Anna Přemyslovna: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Anlässlich ihrer Heirat mit Herzog Heinrich von Kärnten verschrieb dieser ihr einige hochrangige Pfandobjekte, darunter die Stadt [[Hall]] und die in der Grafschaft Tirol gelegenen Burgen Thaur, Friedberg und Tratzberg.<ref name ="Burgenbuch49">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 49</ref> Durch den Tod ihres Vaters und die Ermordung ihres [[w:Wenzel III. (Böhmen)|Bruders]] († 1306) wurde Herzogin Anna Erbin der böhmischen Krone. Ihr Ehemann, Herzog Heinrich, konnte sich nach einem ersten gescheiterten Versuch als böhmischer König schließlich durchsetzen, aber nicht auf Dauer in dieser Position halten. 1310 wurde er abgesetzt und ausgewiesen.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 374</ref> Anna, die sich danach meistens in der Grafschaft Tirol aufhielt, starb bereits wenige Jahre später und wurde im [[w:Dominikanerkloster Bozen|Dominikanerkloster]] in [[w:Bozen|Bozen]] beigesetzt.<ref name ="hörmann389">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 389</ref> Einer der dortigen Dominikanermönche mit Namen Wolfram war ihr Beichtvater, der auch in ihrem Testament erwähnt ist.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 374f.</ref> Der [[w:Brixen|Brixner]] Domherr Friedrich diente ihr 1311 als Kanzler.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 376</ref>
Annas Hochzeit fand am 13. Februar 1306 in [[w:Praha|Prag]] statt.<ref name ="Hye-Kerkdal8">vgl.  [[w:Franz-Heinz Hye|Franz Heinz Hye-Kerkdal]]: ''Geschichte der tirolisch-kärntnerischen Kanzlei unter der Regierung der Herzöge Otto, Ludwig und Heinrich aus dem Hause Görz-Tirol 1295-1310''. (Ungedruckte) Prüfungsarbeit, Institut für österreichische Geschichtsforschung, Wien, 1965, S. 8</ref> Anlässlich dieser verschrieb ihr Herzog Heinrich von Kärnten einige hochrangige Pfandobjekte, darunter die Stadt [[Hall]] und die in der Grafschaft Tirol gelegenen Burgen Thaur, Friedberg und Tratzberg.<ref name ="Burgenbuch49">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis (Hrsg.): ''Tiroler Burgenbuch''. Nordtiroler Unterland (= Tiroler Burgenbuch XI.). Athesia Verlag, Bozen, 2019. ISBN 978-88-6839-358-8. S. 49</ref> Nach der Hochzeit hielt sich Anna bis zum Herbst 1307 im Herzogtum Kärnten und der Grafschaft Tirol auf.<ref name ="Hye-Kerkdal8"/> Durch den Tod ihres Vaters und die Ermordung ihres [[w:Wenzel III. (Böhmen)|Bruders]] († 1306) wurde sie Erbin der böhmischen Krone. Ihr Ehemann, Herzog Heinrich, konnte sich nach einem ersten gescheiterten Versuch als böhmischer König schließlich durchsetzen, aber nicht auf Dauer in dieser Position halten. 1310 wurde er abgesetzt und ausgewiesen.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 374</ref>  
 
Anna, die sich danach meistens in der Grafschaft Tirol aufhielt, starb bereits wenige Jahre später und wurde im [[w:Dominikanerkloster Bozen|Dominikanerkloster]] in [[w:Bozen|Bozen]] beigesetzt.<ref name ="hörmann389">vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 389</ref> Einer der dortigen Dominikanermönche mit Namen Wolfram war ihr Beichtvater, der auch in ihrem Testament erwähnt ist.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 374f.</ref>  
 
Anna dürfte bereits als Königin von Böhmen ihren eigenen Hof und eine eigene Kanzlei gehabt haben. Belege dafür finden sich aber erst um 1310/11 mit der namentlichen Nennung ihres Küchenmeisters Sighard († vor dem 7. Mai 1317) und ihrer Notare Gerhard, der als Magister bezeichnet wird, und Friedrich († um / nach 1318). Letzterer war 1275-1281 Scholastiker und 1304 Magister und Domherr zu [[w:Brixen|Brixner]].<ref name ="Hye-Kerkdal8"/>Er diente ihr 1311 auch als Kanzler.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 376</ref>


Anna von Böhmen förderte außer dem Dominikanerkloster in Bozen auch das von [[Adelheid von Tirol-Görz|Gräfin Adelheid von Tirol]], der Großmutter ihres Ehemannes, gestiftete [[w:Maria Steinach (Kloster)|Dominikanerinnenkloster Maria Steinach]] in [[w:Algund|Algund]]<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> und unterstützte den [[w:Deutscher Orden|Deutschen Orden]], dessen Ordenshaus in [[w:Bozen|Bozen]] sie bereits 1309 offiziell unter ihren Schutz gestellt hatte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 390, Fußnote</ref>
Anna von Böhmen förderte außer dem Dominikanerkloster in Bozen auch das von [[Adelheid von Tirol-Görz|Gräfin Adelheid von Tirol]], der Großmutter ihres Ehemannes, gestiftete [[w:Maria Steinach (Kloster)|Dominikanerinnenkloster Maria Steinach]] in [[w:Algund|Algund]]<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 381</ref> und unterstützte den [[w:Deutscher Orden|Deutschen Orden]], dessen Ordenshaus in [[w:Bozen|Bozen]] sie bereits 1309 offiziell unter ihren Schutz gestellt hatte.<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'', 2015, S. 390, Fußnote</ref>
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