Konrad Zeidler
Konrad Zeidler, auch Zeidlerer (* im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts; † 23. März 1442[1], im Erzstift Salzburg[2]) war der erste Kanzler des späteren Kaisers Friedrich III..
Herkunft und Ausbildung
Konrad Zeidler stammte aus München. 1407 schrieb er sich an der Universität in Wien als "Artist" ein. Vermutlich studierte er auch Jus, dürfte dieses Studium aber nicht abgeschlossen haben.[3]
Leben
Konrad Zeidler gehörte der Kanzlei von Herzog Ernst I. von Österreich ("Ernst dem Eisernen") an, seit 1419 wird er als dessen Sekretär und Kanzler bezeichnet, seit 1422 als dessen Kammerschreiber.[3] 1436 ernannte ihn Herzog Friedrich V. von Österreich zu seinem Kanzler.[1] Nachdem Friedrich V. als Friedrich III. Römisch-deutscher König wurde, galt Zeidler als eine der mächtigsten Personen an dessen Hof.[3] Bis zu seinem Tod führte er für diesen die zunächst noch ungeteilten Geschäfte der römischen und der österreichischen Kanzlei.[1]
Konrad Zeidler war zunächst Pfarrer von Meiselding bei St. Veit an der Glan. 1418 wurde er Pfarrer von Marburg.[3] Er war Domherr von Passau.[1] Um 1424/25 erhielt er als Kleriker und Diakon von w:Freising aufgrund einer herzoglichen Empfehlung die steirische Kirchenpfründe St. Georg in Stainach-Pürgg, damals zugehörig zum Bistum Salzburg, und war bis zu seinem Tod ihr Pfarrer bzw. Pfarrherr.[1] Um 1439/1440 wurde Zeidler, der zuvor bei Gelegenheit auch für König Albrecht II. tätig gewesen war, Dompropst von St. Stephan in Wien, nachdem sich Herzog Friedrich V. um diese beim Konzil von Basel darum bemüht hatte.[1]
Gedenkstätten
Konrad Zeidler wurde in der Kirche St. Georg in Pürgg beigesetzt, wo sich sein Grabstein im südlichen Seitenschiff erhalten hat.
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), s. Reg., Bd. 3, S. 1790
- Georg Tanzler: Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 13