Franz Xaver Bosch

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Münze mit dem Porträt von Franz Xaver Bosch aus dem Jahr 1894

Franz Xaver Bosch (* 4. Oktober 1789, in Wallerstein, damals Grafschaft Oettingen, heute Deutschland; † 12. Mai 1860, in Nußdorf, heute Wien 19)[A 1] war Braumeister von 1819 bis zu seinem Tod der Besitzer des Nußdorfer Brauhauses. Einige Jahre war er außerdem Ortsrichter von Nußdorf.

Herkunft und Familie

Franz Xaver Bosch stammte aus einer bayerischen Brauerfamilie, die für die Fürstenfamilie von Oettingen zu Wallerstein tätig war. Sein Vater Bernhard Bosch war Braumeister und Besitzer einer Brauerei in Wallerstein.[1] Er war der jüngere Bruder des Jedleseer Brauereibesitzers Anton Bosch († 1868) und ein Großonkel des Braumeisters Anton Dengler.

Franz Xaver Bosch heiratete am 12. Jänner 1821 in Persenbeug Josefine Feldmüller (* 25. Februar 1801; † 25. Jänner 1869, Nußdorf).[2] Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter den gleichnamigen Sohn Franz Xaver Bosch († um 1871).[3] Einer seiner Töchter, Albertine Bosch, heiratete den Zuckerfabrikanten Karl Adolf Bachofen von Echt († 1922).

Leben

Das Nußdorfer Brauhaus um 1860

Franz Xaver Bosch war Braumeister und ließ sich in Nußdorf bei Wien nieder, wo sein Bruder Anton, dem gemeinsam mit seiner Ehefrau Theresia das Jedleseer Brauhaus gehörte, um 1819 für ihn das Nußdorfer Brauhaus erwarb. Dieses befand sich in einem bereits im Mittelalter belegten Bauwerk, dem Würffelhof (heute: Hackhofergasse 9, 1190 Wien).[1] Wie Anton Bosch war auch Franz Xaver Bosch ein erfolgreicher Unternehmer, so konnte er diesem bereits um 1825 das investierte Geld zurückerstatten. Anders als sein Bruder soll er jedoch ein brutaler Ausbeuter und Leuteschinder gewesen sein, weshalb es im Revolutionsjahr 1848 zu einem Aufstand seiner Arbeiter kam.[3]

Franz Xaver Bosch ließ um 1830 das Nußdorfer Brauhaus um- und ausbauen. Aus dieser Zeit stammt die heute noch erhaltene Biedermeierfassade. Das Brauhaus erhielt einen großen Lagerkeller, über welchem er 1845 den Bock-Bier-Keller eröffnete. Zu diesem gehörte eine Terrasse mit einem schönen Ausblick. Er kaufte das zwischen dem Nußdorfer Platz und dem Donaukanal gelegene Lamberg’sche Jagdschlössl und richtete dort einen Bierschank ein.[3] 1835-1837 war Franz Xaver Bosch Ortsrichter in Nußdorf. In dieser Position unterstützte er 1837 den Bau einer zweiten Wasserleitung für Nussdorf. Am 10. Mai 1853 wurde ihm das Goldene Verdienstkreuz verliehen.[2]

Die Erben

Nach dem Tod von Franz Xaver Bosch erbte das Nußdorfer Brauhaus sein gleichnamiger Sohn. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten überließ dieser das Brauhaus bereits fünf Jahre später seinem Schwager Karl Adolf Bachofen von Echt. Dessen Nachkommen gehörte das Nußdorfer bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Nachkomme der Familie Bachofen von Echt war noch im 21. Jahrhundert in Nußdorf als Brauer tätig.[3]

Erinnerungen an Franz Xaver Bosch

Nach seinem Tod wurde Franz Xaver Bosch in der Familiengruft in dem Wiener Friedhof in Nussdorf beigesetzt.[2] Nach ihm wurde 1889 im damaligen Nußdorf die Boschstraße benannt.[4]

Literatur

Weblinks

 Franz Xaver Bosch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Anton Bosch im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 20. Oktober 2024
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Bosch Franz Xaver. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 429.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 vgl. Franz Xaver Bosch im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 20. Oktober 2024
  4. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Boschstraße. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 429.

Anmerkungen

  1. Geburts- und Sterbedaten nach Felix Czeike (Hrsg.): Bosch Franz Xaver. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 429.