Schloss Wasserleonburg

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Schloss Wasserleonburg heute

Schloss Wasserleonburg, früher Leonburg, im Mittelalter auch die Löwenburg genannt, ist ein bekanntes Renaissanceschloss im heutigen Bundesland Kärnten.

Lage

Der Löwe im Wappen der Gemeinde Nötsch im Gailtal wird auf das Schloss zurückgeführt.

Das Schloss befindet sich in Saak, einer Katastralgemeinde von Nötsch im Gailtal. Es liegt auf einer Talstufe des Südhangs des Dobratschs.[1]

Die Schlossanlage

Schloss Wasserleonburg wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrmals umgebaut. Die heute noch erhaltene Schlossanlage entstand im Wesentlichen in der Barockzeit. Von der ursprünglichen Burg hat sich nichts erhalten. Als ältester Teil der heute erhaltenen Anlage gilt der Bergfried im dreigeschossigen Osttrakt, der als Teil eines Neubaus im 14. oder 15. Jahrhundert erbaut wurde. Mit seinen dicken Mauern, seinem gewölbten Erdgeschoß und den schmalen Steinstiegen zeigt er noch wesentliche romanisch-gotische Merkmale. Seit ca. 1600 wurde die Burg nach Westen hin erweitert. Als sehenswert gilt die Hofseite des Südttraktes. Neben ihrem kreuzgratgewölbten Laubengang im Erdgeschoss, der auf "toskanischen" Säulen ruht, sind die gemalten Heiligenfiguren auf der Fassade des zweiten Geschosses (von ca. 1650) erhalten. Erhalten sind außerdem die dem Heiligen Leopold geweihte Burgkapelle (erbaut um 1723, umgestaltet um 1747) und der dekorativ ausgestaltete Pferdestall, der etwa um dieselbe Zeit geschaffen wurde. Es handelt sich bei diesem um eine dreischiffige Halle mit 12 "toskanischen" Marmorsäulen und einem Kreuzgratgewölbe (Größe um 150 m²). 1996/97 wurde er zum Anna-Neumann-Saal umfunktioniert, der für Veranstaltungen gemietet werden kann.[2]

Geschichte

Schloss Wasserleonburg auf einem Stich von Johann Weichard von Valvasor aus dem Jahr 1688

Die Löwenburg ("Lewenburch", "Leumburg"), die als Vorgängerbau von Schloss Wasserleonberg gilt, wird 1253 erstmals urkundlich als Lehen des Hochstiftes Bamberg genannt. Damals war ein Cholo von Ras-Rosegg, der sich auch von Lewenburch nannte, mit ihr belehnt. Dann kam sie als Lehen des Hochstiftes vorübergehend an Burggraf Friedrich (III.) von Nürnberg ("Friedrich dem Erber") († 1297). In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde unter Herzog Meinhard von Kärnten, Graf von Tirol und Görz, Lehen des Herzogtums Kärnten.[2] Der Kärntner Landesfürst Otto, einer von Meinhards Söhnen[A 1], verlieh sie um 1308 seinem Vizedom Heinrich Gralant.[1] Dieser ließ die Burg um 1310 ausbauen.[2]

Mit dem Herzogtum kamen auch die Burg und Herrschaft Wasserleonburg 1335 an die Habsburger. Sie wurde 1348 während des "Erdbebens von Villach" schwer beschädigt. 1404 erhielt die Herrschaft Leonburg ein eigenes Landgericht, das bis 1643 zu ihr gehörte. 1408 wurde die Burg mit der Herrschaft und diesem Gericht von Herzog Leopold (IV.) von Österreich ("Leopold dem Stolzen") den Brüdern Wulfing und Konrad von Ungnad verliehen, die bereits zuvor Besitzanteile an dieser gehabt hatten.[2] Die Burg besaßen später die Brüdern Hans, Andrä und Christoph von Ungnad (zu Sonnegg). Sie verkauften diese um 1522 an Wilhelm Neumann. Danach gehörte sie zunächst seiner Witwe Barbara und seit 1572 deren Tochter Anna, der legendenumwobenen Herrin von Murau. Nach Annas Tod kam es zu Erbstreitigkeiten, ehe sich Georg Philipp Proy von Burgwanden, ein Verwandter von ihr, der die Burg bereits zuvor für sie verwaltet hatte[2], 1635 als neuer Besitzer durchsetzen konnte. In der Folge gehörte die Burg verschiedenen Familien. Wasserleonburg wurde unter der Familie Semler zu Scharfenstein 1747 barockisiert. [1] Im Sommer 1937 verbrachten der frühere britische König König Edward VIII. und seine Frau Wallis Simpson auf der Burg ihre Flitterwochen.[3]

Schloss Wasserleonburg heute

Das Schloss ist heute im Privatbesitz.[4] Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung für Gruppen möglich, die Räumlichkeiten können für Veranstaltungen gemietet werden.[5]

Schloss Wasserleonburg in Legende und Sage

Der spätere Name Wasserleonberg wird darauf zurückgeführt, dass dieses Erdbeben außerdem am Dobratsch einen Bergsturz auslöste, als dessen Folge sich der Fluss Gail unterhalb der Burg Löwenburg zu einem langen See aufstaute..[2]

Weblinks

 Schloss Wasserleonburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Burg Wasserleonburg, AlleBurgen.DE, abgerufen am 16. Mai 2021
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 vgl. Schloss Wasserleonburg, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 16. Mai 2021 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „burgen-austria“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  3. vgl. Windsor, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021
  4. vgl. Schloss, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021
  5. vgl. Wasserleonburg, Wasserleonburg.AT, abgerufen am 16. Mai 2021

Anmerkungen

  1. Auf der Website wird dieser Otto mit einem späteren gleichnamigen Landesfürsten, dem Habsburger Otto "dem Fröhlichen", verwechselt
Wikipedia logo v3.svg
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Schloss Wasserleonburg behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).