Raimund Haus (Gaaden): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Ehepaar war es auch, das Ferdinand Raimund beherbergte und ihm das größte Zimmer mit Blickrichtung zum Kirchenplatz im ersten Stock, zu dem man über eine altehrwürdige ausgetretene Treppe gelang, vermietete. Pechtold bewirtete Künstler recht großzügig und seinen Gast Raimund besonders günstig. Die Urenkelin des alten Erbpostmeisters wusste zu berichten: ''„Mein Vater, der letzte in der Reihe der Erbpostmeister, erzählte oft, wie die Urgroßmutter in die Küche um Würstel ging, sie dann mit einem Viertel Wein dem Gaste zum Frühstück brachte und dabei sagte, das ist für den Herrn Raimund, weil er gar so gut die Gäste unterhält."''<ref>[https://gaaden.at/uploads/contenteditor/files/geschichte/geschichte-2.pdf Die Geschichte von Gaaden] auf der Webseite der Gemeinde Gaaden</ref>
Das Ehepaar war es auch, das Ferdinand Raimund beherbergte und ihm das größte Zimmer mit Blickrichtung zum Kirchenplatz im ersten Stock, zu dem man über eine altehrwürdige ausgetretene Treppe gelang, vermietete. Pechtold bewirtete Künstler recht großzügig und seinen Gast Raimund besonders günstig. Die Urenkelin des alten Erbpostmeisters wusste zu berichten: ''„Mein Vater, der letzte in der Reihe der Erbpostmeister, erzählte oft, wie die Urgroßmutter in die Küche um Würstel ging, sie dann mit einem Viertel Wein dem Gaste zum Frühstück brachte und dabei sagte, das ist für den Herrn Raimund, weil er gar so gut die Gäste unterhält."''<ref>[https://gaaden.at/uploads/contenteditor/files/geschichte/geschichte-2.pdf Die Geschichte von Gaaden] auf der Webseite der Gemeinde Gaaden</ref>


Im Jahr 1867 übernahm Anton’s Sohn Wendelin Pechtold<ref name=":4">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-06/?pg=41 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1884-1938 (fol.38)] Wendelin Pechtold (*26. Juni 1841 in Gaaden Nr. 8; + 11. Juli 1896 ebenda) Erbpostmeister, Kaufmann und Gaadener Gemeinderat</ref> und seine Gattin Antonia<ref name=":5">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-06/?pg=147 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1884-1938 (fol.147)] Antonia Pechtold geb. Neubauer (*25. Februar 1843 in Niederleis, Weinviertel; + 3. Februar 1922 in Gaaden Nr. 8) Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref> das Raimund Haus (Gaaden Nr. 8) und betrieb darin ebenfalls als k.u.k. Erbpostmeister den Kaufmannsladen weiter. Wendelin war auch, wie schon sein Vater Gemeinderat in Gaaden. Er verstarb im Juli 1896 im Alter von 55 Jahren an einem Herzfehler. Seine Ehefrau Antonia führte das Postamt und den Kaufmannsladen bis ins hohe Alter von 70 Jahren weiter und verkaufte den Besitz 1913 an ihrem Sohn Friedrich Pechtold<ref name=":6">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/02-06/?pg=159 Pfarre Gaaden - Trauungsbuch 1877-1920 (fol.158)] Friedrich Gustav Pechtold (4. Juli 1877 in Gaaden Nr. 8; † 26. September 1914 in [[w:Felsőmerse|Felsőmerse]], [[w:Komitat Sáros|Komitat Sáros]] in der heutigen Slowakei) Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref> und dessen Gattin Auguste<ref name=":7">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/02-06/?pg=159 Pfarre Gaaden - Trauungsbuch 1877-1920 (fol.158)] Auguste Pechtold geb. Schneider (*8. Jänner 1882 in Leobersdorf; † um 1954) Witwe und Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref>. Friedrich konnte sich nicht lange an seinem Besitz erfreuen, er verstarb im Kriegsdienst nur ein Jahr später im November 1914 in Felsömerse, Komitat Soros in Ungarn und wurde auch dort begraben. Nun erbte seine Frau Auguste Pechtold das Raimund Haus und führte den darin befindlichen Kaufmannsladen bis 1945. In diesem Jahr übergab Auguste Pechtold den Hälfteanteil ihres Besitzes an ihre Schwiegertochter Justine<ref name=":8">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01-07/?pg=90 Pfarre Gaaden - Taufbuch 1906-1915 (fol.87)] Justine Pechtold geb. Tomisch (†) Kaufmannsgattin in Gaaden Nr. 8</ref>, die 1943 ihren Sohn Gustav Pechtold<ref name=":9">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01-07/?pg=90 Pfarre Gaaden - Taufbuch 1906-1915 (fol.87)] Gustav Friedrich Pechtold (*25. November 1914 in Gaaden Nr. 8; † 24. September 1979 ebenda) Kaufmann und Privatier in Gaaden Nr. 8</ref> geehelicht hatte und dieser erbte 1955, nach dem Ableben seiner Mutter, die andere Haushälfte. Gustav Pechtold verpachtete den Kaufmannsladen an [[Ferdinand Wilhelm Paur|Ferdinand Paur]], der darin eine Filiale seines Hauptgeschäftes in [[Heiligenkreuz Nr. 3]] eröffnete und das Geschäft bis 1982 innehatte. Nach dem Tod vom Gustav Pechtold im Jahre 1979 erbte seine Haushälfte die Gattin Justine und verkaufte das Anwesen 1980 bzw. 1981 an Fritz Wennig und dem Wiener Kunsthändler [[w:Galerie Suppan|Martin Suppan]], die das Gebäude vorbildlich renovierten und bis dato als Wohnhaus nutzen.
Im Jahr 1867 übernahm Anton’s Sohn Wendelin Pechtold<ref name=":4">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-06/?pg=41 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1884-1938 (fol.38)] Wendelin Pechtold (*26. Juni 1841 in Gaaden Nr. 8; + 11. Juli 1896 ebenda) Erbpostmeister, Kaufmann und Gaadener Gemeinderat</ref> und seine Gattin Antonia<ref name=":5">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-06/?pg=147 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1884-1938 (fol.147)] Antonia Pechtold geb. Neubauer (*25. Februar 1843 in Niederleis, Weinviertel; + 3. Februar 1922 in Gaaden Nr. 8) Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref> das Raimund Haus (Gaaden Nr. 8) und betrieb darin ebenfalls als k.u.k. Erbpostmeister den Kaufmannsladen weiter. Wendelin war auch, wie schon sein Vater Gemeinderat in Gaaden. Er verstarb im Juli 1896 im Alter von 55 Jahren an einem Herzfehler. Seine Ehefrau Antonia führte das Postamt und den Kaufmannsladen bis ins hohe Alter von 70 Jahren weiter und verkaufte den Besitz 1913 an ihrem Sohn Friedrich Pechtold<ref name=":6">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/02-06/?pg=159 Pfarre Gaaden - Trauungsbuch 1877-1920 (fol.158)] Friedrich Gustav Pechtold (4. Juli 1877 in Gaaden Nr. 8; † 26. September 1914 in [[w:Felsőmerse|Felsőmerse]], [[w:Komitat Sáros|Komitat Sáros]] in der heutigen Slowakei) Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref> und dessen Gattin Auguste<ref name=":7">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/02-06/?pg=159 Pfarre Gaaden - Trauungsbuch 1877-1920 (fol.158)] Auguste Pechtold geb. Schneider (*8. Jänner 1882 in Leobersdorf; † um 1954) Witwe und Kaufmann in Gaaden Nr. 8</ref>. Friedrich konnte sich nicht lange an seinem Besitz erfreuen, er verstarb im Kriegsdienst nur ein Jahr später im November 1914 in Felsömerse, Komitat Soros in Ungarn und wurde auch dort begraben. Nun erbte seine Frau Auguste Pechtold das Raimund Haus und führte den darin befindlichen Kaufmannsladen bis 1945. In diesem Jahr übergab Auguste Pechtold den Hälfteanteil ihres Besitzes an ihre Schwiegertochter Justine<ref name=":8">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01-07/?pg=90 Pfarre Gaaden - Taufbuch 1906-1915 (fol.87)] Justine Pechtold geb. Tomisch (†) Kaufmannsgattin in Gaaden Nr. 8</ref>, die 1943 ihren Sohn Gustav Pechtold<ref name=":9">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01-07/?pg=90 Pfarre Gaaden - Taufbuch 1906-1915 (fol.87)] Gustav Friedrich Pechtold (*25. November 1914 in Gaaden Nr. 8; † 24. September 1979 ebenda) Kaufmann und Privatier in Gaaden Nr. 8</ref> geehelicht hatte und dieser erbte 1955, nach dem Ableben seiner Mutter, die andere Haushälfte. Gustav Pechtold verpachtete den Kaufmannsladen an [[Ferdinand Wilhelm Paur|Ferdinand Paur]], der darin eine Filiale seines Hauptgeschäftes in [[Heiligenkreuz Nr. 3]] eröffnete und das Geschäft bis 1982 innehatte. Nach dem Tod vom Gustav Pechtold im Jahre 1979 erbte seine Haushälfte die Gattin Justine und verkaufte das Anwesen 1980 bzw. 1981 an Fritz Wennig und dem Wiener Kunsthändler [[Martin Suppan]], die das Gebäude vorbildlich renovierten und bis dato als Wohnhaus nutzen.


Die sich an der östlichen Hausfassade befindliche Gedenktafel wurde von [[w:Lambert_Hofer_(Kostümbildner,_1879)|Lambert Hofer]] finanziert und am 15. August 1926 angebracht.
Die sich an der östlichen Hausfassade befindliche Gedenktafel wurde von [[w:Lambert_Hofer_(Kostümbildner,_1879)|Lambert Hofer]] finanziert und am 15. August 1926 angebracht.