Friedrich Pinter
Friedrich Pinter (* im 16. Jahrhundert; † 17. Jahrhundert, um / nach 1610) war Pfarrer der katholischen Pfarre in Vordernberg. Er war vermutlich der zweite katholische Pfarrer der Gemeinde Vordernberg und ist außerdem der erste katholische Pfarrer, der dort seit Beginn der Reformation belegt ist.
Herkunft und Familie
Über Friedrich Pinters Herkunft ist bisher nichts bekannt.
Die Ursprünge der Pfarre Vordernberg
Vor der Reformation gehörte die Gemeinde Vordernberg als Vikariat der Pfarre Trofaiach. Im 16. Jahrhundert erhielt sie als Folge der "Reformation" eine eigene evangelische Pfarre. Ende des Jahres 1598 wurde der letzte evangelische Pfarrer dieser Pfarre, Daniel Knuppius, der gemeinsam mit dem "Gesellpriester" Hans Wolfrumb seit 1593 der Gemeinde Vordernberg vorgestanden hatte, vertrieben. Die Pfarre Vordernberg wurde darauf erstmals mit einem katholischen Pfarrer besetzt, dessen Name aber nicht überliefert ist. Die Zeit zwischen 1598 (Vertreibung des letzten evangelischen Pfarrers) und 1659 (als der katholische Pfarrer Johann Baptista Decrignis die erste Pfarrmatrikel anlegte) gilt als die "dunkle Periode" der katholischen Pfarrgeschichte der Gemeinde Vordernberg.[1]
Leben
Friedrich Pinter kam im Frühjahr 1602 nach Vordernberg, wo er die dortige Pfarre übernahm.[1] Ende Juni des Jahres 1602 haben sich einige Akten erhalten, aus denen hervorgeht, dass er zunächst von mehreren Ratsmitgliedern der Gemeinde Vordernberg als Pfarrer nicht akzeptiert wurde.[2] Bei einem Konflikt zwischen Friedrich Pinter und den Ratsmitgliedern, wo es um seine Unterbringung ging, drohte er sogar, die Messe nicht mehr in der Marienkirche zu halten, die im 16. Jahrhundert als Pfarrkirche erbaut worden war, sondern in der bei Präbichl[A 1] gelegenen Laurenti-Pfarrkirche.[3]
Nicht geklärt ist bisher, wie lange er als Pfarrer in Vordernberg wirkte, doch wird nicht ausgeschlossen, dass er in dieser Position verstorben ist. Von seinen drei unmittelbaren Nachfolgern: den Herren Veit und Melchior sowie Johannes Picelius, sind nur die Namen überliefert und dass der Rat sie bei Martin Gasteiger, einem Fleischhacker und Wirt, einquartiert hatte.[3]
Literatur
- Erik Hilzensauer: Die katholischen Pfarrer von Vordernberg von der Gegenreformation bis zur Anlage der Pfarrmatrikel. In: Meinhard Brunner - Gerhard Pferschy - Gernot Peter Obersteiner (Hrsg.): Rutengänge. Studien zur geschichtlichen Landeskunde. Festgabe für Walter Brunner zum 70. Geburtstag (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark". Bd. 54) (= "Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark. Sonderband 26). Eigenverlag, Graz, 2010. ISBN 978-3-901251-34-4). S. 201-218
Einzelnachweise
Anmerkungen
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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unbekannt | Pfarre Vordernberg um 1602 | Johann Reichardt Würch |