Schloss Wasserleonburg
Schloss Wasserleonburg ist ein bekanntes Renaissanceschloss in Nötsch im Gailtal im heutigen Bundesland Kärnten.
Lage
Das Schloss befindet sich in Saak, einer Katastralgemeinde von Nötsch. Es liegt auf einer Talstufe des Südhangs des Dobratschs.[1]
Die Schlossanlage
Die heute noch erhaltene Schlossanlage ist eine Renaissanceanlage mit romanisch-gotischen Teilen.[1] Von der ursprünglichen Burg hat sich nichts erhalten. Als ältester Teil der heute erhaltenen Anlage gilt der Bergfried im Osttrakt, der als Teil eines Neubaus im Spätmittelalter erbaut wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg nach Westen hin erweitert. Als sehenswert der im Renaissancestil geschaffene Laubenhof wegen der Malereien auf der Hoffassade von 1650. Erhalten ist außerdem eine Burgkapelle, die um 1753/54 erbaut wurde, und der dekorativ ausgestaltete Pferdestall, der etwa um dieselbe Zeit geschaffen wurde, und heute als Veranstaltungssaal verwendet wird.
Geschichte
Die Löwenburg ("Lewenburch", "Leumburg"), die als Vorgängerbau von Schloss Wasserleonberg gilt, wird 1253 erstmals urkundlich als Lehen des Hochstiftes Bamberg genannt.
Um 1308 wurde sie Heinrich Gralant vom Kärntner Landesfürsten Otto[A 1], dem älteren Bruder des böhmischen Königs Heinrich, zu Lehen gegeben.[1]
Sie wurde 1348 während des "Erdbebens von Villach" schwer beschädigt. Der spätere Name Wasserleonberg wird darauf zurückgeführt, dass dieses Erdbeben außerdem am Dobratsch einen Bergsturz auslöste, als dessen Folge sich der Fluss Gail unterhalb der Burg Löwenburg zu einem langen See aufstaute.
Die Burg gehörte später den Brüdern Hans, Andrä und Christoph von Ungnad zu Sonnegg. Um 1522 gelangte sie durch Kauf in den Besitz von Wilhelm Neumann. Danach gehörte sie zunächst seiner Witwe Barbara und seit 1572 deren Tochter Anna, der legendenumwobenen Herrin von Murau. Nach ihrem Tod kam es zu Erbstreitigkeiten. 1635 konnte sich Georg Philipp Proy von Burgwanden, ein Verwandter von ihr, als neuer Besitzer durchsetzen. In der Folge gehörte die Burg verschiedenen Familien.[1]
Im Sommer 1937 verbrachten der frühere britische König König Edward VIII. und seine Frau Wallis Simpson auf der Burg ihre Flitterwochen.
Bischöfe von Bamberg als Erbauer
Schloss Wasserleonburg heute
Das Schloss ist heute im Privatbesitz. Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung für Gruppen möglich, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.
Schloss Wasserleonburg in Legende und Sage
Literatur
- Wilhelm Deuer: Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte. Forstverwaltung Wasserleonburg, Nötsch 1999.
Deuer, Wilhelm: Schloss Wasserleonburg und seine Geschichte. Eigenverlag der Gutsverwaltung Wasserleonburg, Klagenfurt, 1999
- Wilhelm Neumann: Wasserleonburg. Geographie und Namensgeschichte. In: ders.: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 318-332</ref>
Weblinks
Schloss Wasserleonburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Schloss Wasserleonburg, Wasserleonburg.AT
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Burg Wasserleonburg, AlleBurgen.DE, abgerufen am 16. Mai 2021
- ↑ vgl. Wilhelm Neumann: Bausteine zur Geschichte Kärntens. Spätlese. Festgabe für Wilhelm Neumann zum 90. Geburtstag (= Das Kärntner Landesarchiv 33). Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt, 2005. ISBN 3-900531-59-5. S. 306
Anmerkungen
- ↑ Auf der Website wird dieser Otto mit einem späteren gleichnamigen Landesfürsten, dem Habsburger Otto "dem Fröhlichen", verwechselt
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Schloss Wasserleonburg behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |