Hans III. von Neitberg

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Hans (III.) beziehungsweise Johann von Neitberg oder Neitperg (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1483)[A 1], auch Heinrich von Neuberg oder Heinrich von Nitberg, war ein angesehener Adliger des Herzogtums Steier.

Herkunft und Familie

Hans (III.) von Neitberg, urkundlich genannt 1478-1483, entstammte der steirischen Ministerialenfamilie[A 2] der Neitberger. Er war der Enkel von Hans (II.) von Neitberg († nach 1453) und der Sohn von Heinrich (III.) von Neitberg († um 1480).[1] Da er weder verheiratet war noch Nachkommen hatte, erlosch mit ihm die Familie der Neitberger in "männlicher Linie".

Leben

Hans (III.) von Neitberg wird erstmals am 2. Februar 1478 in einem Schreiben von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich (III.) († 1493) genannt, nachdem er dessen Leuten eine Abgabe aus der Maut im Landgericht von Hartberg verweigert hatte. Am 6. Dezember 1482 verfasste er sein Testament, für den Fall, dass er ohne männliche Erben sterben sollte. Zu diesem Zeitpunkt war Hans (III.) nicht verheiratet. In dem Testament widmete er die Herrschaft zu Pöllau, inklusive der Feste und dem Markt mit allen aufgezählten Ämtern, als Grundlage für die Errichtung eines Chorherrenstiftes für 24 Chorherren. Seine weiteren Besitzungen in Neudau und Neuberg und die Herrschaft Thalberg (heute Teil von Dechantkirchen) vererbte er seinen nächsten Verwandten.[2] Dies erfolgte unter der Auflage, als Gegenleistung das von ihm geplante Chorherrenstift und eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Nikolaus in Pöllau erbauen zu lassen.[3] Den Kapellenbau und Stiftung der Niklaskaplanei hatte bereits sein Vater auf seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land gelobt, aber danach nicht realisieren lassen. Noch am selben Tag stiftete Hans (III.) von Neitberg noch ein ewiges samstägliches Wochenamt auf dem Sebastianaltar der Pfarrkirche "Zum Heiligen Veit" in Pöllau, wohin sein Vater das Erbbegräbnis der Neitberger verlegt hatte. Noch vor seinem Tod verkaufte er am 22. Mai 1483 Christoph Rottaler die Herrschaft Thalberg, inklusive der Burg, mit allen Zubehör, Rechten und Liegenschaften[4]

Literatur

  • Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442

Einzelnachweise

  1. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  2. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425
  3. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 425f.
  4. vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 426

Anmerkungen

  1. Hinweise, vgl. Fritz Posch: Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 439
  2. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.