Karl Freund: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] änderte sich das Leben der jüdischen Familie dramatisch. Karl wollte in der Folge offiziell in die USA auswandern, musste jedoch auf das Ausreisevisum warten. Außerdem besorgte sich Karl über eine zionistische Organisation eine Möglichkeit illegal nach [[w:Palästina|Palästina]] auszureisen. Im Herbst 1938 mit einem gefälschten Reispass nach Belgien, wo die Fälschung seines sowie jener von anderen aufflog. In der Folge die Gruppe wieder nach Österreich abgeschoben.  
Mit dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] änderte sich das Leben der jüdischen Familie dramatisch. Karl wollte in der Folge offiziell in die USA auswandern, musste jedoch auf das Ausreisevisum warten. Außerdem besorgte sich Karl über eine zionistische Organisation eine Möglichkeit illegal nach [[w:Palästina|Palästina]] auszureisen. Im Herbst 1938 mit einem gefälschten Reispass nach Belgien, wo die Fälschung seines sowie jener von anderen aufflog. In der Folge die Gruppe wieder nach Österreich abgeschoben.  


Im Zuge der Verhaftungswelle nach den [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberprogromen]] wurde er mit etwa 20 anderen Mödlingern nach [[w:KZ Dachau|Dachau]] verbracht. Sein Bruder Heinrich  war zum Zeitpunkt des Anschlusses beruflich in Jugolawien und kehrte nicht wieder nach Österreich zurück. Während seiner Haft bemühten sich Freunde weiter um das USA-Visum, das ihm schließlich auch gewährt wurde und so nach sieben Monaten aus Dachau entlassen wurde. Seine Mutter sah er jedoch nie wieder. In der Haft fertigte er auch Zeichungen seiner Umgebung und der Lebensumstände an, die noch heute eines der raren Zeitzeugnisse darstellen und sich in der KZ-Gedenkstätte Dachau befinden.
Im Zuge der Verhaftungswelle nach den [[w:Novemberpogrome 1938|Novemberprogromen]] wurde er mit etwa 20 anderen Mödlingern nach [[w:KZ Dachau|Dachau]] verbracht. Sein Bruder Heinrich  war zum Zeitpunkt des Anschlusses beruflich in Jugolawien und kehrte nicht wieder nach Österreich zurück. Während seiner Haft bemühten sich Freunde weiter um das USA-Visum, das ihm schließlich auch gewährt wurde und so nach sieben Monaten aus Dachau entlassen wurde. Seine Mutter sah er jedoch nie wieder. In der Haft fertigte er auch Zeichnungen seiner Umgebung und der Lebensumstände an, die noch heute eines der raren Zeitzeugnisse darstellen und sich in der KZ-Gedenkstätte Dachau befinden.


Direkt von der Haft konnte er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustands nicht ausreisen. Er wurde noch im jüdischen Rothschild-Spital für die Reise wiederhergestellt. So wurde er noch von der zugeteilten Krankenschwester ''Elise Nassau'', der Tochter des Wiener Rechtsanwaltes ''Oskar Nassau'' gepflegt. Ihr blieb er sein Leben lang angetan, auch wenn er sie nie wiedersah - sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und später ermordet.
Direkt von der Haft konnte er wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustands nicht ausreisen. Er wurde noch im jüdischen Rothschild-Spital für die Reise wiederhergestellt. So wurde er noch von der zugeteilten Krankenschwester ''Elise Nassau'', der Tochter des Wiener Rechtsanwaltes ''Oskar Nassau'' gepflegt. Ihr blieb er sein Leben lang angetan, auch wenn er sie nie wiedersah - sie wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und später ermordet.