Mallersbach: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:GuentherZ 2010-04-03 0066 Mallersbach Kapelle.jpg|thumb|Die Kapelle von Mallersdorf heute]]
[[File:GuentherZ 2010-04-03 0066 Mallersbach Kapelle.jpg|thumb|Die Ortskapelle in Mallersbach heute]]
'''Mallersbach''' ist eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen [[Katastralgemeinde]] der niederösterreichischen Gemeinde [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]] im [[Bezirk Hollabrunn]]. Im 20. Jahrhundert besaß der Ort durch den Abbau und die Aufbereitung von [[w:Kaolin|Kaolin]] (Porzellanerde) eine wirtschaftliche Bedeutung.
'''Mallersbach''' ist eine Ortschaft auf dem Gebiet der gleichnamigen [[Katastralgemeinde]] der niederösterreichischen Gemeinde [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]] im [[Bezirk Hollabrunn]]. Im 20. Jahrhundert besaß der Ort durch den Abbau und die Aufbereitung von [[w:Kaolin|Kaolin]] (Porzellanerde) eine wirtschaftliche Bedeutung.


== Lage ==
== Lage ==
Der nördlich von der Stadt [[Retz]] gelegene Ort Mallersbach ist heute Teil der im [[Waldviertel]] gelegenen Stadt [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]]. Er liegt oberhalb des Manhartsberges.<ref name ="mallersdorf">vgl. [http://www.mallersbach.at/ Mallersbach], Website, abgerufen am 28. Mai 2023</ref>
Der nördlich von der Stadt [[Retz]] gelegene Ort Mallersbach ist heute Teil der im [[Waldviertel]] gelegenen Stadt [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]]. Er liegt oberhalb des Manhartsberges.<ref name ="Mallersbach">vgl. [http://www.mallersbach.at/ Mallersbach], Website, abgerufen am 28. Mai 2023</ref>


== Ortsname ==
== Ortsname ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Es wird vermutet, dass Mallersbach bzw. das Gebiet um Mallersdorf bereits vor 1000 besiedelt war.<ref name ="stadtgemeindehardegg181"/> Erstmals wird Mallersdorf als "''Imrinsbach''"1190 urkundlich genannt. Weitere urkundlich belegte Namensformen ("''Mirinspach''", "''Milensbach''", "''Meilerspach''", "''Meilespach''", "''Merlespach''", "''Mailespach''" und "''Meyllerspach''") zwischen 1220 und 1665 zeigen die Annäherung an die heute übliche Schreibweise.<ref name ="stadtgemeindehardegg182">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 182</ref>
Es wird vermutet, dass Mallersbach bzw. das Gebiet um Mallersbach bereits vor 1000 besiedelt war.<ref name ="stadtgemeindehardegg181"/> Erstmals wird Mallersbach als "''Imrinsbach''"1190 urkundlich genannt. Weitere urkundlich belegte Namensformen ("''Mirinspach''", "''Milensbach''", "''Meilerspach''", "''Meilespach''", "''Merlespach''", "''Mailespach''" und "''Meyllerspach''") zwischen 1220 und 1665 zeigen die Annäherung an die heute übliche Schreibweise.<ref name ="stadtgemeindehardegg182">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 182</ref>


Im 13. Jahrhundert war Mallersbach der Sitz von Dienstleuten der [[Grafen von Hardegg|Grafenfamilie von Plain und Hardegg]]. Unter dem Burggrafen [[Michael von Maidburg|Michael von Maidberg, Graf von Hardegg]] († 1483), dessen Familie die Grafen  von Plain und Hardegg beerbt hatte, wurden zahlreiche Lehen der [[Burg Hardegg|Grafschaft Hardegg]] an die Familie der Eitzinger verkauft. 1465 kaufte Stephan von Eitzing aus dieser einen Wald zu Mallersbach ("''Meilespach''"). 1481 übertrug Burggraf Michael von Maidburg die Grafschaft und seine weiteren Besitzungen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] als damaligen Landesfürsten des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Dessen Sohn [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] verkaufte die Grafschaft und mit dieser Mallersdorf um 1495 an die [[Prüschenk (Familie)|Familie Prüschenk]] und erhob diese zu Reichsgrafen von Hardegg.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/>Als Teil der alten Straße von Retz nach [[Riegersburg]] (heute Teil der Stadt [[Hardegg]]) besaß Mallersbach eine gewisse verkehrspolitsche Bedeutung.<ref name ="MallersbachGeschichte">vgl. [http://www.mallersbach.at/geschichte.html Geschichte], Mallersbach.AT, abgerufen am 28. Mai 2023</ref>  
Im 13. Jahrhundert war Mallersbach der Sitz von Dienstleuten der [[Grafen von Hardegg|Grafenfamilie von Plain und Hardegg]]. Unter dem Burggrafen [[Michael von Maidburg|Michael von Maidberg, Graf von Hardegg]] († 1483), dessen Familie die Grafen  von Plain und Hardegg beerbt hatte, wurden zahlreiche Lehen der [[Burg Hardegg|Grafschaft Hardegg]] an die Familie der Eitzinger verkauft. 1465 kaufte Stephan von Eitzing aus dieser einen Wald zu Mallersbach ("''Meilespach''"). 1481 übertrug Burggraf Michael von Maidburg die Grafschaft und seine weiteren Besitzungen [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] als damaligen Landesfürsten des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Dessen Sohn [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] verkaufte die Grafschaft und mit dieser Mallersbach um 1495 an die [[Prüschenk (Familie)|Familie Prüschenk]] und erhob diese zu Reichsgrafen von Hardegg.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/>Als Teil der alten Straße von Retz nach [[Riegersburg]] (heute Teil der Stadt [[Hardegg]]) besaß Mallersbach eine gewisse verkehrspolitsche Bedeutung.<ref name ="MallersbachGeschichte">vgl. [http://www.mallersbach.at/geschichte.html Geschichte], Mallersbach.AT, abgerufen am 28. Mai 2023</ref>  


1848 wurde Mallersbach mit der Rosentalmühle eine selbständige Ortsgemeinde. 1875 wurde hier eine einklassige Volksschule eröffnet.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/> Aus der Rosentalmühle wurde 1920 das Elektrizitätswerk Rosental, das, 1921 eröffnet, Mallersbach und 15 weitere Orte mit elektrischen Strom versorgte, bis es 1945 zu Ende des Zweiten Weltkrieges von russischen Truppen zerstört wurde. 1963-1965 wurde in Mallersbach eine Ortswasserleitung mit eigenem Brunnen und Hochbehälter errichtet.<ref name ="MallersbachGeschichte"/> Im 20. Jahrhundert erlebte Mallersbach für einige Jahrzehnte mit dem Abbau und Export von Kaolin einen wirtschaftlichen Aufschwung.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/>
1848 wurde Mallersbach mit der Rosentalmühle eine selbständige Ortsgemeinde. 1875 wurde hier eine einklassige Volksschule eröffnet.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/> Aus der Rosentalmühle wurde 1920 das Elektrizitätswerk Rosental, das, 1921 eröffnet, Mallersbach und 15 weitere Orte mit elektrischen Strom versorgte, bis es 1945 zu Ende des Zweiten Weltkrieges von russischen Truppen zerstört wurde. 1963-1965 wurde in Mallersbach eine Ortswasserleitung mit eigenem Brunnen und Hochbehälter errichtet.<ref name ="MallersbachGeschichte"/> Im 20. Jahrhundert erlebte Mallersbach für einige Jahrzehnte mit dem Abbau und Export von Kaolin einen wirtschaftlichen Aufschwung.<ref name ="stadtgemeindehardegg182"/>
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