Sulkowskitheater

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Sulkowskitheater (1902)

Das Sulkowskitheater war ein Theater im damaligen Wiener Vorort Matzleinsdorf.

Das Theater wurde in einem Palais des Fuhrwerker und Armeelieferanten Joseph Dietrich von Dietrichstein in der damaligen Matzleinsdorfer Straße Konskr.Nr. 15-17 (später 45-41) im Jahr 1837 als Haustheater eingerichtet. Die Fürstliche Sulkowskische Übungsbühne gab am 30. Dezember 1837 eine Eröffnungsvorstellung, an der auch die einzige Tochter Dietrichs Baronesse Anna, die 1845 Ludwig Fürst Sulkowski heiratete. Er führte die Bühne als Sulkowskitheater weiter und stellte sie auch dem Verein Poyhymnia als Übungsbühne zur Verfügung.

Im Zuge des Oktoberaufstandes im Jahr 1848 wird das Theater durch die kroatischen Truppen unter Alfred I. zu Windisch-Graetz vollkommen zerstört, da sie das an der Fassade angebrachte Fresko der Thalia für die Darstellung einer Freiheitsgöttin und den Besitzer somit für einen Revolutionär hielten. In der Folge entstand aus dem Theater eine Dillettantenbühne.

In den 1860er Jahren wurde die Bühne frei, da die Mittel von Sulkowski wegberachen. So pachtete die Bühne der Komparseriechef des Burgtheaters Valentin Niklas als Probebühne. Unter den jungen Talenten, die hier auftraten waren beispielsweise Josef Kainz. Auch durch den Erhalt des Öffentlichkeitsrechtes im Jahr 1868 wurde das Theater unter Niklas populär und erhielt die ugs. Bezeichnung Niklastheater. Als Niklas 1883 starb übenahm die Bühne Professor Streben, sowie 1890 die Witwe Strebens, als der Professor starb.

Im Jahr 1891 wurde die Bühne, die an Beliebtheit verlor, von Ottokar Payer, der auch in Perchtoldsdorf und Speising spielte, übernommen. Schließlich musste er die Bühne jedoch am 7. April 1895 schließen.

Das Gebäude wurde 1908 abgetragen, das Areal wurde im Jahr 1910 wieder mit Einzelbauten, sowie unter der Adresse Gassergasse 44-46 mit der Volksschule verbaut.

Literatur

  • Alt-Wien, Monatsschrift für Wiener Art und Sprache. Wien: Raimann & Godina 4 (1895), 19 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 426
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 581 f.
  • Klieba: Margareten. Wien 1922, S. 53
  • Wolfgang Mayer: V. Margareten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 5), S. 54
  • Prechtler: Bis ins Burgtheater. Wien 1914, S. 4 ff.
  • Gustav Andreas Ressel: Aus unsern alt'n Wien. Wien 1920, S. 9 ff.

Weblinks

48.18277402716.36109Koordinaten: 48° 10′ 58″ N, 16° 21′ 40″ O