170.092
Bearbeitungen
K (→Allgemeine Informationen: tippo) |
K (→Informationen zu den Deportationen: Im Burgenland sagt man doch auch Jänner oder ;-)) |
||
Zeile 77: | Zeile 77: | ||
* Im Frühjahr 1941 trat die Vernichtung der Juden in eine neue Phase ein, indem es zur Einrichtung von [[w:Holocaust#Ghettoisierung|Ghettos]] im eroberten Polen, dem sogenannten [[w:Generalgouvernement|Generalgouvernement]], kam. Dies lässt sich auch in der Opferdatenbank nachvollziehen, denn am 18. Februar wurden drei Kobersdorfer Juden in das [[w:Ghetto Kielce|Ghetto Kielce]] deportiert, acht weitere Anfang März nach [[w:Modliborzyce|Modliborzyce]] und [[w:Łagów (Powiat Świebodziński)|Lagow]]. | * Im Frühjahr 1941 trat die Vernichtung der Juden in eine neue Phase ein, indem es zur Einrichtung von [[w:Holocaust#Ghettoisierung|Ghettos]] im eroberten Polen, dem sogenannten [[w:Generalgouvernement|Generalgouvernement]], kam. Dies lässt sich auch in der Opferdatenbank nachvollziehen, denn am 18. Februar wurden drei Kobersdorfer Juden in das [[w:Ghetto Kielce|Ghetto Kielce]] deportiert, acht weitere Anfang März nach [[w:Modliborzyce|Modliborzyce]] und [[w:Łagów (Powiat Świebodziński)|Lagow]]. | ||
* Nach dem Angriff auf die Sowjetunion wurden ab Sommer 1941 auch Ghettos in den eroberten Gebieten eingerichtet. Es folgten weitere Transporte Kobersdorfer Juden in das [[w:Ghetto Litzmannstadt|Ghetto Litzmannstadt/Lodz]] sowie in Ghettos im besetzten Teil der Sowjetunion wie zum Beispiel jenes von [[w:Ghetto Riga|Riga]]. Eine 80-jährige und eine 63-jährige ehemalige jüdische Bewohnerin von Kobersdorf wurden im November 1941 unmittelbar nach ihrer Deportation nach [[w:KZ Kauen|Kowno]] ermordet. Der Holocaust hatte eine weitere Stufe des Wahnsinns erreicht. | * Nach dem Angriff auf die Sowjetunion wurden ab Sommer 1941 auch Ghettos in den eroberten Gebieten eingerichtet. Es folgten weitere Transporte Kobersdorfer Juden in das [[w:Ghetto Litzmannstadt|Ghetto Litzmannstadt/Lodz]] sowie in Ghettos im besetzten Teil der Sowjetunion wie zum Beispiel jenes von [[w:Ghetto Riga|Riga]]. Eine 80-jährige und eine 63-jährige ehemalige jüdische Bewohnerin von Kobersdorf wurden im November 1941 unmittelbar nach ihrer Deportation nach [[w:KZ Kauen|Kowno]] ermordet. Der Holocaust hatte eine weitere Stufe des Wahnsinns erreicht. | ||
* Am 20. | * Am 20. Jänner [[1942]] trafen sich in Berlin hochrangige Vertreter des nationalsozialistischen Staates zur [[w:Wannseekonferenz|Wannseekonferenz]], wo unter anderem bestimmt wurde, das Konzentrationslager Theresienstadt als [[w:KZ Theresienstadt#„Altersghetto“ für ausgesuchte deutsche Juden|Altersghetto]] einzurichten. Im Laufe des Jahres wurden 19 ehemalige ältere jüdische Bewohner von Kobersdorf dorthin verlegt, wobei sechs von ihnen dort im Laufe den nächsten Monate verstarben. Sieben dieser Personen überstellte man in das [[w:Vernichtungslager Treblinka|Vernichtungslager Treblinka]], wo sie nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Die noch übrig gebliebenen Kobersdorfer Juden wurden 1943 bzw. von Theresienstadt nach [[w:KZ Auschwitz|Auschwitz]] überstellt, wo auch sie zu Tode kamen. Die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten lief nun auf Hochtouren. | ||
* Weitere Deportationszüge brachten ehemalige Kobersdorfer Bewohner 1942 in das [[w:Vernichtungslager Maly Trostinez|Vernichtungslager Maly Trostinez]] (sechs Personen), ins [[w:Ghetto Izbica|Ghetto Izbica]] (zwei Personen) und nach Auschwitz (13 Personen). Die meisten dieser nach Auschwitz deportierten Kobersdorfer Juden hatten 1938 die Flucht aus Wien in den Westen geschafft. Durch den siegreichen [[w:Westfeldzug|Westfeldzug]] der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] [[1940]] wurden sie aber von der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten wieder eingeholt und wurden nun über das [[w:Sammellager Drancy|französische Sammellager Drancy]], das [[w:SS-Sammellager_Mechelen|belgischen Sammellager Mechelen/Malines]] oder das [[w:Durchgangslager Westerbork|niederländischen Durchgangslager Westerbork]] nach Auschwitz deportiert. | * Weitere Deportationszüge brachten ehemalige Kobersdorfer Bewohner 1942 in das [[w:Vernichtungslager Maly Trostinez|Vernichtungslager Maly Trostinez]] (sechs Personen), ins [[w:Ghetto Izbica|Ghetto Izbica]] (zwei Personen) und nach Auschwitz (13 Personen). Die meisten dieser nach Auschwitz deportierten Kobersdorfer Juden hatten 1938 die Flucht aus Wien in den Westen geschafft. Durch den siegreichen [[w:Westfeldzug|Westfeldzug]] der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] [[1940]] wurden sie aber von der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten wieder eingeholt und wurden nun über das [[w:Sammellager Drancy|französische Sammellager Drancy]], das [[w:SS-Sammellager_Mechelen|belgischen Sammellager Mechelen/Malines]] oder das [[w:Durchgangslager Westerbork|niederländischen Durchgangslager Westerbork]] nach Auschwitz deportiert. | ||
* In den Jahren 1943 und 1944 wurden nur noch einzelne in den Westen geflüchtete Kobersdorfer Juden aus Belgien und Frankreich nach Auschwitz deportiert. Wien war zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend ''judenfrei'', wie der gebürtige Burgenländer [[w:Alois Brunner|Alois Brunner]], ein Scherge von Adolf Eichmann, es bereits im Oktober 1942 vermeldete hatte. | * In den Jahren 1943 und 1944 wurden nur noch einzelne in den Westen geflüchtete Kobersdorfer Juden aus Belgien und Frankreich nach Auschwitz deportiert. Wien war zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend ''judenfrei'', wie der gebürtige Burgenländer [[w:Alois Brunner|Alois Brunner]], ein Scherge von Adolf Eichmann, es bereits im Oktober 1942 vermeldete hatte. |