Kapelle hl. Rochus (Nenzing)
Die römisch-katholische Kapelle hl. Rochus (auch: Flurkapelle bzw. Wegkapelle hl. Rochus) in der Parzelle St. Rochus im Ortsteil Nenzinger Himmel in der Gemeinde Nenzing, Vorarlberg, gehört zur Pfarre Nenzing und damit zum Dekanat Walgau-Walsertal in der Diözese Feldkirch.
Die Kapelle ist Rochus von Montpellier gewidmet, dem Schutzpatron gegen die Pest. Sein Gedenktag ist der 16. August, der überlieferte Todestag. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz.[1]
Lage
Die Kapelle steht etwa 1370 m ü. A. an allen Seiten freistehend mitten in einer Wiese ohne Zufahrt auf dem Eigentum der Agrargemeinschaft Nenzing. Nordöstlich bei der Kapelle steht ein Wegkreuz. 80 Meter nordöstlich der Kapelle befindet sich der Salaruelbach. Zum Zentrum der nordöstlich gelegenen Gemeinde Nenzing sind es etwa elf Kilometer.
Geschichte
Die heute bestehende Kapelle wurde 1850 bis 1852 als Ersatz für einen Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert errichtet. Aufgrund des Altarbildes von Jahr 1630 wird davon ausgegangen, da zu dieser Zeit Nenzing von der Pest heimgesucht wurde, dass die Kapelle deswegen dem Pestheiligen St. Rochus geweiht wurde. In den 1960er-Jahren wurde die Kapelle renoviert und mit neuen Fresken versehen. Bei der Renovierung 2001-2002 wurden diese Fresken wieder entfernt.[2]
Gebäude
Die Kapelle ist ein nach allen Seiten freistehender Steinbau (etwa sechs Meter breit und elf Meter lang) mit einem steilen Satteldach, das mit Eternitschindeln eingedeckt ist. Ein viereckiger Glockendachreiter mit sechseckigem Pyramidendach befindet sich über dem Altar.
In der Kapelle befinden sich Gegenstände aus dem Vorgängerbau, die teilweise aus dem 17. Jahrhundert stammen. So z. B. der Altaraufbau (Arma-Christi-Kreuz) aus der Zeit des Rokoko und die Figur der Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus (Pietà) aus dem Jahr 1762. Diese Pietà soll von Johann Ladner aus dem Paznaun (Tirol) geschaffen worden sein. Links des Altars befindet sich eine Statue des hl. Rochus und rechts des hl. Hubertus von Lüttich. Ebenso stammt ein Votivbild aus dem Jahr 1630. Dieses Votivbild hat die Inschrift:
„Es hat sich erlaubt und versprochen der heiligen Muttergottes zu Ehren wegen eines Falls über einen hohen Schrofen herunter der ehrbare und bescheidene Felix Maier und Anna Tuellin, eheliche Hausfrau, dieses Kirchlein allhier zu bauen im Jahre 1630.“
Im Inneren der Kirche befinden sich weitere Votivtafeln, die von Menschen in Notsituationen berichten. Ebenso ein Bildstock bei der Eingangstüre.[2][3]
Vorlesetischchen, Altartisch und Kirchenbänke sind aus schlichtem Holz. Die Kapelle bietet etwa 50 Personen eine Sitzplatz.
Weblinks
Rochuskapelle (Nenzing) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ BDA: 74573, Objekt-ID: 87989.
- ↑ 2,0 2,1 Kirchlein (St. Rochus), Webseite: nenzinger-himmel.at.
- ↑ Die Kirchen und Kapellen von Nenzing, Salzburg 2014, Verlag St. Peter, S. 41 ff.
47.085499.651096Koordinaten: 47° 5′ 8″ N, 9° 39′ 4″ O