Thermalbad Leithaprodersdorf

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Das Thermalbad Leithaprodersdorf war in der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20 Jahrhundert ein Thermalbad in Leithaprodersdorf im Burgenland, nahe der niederösterreichischen Grenze.

Lage

Die Therme befand sich etwa 1 Kilometer südwestlich des Ortes Leithaprodersdorf. Die Quelle liegt im Bereich geologisch auf einem Vorsprung des Leithagebirges, der Wimpassinger Scholle.[1]

Geschichte

Grundlage für das Bad lieferte eine Thermalquelle mit 24,7 Grad warmen eisenhältigen Schwefelwasser, das schon in der Römerzeit bekannt gewesen dürfte, wie Ausgrabungen einer Wasserleitung aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert belegen.

Fürst Nikolaus II. Esterházy hatte schon 1807 erste Pläne ein Thermalbad zu errichten. Da man sich aber sehr lange Zeit unsicher war, dass das Bad ob der Wasserqualität wirtschaftlich zu führen sei, dauerte es bis ins Jahr 1860, dass das Bad eröffnet werden konnte.

Ab da stand das Bad als Kurbad zur Verfügung und sollte vor allem gegen Gicht und Rheuma helfen. Neben der Übernachtungsmöglichkeit bestand auf dem Gelände ein Gasthaus und eine Kegelbahn. Das Badehaus selbst hatte einen hölzernen Spaltfußboden, durch dem das Wasser aufstieg. Um das Anwesen befand sich ein Englischer Garten.

Auch in der Zwischenkriegszeit wurde das Kurbad, das wie das gesamte Burgenland erst seit 1921 zu Österreich gehörte, für die Wiener Gäste interessant. Als Anreise würde die Eisenbahn mit dem Bahnhof in Ebreichsdorf beworben.[2] In dieser Zeit wird der Ort auch Bad Prodersdorf bezeichnet.[3]

Nach Kriegsende wurde das Bad geschlossen. In den 1960er Jahren fiel der Besitz in die Hände des Industriellen und Großvater von Niki Lauda, Hans Lauda (1896-1974), der den Besitz sanierte und bewohnte. Das ehemaligen Wirtschaftsgebäude baute der Stiefsohn Laudas zum Lauda-Schlößl um, einer Eventlocation.

Das Quellwasser selbst wurde 1959 zur ortseigenen Wasserversorgung verwende, nachdem einerseits die Hausbrunnen nur eine schlechte Wasserqualität lieferten, eine Aufnahme zum Wasserleitungsverband aber 1956 abgelehnt wurde.[4]

Einzelnachweise

  1.  Heinrich Küpper: Über die Tektonik des südwestlichen Leithagebirges und die Stellung der Therme Leithaprodersdorf. 1977 (PDF auf ZOBODAT.at.).
  2. Heilbad Leitha-Prodersdorf. In: Der freie Burgenländer. Mitteilungen des Ödenburger Heimatdienstes / Der Freie Burgenländer. Unabhängiges Blatt für das Burgenland / Der freie Burgenländer. Verkehrsanzeiger für das Burgenland. Unabhängiges Blatt für das schaffende Volk / Der Freie Burgenländer. (Mit der Beilage der „Landruf“.) Unabhängige deutsche Zeitung für das Burgenland, 19. Juni 1932, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fbu
  3. Heilbad Leitha-Prodersdorf. In: Der freie Burgenländer. Mitteilungen des Ödenburger Heimatdienstes / Der Freie Burgenländer. Unabhängiges Blatt für das Burgenland / Der freie Burgenländer. Verkehrsanzeiger für das Burgenland. Unabhängiges Blatt für das schaffende Volk / Der Freie Burgenländer. (Mit der Beilage der „Landruf“.) Unabhängige deutsche Zeitung für das Burgenland, 4. August 1929, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/fbu
  4. Leithaprodersdorf auf atlas-burgenland.at

Weblinks

47.926033316.4715909Koordinaten: 47° 55′ 34″ N, 16° 28′ 18″ O