Karl Schittengruber

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Karl Schittengruber (* 5. September 1900 in St. Ulrich bei Steyr; † 10. Oktober 1995 in Leoben) war Lehrer, Gymnasialprofessor und Botaniker.

Leben

Karl Schittengruber, der Sohn eines Bahnbediensteten wechselte abhängig vom Dienstort des Vaters auch die Volkschule. Danach besuchte er in Steyr die Staatsrealschule, dem heutigen Bundesrealgymnasium und legte dort 1919 die Matura ab. Mit der Reifeprüfung für Lehrer in Linz im Folgejahr war er auch Volksschullehrer. Er unterrichtete in der Volksschule in Mautern in Steiermark und wurde dort auch danach Direktor. Gleichzeitig begann er auch mit einem naturwissenschaftlichen Studium, zunächst als außerordentlicher Hörer, an der Univerität Graz, wo sein Hauptinteresse der Botanik galt. Unter Rudolf Scharfetter erstellte er die Doktorarbeit Vegetationsstudien im Seckauer Zinken und Hochreichart-Gebie inklusive einer farbigen Vegetationskarte. Er war damit einer der ersten, der die pflanzensoziologische Arbeitsmethode in Österreich einsetzte.

Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde er von den neuen Machthabern von seinem Direktionsposten enthoben und er unterrichtete als Lehrer bis ende des Zweiten Weltkrieg an der Hauptschule in Donawitz.

Im Jahr 1946 legte er die Prüfung für das Lehramt für Mittelschulen für Naturgeschichte als Hauptfach, sowie Physik und Chemie als Nebenfächer ab. Seine Lehrtätigkeit nahm er 1954 im Bundesrealgymnsium in Leoben auf. Im Jahr 1968 wechselte er in die Pension.

Neben der Schultätigkeit war er auch Mitglied beim Naturwissenschaftlichen Verein, sowie bei der Ostalpin-dinarischen Gesellschaft für Vegetationskunde. Sein Schwerpunkt in seiner weiterbetriebenen Forschung in der Botanik legte er auf die Flechten.

Mit dem Institut für Botanik blieb er auch nach seiner Penionierung in Kontakt, im speziellen mit dem Botaniker Joseph Poelt (1924–1995), dem Nachfolger von Friedrich Ehrendorfer. Schittengruber nahm auch noch im höheren Alter an verschiedenen Veranstaltungen des Vereins teil.

Im Jahr 1992 vermachte er sein über 2200 Proben umfassendes Flechtenherbarium dem Institut für Botanik.

Schittengruber war mit Brigitte Schittengruber verheiratet, die ebenfalls Gymnasialprofessorin war.[1] Mit ihr lebte er in Leoben. letzten Lebensjahre verbrachte Schittengruber zurückgezogen. Er starb 1995 in Leoben.

Schriften

  • Vegetationsstudien im Seckauer Zinken und Hochreichart-Gebiet. — Unveröffentlichtete Dissertation an der Universität Graz (mit einer farbigen Vegetationskarte im Maßstab 1:25.000)
  • Über das Vorkommen einiger Cetraria-Arten im Gebiete der Zentralalpen von Steiermark in den Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins, Steiermark 90, 1960, S113—121
  • Die Vegetation des Seckauer Zinken und Hochreichart in Steiermark in den Mitteilungen des naturwissenschaftlichen VereinsSteiermark 91, 1961: 105-141
  • Über ein neues Vorkommen von Cetraria sepincola (Ehrh.)Ach. in der Obersteiermark, Jahresbericht des BRG Leoben LXW102 (Schuljahr 1963/64): 3-15
  • Ein botanischer Streifzug im Gebiet der Seckauer Alpen, Jahrbuch des Vereines zum Schutze der Alpenpflanzen und -tiere, 1974, 13-34

Literatur

  •  Anton Drescher: Zum Gedenken: Karl Schittengruber. In: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins, Steiermark. Nr. 1, 1997, S. 5, 6 (Digitalisat).

Einzelnachweise

Weblinks