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=Geschichte= | ==Geschichte== | ||
==Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie== | ==Eishockey in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie== | ||
Von 1867 bis 1918 bestand die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Dieser Staat war hinter Rußland der Zweitgrößte in Europa. Hierzu gehörten u.a. die Gebiete der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegoswina, Serbien, Siebenbürgen und Banat aus Rumänien, Trentino und Südtirol, Teile von Friaul und Westgalizien von Polen. | Von 1867 bis 1918 bestand die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Dieser Staat war hinter Rußland der Zweitgrößte in Europa. Hierzu gehörten u.a. die Gebiete der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegoswina, Serbien, Siebenbürgen und Banat aus Rumänien, Trentino und Südtirol, Teile von Friaul und Westgalizien von Polen. | ||
Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports. | Die in Wikipedia und anderen Medien vorgenommenen Artikel zum "Eishockey in Österreich" geben nicht die Geschichte des österreichischen Eishockeys wieder, sondern die Geschichte des Eishockeys in Wien. Die Anfänge des österreichischen Eishockeys gehen zurück auf die Jahre 1894/95. Es begann in der Hauptstadt Böhmens, in Prag. Der Eishockeysport entwickelte sich gut und Prag wurde zum Zentrum des Eishockeysports. | ||
Der [[Training Eis Club]] (TEC) [[1897]] war der erste Verein in Wien, der sich Gedanken zur Aufnahme des Bandyspiels machte. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis gespielt wurde. Daraufhin folgten Jahre mit den ersten Wiener Eishockey- Meisterschaften. | Der [[Training Eis Club]] (TEC) [[1897]] war der erste Verein in Wien, der sich Gedanken zur Aufnahme des Bandyspiels machte. Es dauerte aber noch zwei Jahre, bis gespielt wurde. Daraufhin folgten Jahre mit den ersten Wiener Eishockey- Meisterschaften. | ||
Am 16. Dezember 1897 fand im Restaurant Krautstofl in Wien, Universitätsstraße, eine Sitzung des Wiener Eislaufvereins Schneerose statt, in der man sich weiter mit dem neuen Eishockeyspiel beschäftigte. Heinrich Kaiser, Sportredakteur des Deutschen Volksblattes referierte über die neue Sportart. Am Ende der Sitzung wurde ein Komitee aus drei Personen gewählt, um weitere Maßnahmen zur Förderung des Eishockeys zu veranlassen. Dem Komitee gehörten Hans Pfeiffer (Training Eis Club), Hermann Fischer (EV Schneerose) und Victor Seiberth (EV Eisblume) an. Als Eisplatz wurde der Sportplatz Engelmann gewählt. Bis zum ersten Training sollte es aber noch etwas dauern.<ref>Zeitschrift "Der Eishockeysport" vp, 15-1-1932</ref> | Am 16. Dezember 1897 fand im Restaurant Krautstofl in Wien, Universitätsstraße, eine Sitzung des Wiener Eislaufvereins Schneerose statt, in der man sich weiter mit dem neuen Eishockeyspiel beschäftigte. Heinrich Kaiser, Sportredakteur des Deutschen Volksblattes referierte über die neue Sportart. Am Ende der Sitzung wurde ein Komitee aus drei Personen gewählt, um weitere Maßnahmen zur Förderung des Eishockeys zu veranlassen. Dem Komitee gehörten Hans Pfeiffer (Training Eis Club), Hermann Fischer (EV Schneerose) und Victor Seiberth (EV Eisblume) an. Als Eisplatz wurde der Sportplatz Engelmann gewählt. Bis zum ersten Training sollte es aber noch etwas dauern.<ref>Zeitschrift "Der Eishockeysport" vp, 15-1-1932</ref> | ||
Auch im ungarischen Teil Österreichs begann man im Dezember 1899 im Budapester Eislaufverein mit dem Aufbau einer Eishockey-Mannschaft. In Prag und Budapest wurde das Eishockeyspiel zum Volkssport. Böhmen wurde Mitglied der Liga, da es ja keinen österreichischen Verband gab. | Auch im ungarischen Teil Österreichs begann man im Dezember 1899 im Budapester Eislaufverein mit dem Aufbau einer Eishockey-Mannschaft. In Prag und Budapest wurde das Eishockeyspiel zum Volkssport. Böhmen wurde Mitglied der Liga, da es ja keinen österreichischen Verband gab. | ||
Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium. | Erst mit der Gründung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) in Wien 1912 wurde angefangen, den Schwerpunkt von den Landesteilen Böhmen und Ungarn nach Wien zu verlegen. In der Saison 1913/14 schied Böhmen aus dem Dachverband aus und der [[Österreichischer Eishockeyverband|OeEHV]] wurde alleiniger Interessenvertreter Östereichs in diesem Gremium. | ||
Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen. | Die Ergänzung der Geschehnisse des Eishockeysports vor der Jahrhundertwende wird zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen. Soweit bekannt wird im Folgenden aber auch schon auf Ereignisse außerhalb von Wien eingegangen. | ||
===Deutschösterreich und die Republik Österreich=== | |||
==Deutschösterreich und die Republik Österreich== | |||
Es folgte Deutschösterreich von 1918 bis 1919, welches dann im wesentlichen noch in den heutigen Grenzen bestand und ab 21. Oktober 1919 bis 1934 die Republik Österreich. Mit der Maiverfassung schloss sich der Bundesstaat Österreich an. Am 12. März 1938 erfolgte der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich. Es wurden alle Organisation des österreichischen Sports aufgelöst und damit auch der österreichische Eishockeyverband. | Es folgte Deutschösterreich von 1918 bis 1919, welches dann im wesentlichen noch in den heutigen Grenzen bestand und ab 21. Oktober 1919 bis 1934 die Republik Österreich. Mit der Maiverfassung schloss sich der Bundesstaat Österreich an. Am 12. März 1938 erfolgte der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich. Es wurden alle Organisation des österreichischen Sports aufgelöst und damit auch der österreichische Eishockeyverband. | ||
Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden. | |||
Die Umstellung vom Bandy- auf das Scheibenspiel Anfang der 20er Jahre erforderte große Anstrengungen, da auch die wirtschaftlichen Probleme nach dem 1. Weltkrieg zu überwinden waren. Es spielten ausschließlich Wiener Vereine bis [[1921]] der Stockerauer Athletikverein und [[1924]] die Spielvereinigung Korneuburg hinzukamen. Es wurde mit der Einführung einer Meisterschaft im Scheibenspiel sofort ein österreichischer Meister ausgespielt, obwohl bis auf die beiden genannten Ausnahmen, nur Wiener Eishockey-Vereine daran teilnahmen. Die Übermacht der Wiener Vereine erklärt sich unter anderem aus den bisherigen Bandyaktivitäten mit dem Schwerpunkt in Wien, aber auch aus dem Vorhandensein der beiden Kunsteisbahnen beim [[Wiener Eislauf Verein]] (WEV) im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße und bei Engelmann im 17. Wiener Gemeindebezirk Hernals. Da über lange Zeit alle wesentlichen Spiele in Wien stattfanden, sprach man im Ausland auch nicht immer vom österreichischen, sondern häufig vom Wiener Eishockey. Die Regeln wurden laufend geändert und den neuen Erkenntnissen angepasst. [[Wien und das Eishockeyspiel]] zeigt den chronologischen Aufbau beider Spielarten bis zum 2. Weltkrieg. Wien hatte erst großen Nachholbedarf im Aufbau dieser Sportart, entwickelte sich dann aber mit seiner Nationalmannschaft, der Wiener Auswahl und den Vereinen zu einem gefragten Spielpartner in Europa. Als Jahrhundertspiel wurde ein Sieg der österreichischen Nationalmannschaft über ein kanadisches Team gefeiert. Erstmals konnten die Kanadier nach Jahren von einer europäischen Mannschaft geschlagen werden. | |||
=Das Bandyspiel= | =Das Bandyspiel= |