Carl Goldmark Gedenkhaus
Das Carl Goldmark Gedenkhaus oder auch Goldmarkmuseum befindet sich in Deutschkreutz im Bezirk Oberpullendorf. Hierbei handelt es sich um das heute denkmalgeschützte Haus der Goldmarks in der Hauptstraße, in welcher die Familie zehn Jahre gewohnt hatte. Um einen der berühmtesten Bewohner Deutschkreutz zu ehren, wurde in dem ehemaligen Judenhaus ein Museum errichtet was an den Komponisten erinnern sollte.[1]
Die Goldmarks in Deutschkreutz
Im Jahre 1834 zog der vierjährige Carl Goldmark mit seiner Familie von Táb nach Németkeresztur (damaliger ungarischer Ausdruck für Deutschkreutz). Hier sollte der angehende Komponist bis zu seinem 14. Lebensjahr wohnen und seine Jugend verbringen.[2]
In der jüdischen Gemeinde wurde in diesem Jahr die Synagoge umgebaut und Rubin Goldmark, der Vater des jungen Carls, wurde als Kantor sowie Notar der jüdischen Gemeinde nach Deutschkreutz bestellt. Zusammen mit seiner großen Familie zog er in ein Gebäude in der damaligen Judenstraße (heute Hauptstraße ein) und bekam dort zusammen mit seiner Frau Marie Goldmark, geborene Krauz weitere Kinder. Allein in ihrem Wohnort in Deutschkreutz kamen 8 weitere Kinder auf zur Welt.[3]
Carl Goldmark verließ im Jahr 1844 Deutschkreutz um in Wien seinem Studium nachzugehen, kehrte allerdings 1847 sowie 1848 wieder zurück.[4]
Der Einfluss von Deutschkreutz auf Carl Goldmarks Karriere
Dem Ort seiner Jugend hatte Goldmark seine zukünftige Karriere als Komponist zu verdanken.
Später sollte er über seine Zeit in Deutschkreutz sagen:
„Nun trat ein Ereignis ein, das über meine Zukunft entscheiden sollte. An unser Haus grenzten Baumgärten. Dahinter dehnten sich weite Äcker und an diese anschließend ein Haselnusswäldchen. Das war mein liebster Aufenthalt. Eines schönen Tages ging ich dahin, legte mich auf den Rücken ins Gras, starrte in den blauen Himmel und ließ mir die warme Sonne ins Gesicht scheinen. Es war Sonntagvormittag (…). Da mit einem Male erklangen sanfte Kirchenglocken aus weiter Ferne, und als diese schwiegen, erbrauste die Orgel mit Macht. Sie wurde sanft und vier Stimmen mit ihr vereint sangen in Dreiklängen die heilige Messe. Ein Strom von Wohllaut, von weichen Harmonien überflutete mich. Diese durch Entfernung idealisierten, immateriellen, weithin schwebenden süßen Klänge, wie tief senkten sie sich in das der Musik entgegenglühende Kinderherz. (…) Zum ersten Male hörte und empfand ich die erschütternde Macht der Harmonie, der Musik überhaupt. (…) In diesem Augenblick hatte sich meine Zukunft entschieden, war mein Lebenslauf bestimmt – ich war Musiker und – sonderbar genug – durch die katholische Kirche.“
Auch den ersten Musikunterricht erhielt der junge Goldmark in Deutschkreutz, möglicherweise vom damaligen Dorfschulmeister.[5]
Das Carl Goldmark Museum
1980 kaufte die Gemeinde Deutschkreutz das Haus in dem Goldmark von 1834 bis 1844 gelebt hatte und errichtete darin das Goldmark-Museum welches dem Leben und Wirken von Carl Goldmark gewidmet ist. Neben der Geschichte der Familie Goldmark in Deutschkreutz sind auch die bekanntesten Opern Goldmarks ausgestellt und Beschreibungen machen die Führung zu einem leichten Erlebnis.
Der Zugang ist elektronisch möglich mit einer Chipkarte, allerdings werden auch persönliche Führungen angeboten. Mithilfe eines Audioguides kann man während der Besichtigung auch die bekanntesten Werke vom Komponisten angehört werden.[1]
Veranstaltungen im Goldmark-Gedenkhaus
Zu diversen Jubiläen finden auch Veranstaltungen im Gedenkmuseum statt.
So wurde am 100. Todestag von Carl Goldmark ein Festprogramm mit dem Titel „Carl Goldmark Wieder-Er-Leben“ gefeiert welches über das ganze Jahr verteilt stattfand. [6]
Auch bei der langen Nacht der Museen ist das Museum im Herzen von Deutschkreutz vertreten, so auch unter anderem im Jahre 2016.[7]
Literatur
- Johann Hofer: Carl Goldmark. Komponist der Ringstraßenzeit. Wien: Edition Steinbauer 2015.
- Gerhard J. Winkler: Goldmark, Karl (Carl, Károly). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Das Carl Goldmark Museum in Deutschkreutz. Abgerufen am 31.01.
- ↑ Johann Hofer: Carl Goldmark - Komponist der Ringstraßenzeit. Edition Steinbauer, Wien 2015, S. 16.
- ↑ Johann Hofer: Carl Goldmark - Komponist der Ringstraßenzeit. Edition Steinbauer, Wien 2015, S. 18.
- ↑ Johann Hofer: Carl Goldmark - Komponist der Ringstraßenzeit. Edition Steinbauer, Wien 2015, S. 19.
- ↑ Johann Hofer: Carl Goldmark - Komponist der Ringstraßenzeit. Edition Steinbauer, Wien 2015, S. 20-21.
- ↑ Carl Goldmark Wieder-Er-Leben. Abgerufen am 31. Jänner 2022.
- ↑ Lange Nacht der Museen 2016. Abgerufen am 31. Jänner 2022.
Weblinks
Carl Goldmark Gedenkhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Carl Goldmark Mueseum auf Burgenland.at