Elisabeth von Montfort-Bregenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zweimal verheiratet<ref name ="Burmeister311"/>:
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zweimal verheiratet<ref name ="Burmeister311"/>:
:⚭ (1. Ehe) um 1411 mit Graf Eberhard von [[w:Grafen von Nellenburg#Zweite und Dritte Linie|Nellenburg]] († um 1422), er gehörte zu den maßgeblichen Organisatoren des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] und war der Schwager des Grafen [[Friedrich von Ortenburg|Friedrich (III.) von Ortenburg]] († 1418)<ref name ="sabiado">vgl.  [http://biografia.sabiado.at/elisabeth-von-montfort-bregenz/ Elisabeth von Montfort-Bregenz], Sabiado.AT, abgerufen am 1. November 2023</ref>  
:⚭ (1. Ehe) um 1411 mit Graf Eberhard von [[w:Grafen von Nellenburg#Zweite und Dritte Linie|Nellenburg]] († um 1422), er gehörte zu den maßgeblichen Organisatoren des [[w:Konzil von Konstanz|Konzils von Konstanz]] und war der Schwager des Grafen [[Friedrich von Ortenburg|Friedrich (III.) von Ortenburg]] († 1418)<ref name ="sabiado">vgl.  [http://biografia.sabiado.at/elisabeth-von-montfort-bregenz/ Elisabeth von Montfort-Bregenz], Sabiado.AT, abgerufen am 1. November 2023</ref>  
::* Gräfin Kunigunde von Nellenburg (* vor 1422) ⚭ (1. Ehe) mit Graf Eberhard von Lupfen († um 1448); ⚭ (2. Ehe) mit Freiherr Johann (I.) von [[w:Schwarzenberg (fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht)|Schwarzenberg]] († um 1460)
::* Gräfin Kunigunde von Nellenburg (* vor 1422), sie führte ein Allianzsiegel mit den Wappen ihrer Großeltern mütterlicherseits, ⚭ (1. Ehe) seit ca. 1435 mit Graf Eberhard (I.) von Lupfen († um 1448); ⚭ (2. Ehe) mit Freiherr Johann (I.) von [[w:Schwarzenberg (fränkisch-böhmisches Adelsgeschlecht)|Schwarzenberg]] († um 1460)<ref name ="sabiado"/>
:⚭ (2. Ehe) seit 1423 mit [[w:Wilhelm (Hachberg-Sausenberg)|Markgraf Wilhelm von Hachberg (Hochberg)]] († 1451), zeitweise habsburgischer Vogt im [[w:Elsass|Elsass]]<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 237 und S. 311 (Stammtafel), ergänzt durch Angabe auf [http://biografia.sabiado.at/elisabeth-von-montfort-bregenz/ Elisabeth von Montfort-Bregenz], Sabiado.AT, abgerufen am 1. November 2023</ref>
:⚭ (2. Ehe) seit 1423 mit [[w:Wilhelm (Hachberg-Sausenberg)|Markgraf Wilhelm von Hachberg (Hochberg)]] († um 1451 oder um 1482), zeitweise habsburgischer Vogt im [[w:Elsass|Elsass]]<ref>vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 237 und S. 311 (Stammtafel), ergänzt durch Angabe auf [http://biografia.sabiado.at/elisabeth-von-montfort-bregenz/ Elisabeth von Montfort-Bregenz], Sabiado.AT, abgerufen am 1. November 2023</ref>
::* Markgräfin Ursula von Hachberg († vor 1485) ⚭ (1. Ehe) mit [[Jakob von Waldburg|Truchsess Jakob von Waldburg-Trauchburg]], genannt der "''goldene Ritter''" († um 1460); ⚭ (2. Ehe) mit Graf Ulrich (V.) von Montfort "''dem Älteren''" († 1495)<ref group="A">Graf Ulrich (V.) von Montfort "''der Ältere''" entstammte dem selben Familienzweig wie Ursulas Mutter Elisabeth. Seine Linie benannte sich nach Tettnang, ihre Linie nach Tettnang-Bregenz.</ref>
::* Markgräfin Ursula von Hachberg († vor 1485) ⚭ (1. Ehe) mit [[Jakob von Waldburg|Truchsess Jakob von Waldburg-Trauchburg]], genannt der "''goldene Ritter''" († um 1460); ⚭ (2. Ehe) mit Graf Ulrich (V.) von Montfort "''dem Älteren''" († 1495)<ref group="A">Graf Ulrich (V.) von Montfort "''der Ältere''" entstammte dem selben Familienzweig wie Ursulas Mutter Elisabeth. Seine Linie benannte sich nach Tettnang, ihre Linie nach Tettnang-Bregenz.</ref><ref name ="sabiado"/>
::* [[w:Rudolf IV. (Hachberg-Sausenberg)|Markgraf Rudolf (IV.) von Hachberg (Baden-Hochberg-Rötteln)]] († 1487), Markgraf von Hachberg-Sausenberg und Graf von Neuenburg ⚭  um 1447 mit Marguerite de Vienne († 1477), Enkelin des Grafen [[w:Guillaume III. de Vienne|Guillaume (III.) de Vienne]]
::* [[w:Rudolf IV. (Hachberg-Sausenberg)|Markgraf Rudolf (IV.) von Hachberg (Baden-Hochberg-Rötteln)]] († 1487), Markgraf von Hachberg-Sausenberg und Graf von Neuenburg ⚭  um 1447 mit Marguerite de Vienne († 1477), Enkelin des Grafen [[w:Guillaume III. de Vienne|Guillaume (III.) de Vienne]]
::* Markgraf Hugo von Hachberg, genannt ca. 1424–1444
::* Markgraf Hugo von Hachberg, genannt ca. 1424–1444


== Anfänge ==
<ref name ="sabiado">vgl.  [http://biografia.sabiado.at/elisabeth-von-montfort-bregenz/ Elisabeth von Montfort-Bregenz], Sabiado.AT, abgerufen am 1. November 2023</ref>
== Kampf um die Grafschaft Bregenz ==
== Kampf um die Grafschaft Bregenz ==
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zunächst mit dem Grafen Eberhard von Nellenburg verheiratet.<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 311 (Stammtafel)</ref> Um 1418 versuchten ihr Vater Wilhelm (VII.) und ihr Onkel Hugo (XIV.), die Grafschaft Bregenz, die zwischen ihnen und ihrem Großonkel Hugo (XII.) geteilt war, zur Gänze an sich zu bringen. Nach dem Tod ihres Vaters schloss ihr Onkel jedoch mit dem Großonkel einen Vergleich, wobei er auch als Vormund für sie agierte. Als ihr Großonkel wenig später starb, kam es zu langjährigen Auseinandersetzungen um die beiden Hälften der Grafschaft Bregenz. Elisabeth, die nach dem Tod ihres ersten Ehemanns bereits um 1423 eine weitere Ehe geschlossen hatte, beanspruchte als Erbtochter, gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann, dem Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg, die eine Hälfte der Grafschaft Bregenz, über die zuvor ihr Vater geherrscht hatte. Graf Johann von Lupfen, ein Neffe ihres Großonkels Hugo (XII.), und Vogt jener Hälfte der Grafschaft Bregenz, die diesem gehört hatte, vertrat dabei die Ansprüche von Hugos Sohn Stephan (II.) († um 1337) und seinem Enkel Hermann (I.) († um 1434), die beide zunächst noch minderjährig waren. Elisabeths Onkel Hugo (XIV.) beanspruchte unter Umgehung ihrer Ansprüche als Erbtochter die andere Hälfte der Grafschaft oder wenigstens ein Viertel von dieser. Da er als Ordensangehöriger keine erbberechtigten Söhne hatte, setzte er die vier Söhne seines bereits verstorbenen Verwandten, des Grafen Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang († 1408), darunter den Grafen [[Wilhelm von Montfort-Tettnang|Wilhelm (V.) von Montfort-Tettnang]] († 1439), als seine Erben ein. Offensichtlich wollte er verhindern, dass Teile der Grafschaft Bregenz über Elisabeth als Erbin an eine andere Familie kamen.<ref name ="Burmeister237">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 237</ref>  
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz war zunächst mit dem Grafen Eberhard von Nellenburg verheiratet.<ref name ="Burmeister311">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 311 (Stammtafel)</ref> Um 1418 versuchten ihr Vater Wilhelm (VII.) und ihr Onkel Hugo (XIV.), die Grafschaft Bregenz, die zwischen ihnen und ihrem Großonkel Hugo (XII.) geteilt war, zur Gänze an sich zu bringen. Nach dem Tod ihres Vaters schloss ihr Onkel jedoch mit dem Großonkel einen Vergleich, wobei er auch als Vormund für sie agierte. Als ihr Großonkel wenig später starb, kam es zu langjährigen Auseinandersetzungen um die beiden Hälften der Grafschaft Bregenz. Elisabeth, die nach dem Tod ihres ersten Ehemanns bereits um 1423 eine weitere Ehe geschlossen hatte, beanspruchte als Erbtochter, gemeinsam mit ihrem neuen Ehemann, dem Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg, die eine Hälfte der Grafschaft Bregenz, über die zuvor ihr Vater geherrscht hatte. Graf Johann von Lupfen, ein Neffe ihres Großonkels Hugo (XII.), und Vogt jener Hälfte der Grafschaft Bregenz, die diesem gehört hatte, vertrat dabei die Ansprüche von Hugos Sohn Stephan (II.) († um 1337) und seinem Enkel Hermann (I.) († um 1434), die beide zunächst noch minderjährig waren. Elisabeths Onkel Hugo (XIV.) beanspruchte unter Umgehung ihrer Ansprüche als Erbtochter die andere Hälfte der Grafschaft oder wenigstens ein Viertel von dieser. Da er als Ordensangehöriger keine erbberechtigten Söhne hatte, setzte er die vier Söhne seines bereits verstorbenen Verwandten, des Grafen Heinrich (IV.) von Montfort-Tettnang († 1408), darunter den Grafen [[Wilhelm von Montfort-Tettnang|Wilhelm (V.) von Montfort-Tettnang]] († 1439), als seine Erben ein. Offensichtlich wollte er verhindern, dass Teile der Grafschaft Bregenz über Elisabeth als Erbin an eine andere Familie kamen.<ref name ="Burmeister237">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 237</ref>  
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Bereits am 15. August 1437 erhob Gräfin Elisabeth im Kloster Mehrerau, das damals noch bei der Stadt Bregenz lag, beim Bischof von Konstanz Einspruch gegen dieses Urteils. Das hatte zur Folge, das ein Schiedsgericht, das vermutlich noch im Herbst getagt hatte, den Fall an das Hofgericht in [[w:Rottweil|Rottweil]] übertrug. Noch am 21. Februar 1440 stellten die Söhne des Grafen Heinrich (IV.) klar, dass sie an ihrem Erbanspruch auf die Grafschaft für den Fall, dass Hugo (XIV.) sterben sollte, festhalten würden. Am 3. Juni 1440 wurde der Streit dann doch beigelegt, wobei Elisabeths Anspruch auf die Hälfte der Grafschaft Bregenz zu ihren Gunsten entschieden wurde.<ref name ="Burmeister238"/>
Bereits am 15. August 1437 erhob Gräfin Elisabeth im Kloster Mehrerau, das damals noch bei der Stadt Bregenz lag, beim Bischof von Konstanz Einspruch gegen dieses Urteils. Das hatte zur Folge, das ein Schiedsgericht, das vermutlich noch im Herbst getagt hatte, den Fall an das Hofgericht in [[w:Rottweil|Rottweil]] übertrug. Noch am 21. Februar 1440 stellten die Söhne des Grafen Heinrich (IV.) klar, dass sie an ihrem Erbanspruch auf die Grafschaft für den Fall, dass Hugo (XIV.) sterben sollte, festhalten würden. Am 3. Juni 1440 wurde der Streit dann doch beigelegt, wobei Elisabeths Anspruch auf die Hälfte der Grafschaft Bregenz zu ihren Gunsten entschieden wurde.<ref name ="Burmeister238"/>


== Frau von Bregenz ==
== Landesherrin von Bregenz ==
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz benannte sich gewöhnlich nach der Grafschaft Bregenz. In ihren Siegeln führte sie, auch während ihrer beiden Ehen, die Namen "''Elsbeth de Mundwort" oder "''Elsbeth de Montfort''". 1429 und 1448 nannte sie sich "''frow Elisabethen marggräfin von Hochberg, geborn von Montfort und Frow zú Bregentz''".<ref name ="sabiado"/>
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz benannte sich gewöhnlich nach der Grafschaft Bregenz. In ihren Siegeln führte sie, auch während ihrer beiden Ehen, die Namen "''Elsbeth de Mundwort" oder "''Elsbeth de Montfort''". 1429 und 1448 nannte sie sich "''frow Elisabethen marggräfin von Hochberg, geborn von Montfort und Frow zú Bregentz''". Als Landesherrin von Bregenz übernahm Elisabeth nach dem Tod ihres Vaters in ihrem Teil der Grafschaft Regierungs- und Verwaltungsaufgaben. 1424 bestätigte sie ihren Bregenzer Untertanen die Privilegien.<ref name ="sabiado"/>


== Verkauf der halben Grafschaft Bregenz ==
Seit 1444 gab es Verhandlungen zwischen der Gräfin Elisabeth und den [[Habsburger|Herzögen von Österreich (Habsburgern)]] über einen Verkauf ihrer Hälfte der Grafschaft Bregenz.<ref name ="sabiado"/> Um 1448 beschloss sie jedoch im Einvernehmen mit ihrer Familie die Hälfte an den Truchsess Jakob von Waldburg zu verkaufen. Dieser hatte ihre Tochter Ursula von Hachberg geheiratet und war Vogt der anderen Hälfte der Grafschaft. Da deren Besitzer bei ihm stark verschuldet waren, bestand eine gute Chance für ihn in den Besitz der gesamten Grafschaft zu kommen. 1451 wurde die Hälfte der Grafschaft aber an die Herzöge von Österreich verkauft.<ref name ="Niederstätter">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbergs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014. S. 165</ref>
Gräfin Elisabeth von Montfort-Tettnang-Bregenz verkaufte ihre Hälfte der Grafschaft Bregenz Mitte des 15. Jahrhunderts an die [[Habsburger|Hezröge von Österreich (Habsburger)]], nach sie zuvor erwogen hatte, diese an Truchsess Jakob von Waldburg, den Ehemann ihrer Tochter Ursula von Hachberg, zu verkaufen.<ref name ="Niederstätter">vgl. [[w:Alois Niederstätter|Alois Niederstätter]]: ''Vorarlberg im Mittelalter'' (= ders.: ''Geschichte Vorarlbergs'', Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014. S. 165</ref>


Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Gräfin Elisabeth in Konstanz. 1451 machte sie die Bekanntschaft des Kreuzzugsprediger und Franziskaners [[w:Johannes Capistranus|Johannes von Kapistran]] († 1456). Als Folge davon stand sie in ihren letzten Lebensjahren geistlichen Orden nahe.<ref name ="sabiado"/>
== Letzte Lebensjahre ==
Nach dem Verkauf ihrer Hälfte verbrachte Gräfin Elisabeth ihre letzten  Lebensjahre in Konstanz. 1451 machte sie die Bekanntschaft des Kreuzzugsprediger und Franziskaners [[w:Johannes Capistranus|Johannes von Kapistran]] († 1456). Als Folge davon stand sie in ihren letzten Lebensjahren geistlichen Orden nahe.<ref name ="sabiado"/>
   
   
== Erinnerungen an die "letzte Gräfin von Bregenz" ==
== Erinnerungen an die "letzte Gräfin von Bregenz" ==
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