Stadtpfarrkirche Stockerau

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Bekannt ist die Pfarrkirche Stockerau wegen ihres Kirchturms, der als höchster Kirchturm in Niederösterreich gilt.

Die Stadtpfarrkirche Stockerau "Zum Heiligen Stephanus" zählt zu den ältesten Kirchen im Weinviertel. Bekannt ist sie wegen ihres Kirchturms, der als der höchste Kirchturm von Niederösterreich gilt.

Die Stadtpfarrkirche Stockerau heute

Heute ist die Stadtpfarrkirche Stockerau dem Heiligen Stephanus geweiht und Teil der Erzdiözese Wien. Noch immer zählt sie zu den größten Pfarren von dieser.[1]

Lage

Die Stadtpfarrkirche Stockerau befindet sich nordwestlich der Stadt Wien im Weinviertel. Sie ist Teil der Stadt Stockerau.[1]

[2]

Bauwerk

Die Stadtpfarrkirche wurde mehrmals umgebaut. Ihr frühklassizistisches Erscheinungsbild, das sich bis heute erhalten hat, erhielt sie 1777-1778 durch den Wiener Baumeister Peter Mollner. 2009/2010 wurde sie umfassend renoviert.[3]

Bekannt ist die Stadtpfarrkirche Stockerau vor allem wegen ihres barocken Kirchturms bekannt, der als höchster Kirchturm des Bundeslandes Niederösterreich gilt. Errichtet wurde er 1722-1727 durch den Maurermeister Franz Jänkel.[3]

Die Orgel der Kirche ist ein Werk des Wiener Orgelbauers Johann Kaufmann und wurde 1888 angekauft.[3]

Geschichte

Ablassbrief von Antonio Barberini (1607-1671), Erzbischof von Reims und Bischof von Palestrina für die Pfarrkirche von Stockerau in Niederösterreich aus dem Jahr 1664

Wann die spätere Stadtpfarrkirche Stockerau gegründet wurde, ist nicht eindeutig gesichert. Sie gilt jedenfalls als eine der ältesten Kirchen im heutigen Bundesland Niederösterreich. Gewöhnlich wird davon ausgegangen, dass sie eine jener fünf Pfarrkirchen war, deren Errichtung 1014 zwischen König Heinrich II. († 1024) und dem Berengar von Passau († 1045) beschlossen wurde, im Zusammenhang mit der "Königsschenkung" von König Heinrich II. und der Planung einer Pfarrorganisation für die damalige Mark Österreich. Die Pfarrkirche Stockerau wurde jedenfalls auf Besitz errichtet, den der König dem Hochstift Passau geschenkt hatte und war also eine Eigenkirche des Hochstiftes[A 1]. Erstmals namentlich genannt ist sie 1215, als sie das Hochstift Passau an das Stift Klosterneuburg verlieh, was Papst Innozenz III. († 1216) urkundlich bestätigte. 1293 war sie wieder direkt im Besitz des Hochstiftes Passau.[3] Gemeinsam mit dem Pfarrsprengel der Pfarre Hausleiten bildeten die Pfarre Stockerau und ihr Pfarrsprengel bis zur ihrer Herauslösung das sogenannte "Passauer Luß".[4] Sie blieben im Besitz des Hochstiftes bzw. Bistum Passau, bis 1784, als Kaiser Joseph II. (* 1739; † 1791) dieses zum Verzicht auf sämtliche Kirche in seinem Reich (und somit auch im heutigen EU-Land Österreich) zwang. Am 7. August 1784 wurden sie Teil des Erzbistums Wien.[3]

Unter Kaiser Joseph II. wurde 1783/84 auch der Pfarrsprengel der Pfarrkirche neu geordnet, dessen Auflösung bzw. Verkleinerung jedoch bereits mit Ende des 13. Jahrhunderts eingesetzt hatte. Im Mittelalter hatte er im Wesentlichen ein Gebiet umfasst, das in etwa flächenmäßig den heutigen Gerichtsbezirk Stockerau umfasste. Damals gehörten zu ihm neben dem ursprünglichen Ort Stockerau, Grafendorf, Leitzersbrunn, Spillern, Unterzögersdorf, Oberzögersdorf sowie dem heute nicht mehr existierende Laidersdorf Leitzersdorf (mit Wiesen, Hatzenbach, Wollmannsberg), Sierndorf (mit [[Oberolberndorf), Senning (mit Geitzendorf, Höbersdorf und Untermallebarn) und Großmugl (mit Ringendorf, Füllersdorf und Steinabrunn). Nach der josefinischen Pfarrregulierung bestand die Pfarre nur mehr aus dem in der heutigen Stadt Stockerau gelegenen Gebieten und Spillern. Dieses wurde erst 1966 selbständige Pfarre.[4]


1426 suchte die Bevölkerung von Stockerau vor den Hussiten Zuflucht in den Umfassungsmauern der Pfarrkirche.[3]

Stockerau und der Heilige Koloman

Der Heilige Koloman, Darstellung aus dem "Koloman Zyklus" von Adi Holzer (* 1936) aus dem Jahr 1986

Stockerau gilt auch als Schauplatz, wo der Legende nach der Heilige Koloman auf seiner Pilgerfahrt im Jahr 1012 das Märtyrium erlitten haben soll. Von der Bevölkerung irrtümlich für einen feindlichen Spion gehalten, wurde er gefoltert und dann auf einem Hollerbaum gehenkt. Seine Verehrung als Heiliger nahm in Stockerau ihren Anfang. Bald danach wurden seine Gebeine allerdings exhumiert und von dort nach Melk überführt. Noch im Jahr 1345 ist aber eine Kolomani-Kapelle in Stockerau belegt.[3]

Literatur

  • Pfarramt Stockerau (Hrsg.): Stockerau. Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-318-6

Weblinks

 Stadtpfarrkirche Stockerau "Zum Heiligen Stephanus" – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Pfarre Stockerau, Website der Pfarre Stockerau, abgerufen am 16. Dezember 2023
  2. vgl. Stockerau,1975, S.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 vgl. Geschichte Stockerau, Website der Stadt Stockerau, abgerufen am 16. Dezember 2023
  4. 4,0 4,1 vgl. Stockerau,1975, S. 4

Anmerkungen

  1. Die Kirche war eine Eigenkirche des Hochstiftes, das bedeutet, dass sie diesem in jeder Hinsicht unterstand. Vgl. Stockerau,1975, S. 4
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