Elisabethbrot

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Elisabethbrot ist die Bezeichnung für die älteste in Wien durchgeführte Armenausspeisung. Sie erfolgt täglich an der Rückseite des zum Elisabethinenkloster gehörenden Krankenhauses St. Elisabeth im 3. Wiener Gemeindebezirk, Ungargasse 3.

Geschichte

Unter der Bezeichnung Elisabethbrot erfolgt seit der Gründung des Elisabethinenklosters und des dazu gehörenden Spitals im frühen 18. Jahrhundert die Verabreichung von Mahlzeiten an Bedürftige. Benannt ist der Orden nach der Heiligen Elisabeth (1207 bis 1231). Diese hatte sich als Landgräfin von Thüringen – sehr zum Missfallen ihrer gräflichen Familie – in besonderer Weise als Wohltäterin der Armen erwiesen. Das karitative Wirken der heiligen Elisabeth ist bis heute Vorbild für die Elisabethinen.

Bei den Lieserln auf der Landstraße, wie die Elisabethinen auch genannt werden, wurde früher lange Zeit das Essen in der Toreinfahrt neben dem Spitalseingang ausgegeben. Die Menschen aßen meist im Stehen oder saßen auf dem Gehsteig – und das bei jeder Witterung. Im Jahr 2005 wurde die Ausspeisung im Elisabethspital durch die Adaptierung neuer Räumlichkeiten auf eine solidere Basis gestellt. Die Räumlichkeiten wurden vom Konvent zur Verfügung gestellt und der Verein zur Unterstützung des Elisabethbrotes hatte zur Adaptierung der Räume durch die Bereitstellung von Spendenmittel beigetragen.[1]

Infolge des verbesserten Angebots finden in den Ausspeisungsräumen seither rund 60 Personen Platz. Während es früher lediglich einen großen Suppentopf für die Armen gegeben hatte, bereiten die Ordensfrauen heute aus zum Teil gespendeten Lebensmitteln ein ganzes Menü mit Suppe, Hauptspeise und – wenn möglich – Dessert für die Bedürftigen. In der Großküche des Ordensspitals wird gleich mehr gekocht, damit für die Besucher des Elisabethbrots etwas übrigbleibt.[2]

Seit der Eröffnung in den neuen Räumlichkeiten im Jahr 2005 hat sich die Zahl der Gäste vervielfacht und beträgt durchschnittlich 100 bis 150 (Stand 2012), an manchen Tagen sogar über 200. An der Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs beteiligt sich weiterhin der im Jahr 2002 gegründete Verein zur Unterstützung des Elisabethbrotes, der auch gerne Sach- und Geldspenden entgegennimmt. Bei der Vorbereitung des Essens und bei der Ausgabe des Elisabethbrotes werden die Elisabethinen von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Herkunft des Namens

Der Name Elisabethbrot nimmt auf die Armenfürsorge der heiligen Elisabeth Bezug. Im Zusammenhang mit dem Brot wird von alters her das Rosenwunder der heiligen Elisabeth tradiert. Nach legendarischer Überlieferung hatte sich Elisabeths Ehemann Ludwig, der Landgraf von Thüringen, von seiner Umgebung gegen Elisabeths „verschwenderische“ Almosenvergabe aufhetzen lassen. Als diese wieder einmal mit einem verdeckten Korb voller Brote die Burg hinabstieg, um diese an die Armen zu verteilen, soll sie Ludwig zur Rede gestellt haben: „Halt, was trägst du da?“ Als der Landgraf den Korb abdeckte, befanden sich darin aber keine Brote, sondern Rosen.

Literatur

  • „Der einsamste Mensch von Wien" Artikel von Bianca Blei. In: „Der Standard" vom 27. April 2010. Abgerufen am 12. Februar 2012
  • Liselotte Schwab: Hommage an eine ermordete Kaiserin. Die Elisabeth-Kapelle in der Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumskirche in Wien II., Mexikoplatz, Diplomica Verlag, Hamburg 2010, S. 110f.

Einzelnachweise

  1. Informationsfolder zum Elisabethbrot, herausgegeben vom Verein zur Unterstützung des Elisabethbrotes, ausgegeben beim Elisabethbrot am 20. Februar 2012
  2. Wo Klostersuppe und menschliche Zuwendung zu Hause sind im Artikel vom 22. Dezember 2011 auf kath.net. Abgerufen am 12. Februar 2012

Weblinks