Sebastian Fries
Sebastian Fries (* 1824; † 1902) war ein Gasthausbesitzer, Mühlsteinfabrikant und Bankbeamter in Perg in Oberösterreich.
Leben und Wirken
Sebastian Fries war Besitzer des Gasthofes Zur Stiege (der Name kam von den paar Stufen, die hinauf zum Eingang führten) im Haus Markt Nr. 25 in Perg in der Badgasse (moderne Adresse Dr. Schoberstraße Nr. 15), das schon seinen Eltern Karl Fries und Therese geborene Lichtauer (Heirat 1815 in Perg) gehört hatte. Er ist geboren 1824. Heirat mit Theresia Prandner war 25. Mai 1852 in Perg. Gestorben 4. Juni 1902 in Perg.
Er war gemeinsam mit Michael Fries, Georg Hofer und Therese Burgholzer am 1. November 1872 Mitbegründer der Firma „Fries, Burgholzer & Comp., Erste österreichischen Fabriksgesellschaft für Erzeugung deutscher Mühlsteine zu Perg“. Er zählte ab dem Zeitpunkt der Eröffnung der Sparkasse der Marktgemeinde Perg am 18. August 1865 zu deren Mitarbeiterbestand und von 1866 bis 1901 bekleidete er dort die Stelle eines Kanzleivorstehers.[1]
Ab 1868 übte er bis 1902 die ehrenamtliche Funktion des Vorstehers der Marktkommune Perg ununterbrochen aus. Zumindest ab 1867 gehörte er dem Gemeinderat von Perg an. Die von Sebastian Fries geführte Marktkommune Perg als Verwalterin des Gemeinschaftsvermögens der Perger Marktbürger und Inhaberin der örtlichen Sparkasse verfügte bald nach dessen Amtsantritt über geordnete finanzielle Verhältnisse und schuf eine Reihe wohltätiger Einrichtungen wie beispielsweise eine entsprechende Straßenbeleuchtung für den Markt, den Bau eines neuen Rathauses, die Schaffung sogenannter Verschönerungsanlagen zur Hebung des Fremdenverkehrs und den Erwerb der dafür erforderlichen Grundstücke, den Ankauf eines Grundstückes zur Errichtung des Amtsgebäudes der k.k. Bezirkshauptmannschaft. [2]
Die Überschüsse der Sparkasse wurden für gemeinnützige Zwecke eingesetzt, u.a. für den Bau einer Kinderbewahranstalt. 1873 zählte Fries zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Perg. Er galt als Protector des Militärveteranen und Kriegervereines in Perg. 1878 unterfertigte er als Kommunevorstand einen Servitutsvertrag, der es der Marktkommune und später der Markt- bzw. Stadtgemeinde Perg ermöglicht, auf immerwährende Zeiten eine Schießstätte auf Liegenschaften mehrerer Grundeigentümer gegen eine einmalig zu zahlende Entschädigung zu errichten und herzuhalten.
Auszeichnungen
- 1902 wurde er zum Ehrenbürger von Perg ernannt.[3]
- Nach ihm ist in Perg die Sebastian Fries Gasse benannt.[4]