Suppenbrunzer
Suppenbrunzer ist entgegen dem ersten Eindruck kein Schimpfwort sondern ein alter Dialektausdruck für verschiedene Gegenstände, die in einer Essecke über dem Tisch hängen. So ein Gegenstand ist beispielsweise Heiliggeisttauben aus Zirbenholz oder Zitterpappel geschnitzt. In Bayern befinden sich diese Tauben in einer Glaskugel.[1]. Auch Kreuze, sogenannte Haussegen mit Holztauben, werden über dem Esstisch aufgehängt.[2]
Bei heißen Speisen, im speziellen Suppen steigt der Dampf auf und sammelt sich an der Holzfigur. Dieser kondensierte Dampf tropft in der Folge wieder zurück in die Suppenschüssel. Im Volksglauben hat damit der Heilige Geist hat in die „Suppn brunzt“ und sie gesegnet.[3]
Der bei vielen nicht mehr gebräuchliche Ausdruck wird auch manchmal als Quizfrage verwendet, wie bei den Kopfnuss-Fragen auf Radio Niederösterreich.[4]
Literatur
- Elsbeth Wallnöfer: Märzveigerl und Suppenbrunzer, 2014, ISBN 978-3-7025-0749-7
Einzelnachweise
- ↑ Suppenbrunzer im Regiowiki.pnp.de abgerufen am 10. März 2017
- ↑ Franz Burgstaller verleiht den Tauben Flügel in der Kleinen Zeitung vom 18. Mai 2013 abgerufen am 10. März 2017
- ↑ Handgeschnitzte Heiliggeisttaube am ServusTV-Marktplatz abgerufen am 10. März 2017
- ↑ Auf ORF-Niederösterreich am 10. März 2017
Weblinks
- Die Heilig-Geist-Kugel oder der "Suppenbrunzer"
- Suppenbrunzer von Nina Mengin auf der Kunstuniversität Linz
- Heiliggeisttaube im Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann
- Suppenbrunzer: Wenn der Heilige Geist ins Essen pinkelt auf BR24