Burgruine Grub (Messern)

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Die Burgruine Grub heute

Grub, im Mittelalter auch als das "castrum Grub" urkundlich genannt, zählt heute zu den sagenumwobenen Burgruinen des Waldviertels, von denen sich einige Reste erhalten haben. Außerdem wurde einige Teile, darunter die Burgkapelle, im 20. Jahrhundert wieder hergestellt. Da die Anlage der Burg nach 1500 nicht mehr umgebaut wurde, konnte sie sich ihren spätmittelalterlichen Charakter bewahren.

Die Lage

Die frühere Höhenburg befindet sich heute auf dem Areal der Gemeinde Irnfritz-Messern. Sie liegt oberhalb der gleichnamigen Kastralgemeinde auf einem schroff abfallenden Felssporn über den Tälern der Großen Taffa und des Farnbaches.[1]

Das Bauwerk

Heute sind noch Teile des Bergfriedes, der im 13. Jahrhunderts erbaut wurde, erhalten. Aus dem 14. und 15. Jahrhundert sind außerdem Teile der Vorburg und Außenbefestigungen sowie Reste des Palas erhalten.[2] Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts wurden Teile der früheren Burganlagen wiederhergestellt, darunter die Burgkapelle "Zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes", erstmals 1429 urkundlich genannt[3].

Geschichte

Die Burg wurde im Mittelalter erbaut, der Zeitpunkt ist jedoch unbekannt. 1237 wird sie erstmals urkundlich als Herkunftsort eines "Pilgrimus de Grueb" genannt. Bis ca. Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte sie der Sitz einer Adelsfamilie, der Herren von Grub, gewesen sein.[2] Diese Familie dürfte ursprünglich Lehensträger der Grafen von Poigen gewesen sein.[4] Seit ca. 1372 gehörte sie der Familie der Truchsesse von Grub. Konflikte dieser Familie mit den Herzögen von Österreich (Habsburgern) hatten zur Folge, dass die Burg um 1373 und 1441 von landesfürstlichen Truppen belagert wurde.[2] Um 1464/65 wurden die Truchsesse von Grub in den Herrenstand erhoben und erhielten eine Wappenbesserung.[4]

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kam die Veste in den Besitz der Familie der Matschacher.[2] Diese Familie stammte aus dem Herzogtum Steier. Namentlich genannt ist Hans von Matschach, um 1491 in Wien Besitzer des "Matschakerhofs" (Matschacherhofs).[4] 1525 gehörte sie der Familie der Herren von Rauber.[2] 1558 kam sie in den Besitz von Veit Albrecht von Puchheim.[4] Dieser stammte aus dem Horner Familienzweiges der Herren von Puchheim, der damals zu den führenden evangelischen Adeligen im Herzogtum Österreich "unter der Enns" zählte. Um 1620 wurde die Burg zerstört[A 1].[2]

Danach hatte die Burg, die endgültig zur Ruine verkam, mehrere Besitzer. Zunächst kam sie als Lehen an die Grafen Adam und Otto von und zu Traun.[4] Um 1668 gehörte sie der Familie der Freiherren von Selb (1668) und seit ca. 1767 dem Stift Altenburg. Um 1950 kam sie durch Verkauf in Privatbesitz. Um 1970, erwarb das Ehepaar Hampapa die inzwischen zum Abbruch vorgesehene Anlage und widmete sich mit großen persönlichen Einsatz ihrer Wiederherstellung. 1997 kam die Ruine, die heute wieder teilweise bewohnt wird, in den Besitz der in Wien ansässigen Familie Heindl.[2]

Die Burgruine Grub in Sage und Legende

Nach der Gründungssage war der Erbauer der Burg Grub ein Ritter von ungewöhnlicher Größe und Stärke. Um eine Königstochter zu gewinnen, war er gezwungen, einen fremden Ritter zum Zweikampf zu fordern. Er besiegte und tötete diesen und ließ daraufhin seine Leiche in einem Sack stecken und in eine unterirdische Grube werfen. Über dieser wurde die Burg Grub erbaut, die deswegen den Namen Grub erhielt.[5] Wegen seines Bartes soll der Ritter den Namen "Rotbart" getragen haben.[2]

Weblinks

 Burgruine Grub – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Burg Grub, Nordwald.Heimat.EU, abgerufen am 14. Februar 2023
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 vgl. Burgruine Grub, GedaechtnisDesLandes.at, abgerufen am 14. Februar 2023
  3. vgl. Burg Grub, NoeBurgen.ImAreal.SBG.AC.AT, abgerufen am 14. Februar 2023
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 vgl. Burg Grub, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 14. Februar 2023
  5. vgl. Renate Seebauer: Sagen und andere Kuriosa aus dem Poigreich. Mit historischen und didaktischen Anmerkungen (= Schriften zur Kulturgeschichte. Bd. 52). Verlag Dr. Kovač, Hamburg, 2018. ISBN 978-3-339-10266-9- S. 27

Anmerkungen

  1. Unklar bleibt, ob die Burg bereits zur Gänze zerstört wurde und ob sie in der Folge teilweise wiederhergestellt wurde
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