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Die bekannteste Version der Wandersage über die "treuen Weiber" und den Fürsten bzw. Kaiser, der sein einmal gegebenes Wort hält (und so auch ihrer Treue und Klugheit seine Anerkennung zollt) spielt auf der [[w:Burgruine Weibertreu|Burg Weinsberg]] (heute Landkreis [[w:Heilbronn|Heilbronn]], Bundesland [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]], [[w:Deutschland|Deutschland]]). Allerdings gibt es auch andere Burgen und Burgruinen, die Schauplatz einer Version dieser Wandersage sind. Dazu gehört auch die Burgruine [[w:Burgruine Rehberg|Rehberg]] in Krems. | Die bekannteste Version der Wandersage über die "treuen Weiber" und den Fürsten bzw. Kaiser, der sein einmal gegebenes Wort hält (und so auch ihrer Treue und Klugheit seine Anerkennung zollt) spielt auf der [[w:Burgruine Weibertreu|Burg Weinsberg]] (heute Landkreis [[w:Heilbronn|Heilbronn]], Bundesland [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]], [[w:Deutschland|Deutschland]]). Allerdings gibt es auch andere Burgen und Burgruinen, die Schauplatz einer Version dieser Wandersage sind. Dazu gehört auch die Burgruine [[w:Burgruine Rehberg|Rehberg]] in Krems. | ||
In dieser Version ist die Sage mit dem [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] verknüpft. Die Burg Rehberg wird von den Schweden unter einem General belagert, und ihre Besatzung ist, nicht zuletzt wegen der vielen Flüchtlinge, die hier Zuflucht gefunden haben, am Verhungern und daher gezwungen, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Eine Frau aus der Burg bittet zuvor den General, ihr zu erlauben, ehe er die Burg erstürmen lässt, das, was sie auf dem Rücken tragen und mit einem Finger ziehen könne, aus der Burg retten zu dürfen. Der General ist neugierig und lässt sie gewähren, worauf sie ihren Ehemann mit einem Buckelkorb und ihre Habseligkeiten in einem Handwagerl, das sie nur mit einem Finger zieht, aus der Burg schafft. Zusammen mit seinen Leuten belustigt über ihre Idee und daher guter Laune, gewährt der General daraufhin der gesamten Besatzung freien Abzug und lässt die Burg erst danach zerstören.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Weibertreue''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 195f.</ref> | In dieser Version ist die Sage mit dem [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] verknüpft. Die Burg Rehberg wird von den [[Schwedenkriege|Schweden]] unter einem General belagert, und ihre Besatzung ist, nicht zuletzt wegen der vielen Flüchtlinge, die hier Zuflucht gefunden haben, am Verhungern und daher gezwungen, sich auf Gnade und Ungnade zu ergeben. Eine Frau aus der Burg bittet zuvor den General, ihr zu erlauben, ehe er die Burg erstürmen lässt, das, was sie auf dem Rücken tragen und mit einem Finger ziehen könne, aus der Burg retten zu dürfen. Der General ist neugierig und lässt sie gewähren, worauf sie ihren Ehemann mit einem Buckelkorb und ihre Habseligkeiten in einem Handwagerl, das sie nur mit einem Finger zieht, aus der Burg schafft. Zusammen mit seinen Leuten belustigt über ihre Idee und daher guter Laune, gewährt der General daraufhin der gesamten Besatzung freien Abzug und lässt die Burg erst danach zerstören.<ref>vgl. [[w:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]] (Hrsg.): ''Weibertreue''. In: ders.: ''Sagen aus Österreich''. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 195f.</ref> | ||
Zum historischen Hintergrund der Sage: Nach der [[w:Schlacht bei Jankau|Schlacht bei Jankau]] (6. März 1645) zog der siegreiche schwedische Oberbefehlshaber [[w:Lennart Torstensson|Lennart Torstensson]] mit seinen Truppen gegen Wien, wobei er im damaligen Erzherzogtum Österreich unter der Enns (heute Niederösterreich) eine ganze Reihe von Burgen und Orten brandschatzen und zum Teil völlig zerstören ließ. In den vielen Orten im heutigen [[Waldviertel]] und [[Weinviertel]] haben sich Erinnerungen an diesen Zug erhalten. | Zum historischen Hintergrund der Sage: Nach der [[w:Schlacht bei Jankau|Schlacht bei Jankau]] (6. März 1645) zog der siegreiche schwedische Oberbefehlshaber [[w:Lennart Torstensson|Lennart Torstensson]] mit seinen Truppen gegen Wien, wobei er im damaligen Erzherzogtum Österreich unter der Enns (heute Niederösterreich) eine ganze Reihe von Burgen und Orten brandschatzen und zum Teil völlig zerstören ließ. In den vielen Orten im heutigen [[Waldviertel]] und [[Weinviertel]] haben sich Erinnerungen an diesen Zug erhalten. |
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