Buchfeldgasse

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Die Buchfeldgasse ist eine Parallelgasse zur Landesgerichtsstraße im 8. Wiener Gemeindebezirk. Es handelt sich um eine Quergasse, welche die Josefstädter Straße mit der Florianigasse verbindet.

Namensgebung

Die spätere Buchfeldgasse ist bereits für die Vorstadt Josefstadt zur Zeit des Wiener Biedermeiers belegt. Damals hatte sie den Namen "Herrengasse". Nach der Wiener Eingemeindung der Vorstädte Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie am 9. Oktober 1862 in Buchfeldgasse umbenannt, zur Erinnerung an das "burcfelt" (Burgfeld), das als Kernstück der späteren Josefstadt gilt.[1]

Geschichte der Buchfeldgasse

Die Verbauung der späteren Buchfeldgasse lässt sich seit 1824 nachweisen. Viele noch heute erhaltene Häuser sind aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts (Biedermeierzeit) und haben sich ihren ursprünglichen Charakter weitgehend bewahrt.[2] Die Gasse gehört seit 1863 zum Piaristenpfarre.

Die Kreuzung der Buchfeldgasse mit der Schmidgasse weist einen für die Zeit des Vormärzes (bzw. das Wiener Biedermeier) typischen Viereckplatz auf, dem man auch in anderen früheren Wiener Vorstädten findet. Vergleichbare Plätze im heutigen Wien sind z. B. der Albertplatz und der Bennoplatz in Wien 8, der Mozartplatz in Wien 4 oder der Sobieskiplatz in Wien 9.[2]

Wichtige (historische) Adressen in der Buchfeldgasse

  • Buchfeldgasse Nr. 3-15 und Nr. 8: Erstbebauung um 1824, Ebnersche Stiftung. Über dem Haustor befindet sich ein Figurenrelief.[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 1 / Josefstädter Straße 10-12 (Eckhaus): Hier befanden sich früher die Häuser "Zur Reichskrone (Radelmayerhaus)" und "Zur Dreifaltigkeit" (Sterbehaus von Karl van Beethoven, Champagnerfabrik des Johann von Stallenberg)). Sie wurden um 1910 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem das Direktionsgebäude der Wiener Gaswerke untergebracht war.[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 5: Erstbebauung um 1825. Heute befindet sich heute das Hotel "Graf Stadion" (Hotel Stadion).[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 11: Hier befand sich früher das Sanatorium Fürth. Im Vorgängerbau wohnte Anton Schindler, der die erste Biographie zu Ludwig van Beethoven schrieb.[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 17: Erstbebauung um 1828[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 19, früher das Haus "Zu den drei Lilien". Es gehörte seit 1762 der Witwe des Architekten Franz Anton Pilgram (1699-1761) und war bis ins 20. Jahrhundert im Besitz ihrer Familie. Mit dem Nachbarhaus Florianigasse 13 (dem Haus mit dem "Bäckerkreuz") verbindet Buchfeldgasse 19 ein gemeinsamer Hof.
  • Buchfeldgasse Nr. 4: Erstbebauung um 1839, mit einem Relief der Athene[2]
Gedenktafel an Trude Waehner an deren Elternhaus
  • Buchfeldgasse Nr. 6: Erstbebauung um 1825, Neubau um 1901. Eine Gedenktafel, Widmung der Ottakringer Liedertafel, an der Hausfassade erinnert an den Theaterkapellmeister und Komponisten Adam Maria Storch (* 23. Dezember 1813 Wien, † 31. Dezember 1887 Wien; Gedenktafel. Heimito von Doderer und Albert Paris Gütersloh besaßen hier eine gemeinsame Atelierwohnung.[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 8: Sterbeort von [[w:Paul von Strobach<Paul von Strobach]] († 14. Oktober 1854), Reformator des Straßen- und Brückenbauwesens; Wohnhaus des Dichters und Schauspielers Friedrich Ernst Hopp.[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 10-12: Erstbebauung um 1827. Prominente Besitzer des Hauses, Buchfeldgasse 10, waren seit 1835 der Politiker Graf Albert Montecuccoli[3] und seit 1847 Graf Valentin Esterházy de Galantha (1814-1858)[4].[2]
  • Buchfeldgasse Nr. 14-16: Erstbebauung um 1826.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. 2001, S. 44
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 Felix Czeike (Hrsg.): Buchfeldgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 490–491.
  3. Information zu ihm, siehe Albert Graf Montecuccoli-Laderchi auf SalzburgWiki.at
  4. Information zu ihm, siehe Bálint László Esterházy de Galántha auf EsterhazyWiki

Weblinks

 Buchfeldgasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons