Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz

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Gräfin Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz (* um 1395; † nach dem 21. Dezember 1439) , auch Catharina von Werdenberg, Catharina Grauin von Monsax, Katherin von Sax von Monsax[1], war eine der Töchter des letzten Grafen von Bludenz. Sie heiratete in jenen Zweig der Freiherren von Sax ein, dessen Besitzungen sich in Graubünden und im Tessin befanden und war in die Auseinandersetzungen um das Erbe der Grafen von Toggenburg verwickelt.

Herkunft und Familie

Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz entstammte dem schwäbischen Adel. Ihre Familie, ein Zweig der Grafen von Werdenberg und eine Nebenlinie der Grafen von Montfort, waren Nachfahren der Pfalzgrafen von Tübingen. Der Heiligenberger Zweig der Werdenberger geht auf Graf Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg († 1280) zurück. Dessen Enkel, Graf Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg († um 1365), war in eine Fehde mit Graf Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch († um 1375) verwickelt, von der die Herzöge von Österreich profitierten.[2]

Katharina war eine der fünf Töchter des Grafen Albrecht (III.) von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz aus seiner Ehe mit Gräfin Ursula von Schaunberg († nach 10. August 1412). Über ihre Mutter war sie eine Enkelin des Grafen Heinrich VII. von Schaunberg und eine Urenkelin von Graf Meinhard VI. von Görz(-Tirol).[3] Sie war eine Cousine des Grafen Friedrich VII. von Toggenburg († 1436), dessen Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg eine Schwester ihres Vaters war.[4]

Ehen und Nachkommen

Katharina von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz war seit ca. 1415 mit Graf Johann (Hans) von Sax-Misox (* um / vor 1390; † 1427, in Kästris) verheiratet. Er stammte aus einer seit 1371 auf Schloss Belmont ansässigen Familie und war seit ca. 1413 alleiniger Herr der Gerichte Ilanz, in der Grub, Lugnez (Lugne Vals), Kästris (Castrisch) und Flims[5], mit denen er den "Ilanzer Bund" gründete, der 1424 zum "Grauen Bund" erweitert wurde[6], sowie im Misox (Mesocco). Mit seinem Bruder Albert brachte er sich außerdem vorübergehend in den Besitz der Festung Bellinzona im heutigen Kanton Tessin, die auch vom Herzogtum Mailand beansprucht wurde. Vermutlich im August 1413 war seine Familie vom römisch-deutschen König Sigismund in den Grafenstand erhoben worden.[7]

Aus dieser Ehe hatte Katharina mindestens vier Kinder[8]:

∞ in 1. Ehe mit N. de Origono, einer "Italienerin" (Erwähnung 1462)
∞ in 2. Ehe mit N. von Welsberg
  • aus einer der beiden Ehen: Gräfin Barbara von Sax-Misox († nach 1540), um 1490 Stiftsfräulein in Zürich
  • aus einer der beiden Ehen: Graf Johann Peter von Sax-Misox (* 1462; † 1540), Hofherr des Herzogs von Mailand, mit ihm starb die Familie aus
  • Graf Johann von Sax-Misox ("Hans der Jüngere"), belegt für 1431-1479
  • Graf Barnabas von Sax-Misox (belegt für 1465-1502), sein unehelicher Sohn, später vom Papst legitimiert, später Konventual, Kustos und Dekan des Stiftes Einsiedeln, 1498-1501 Propst von St. Gerold.
  • Graf Nikolaus von Sax-Misox (belegt für 1520-1529), sein Enkel, wirkte zwischen 1524 und 1529 als Verweser der Propstei St. Gerold.
  • Gräfin Verena von Sax-Misox († 15. März 1487), um 1466 Stiftsdame zu Zürich
  • Gräfin Elisabeth von Sax-Misox († 7. Mai 1465), Stiftsdame zu Zürich

Leben

Als Kind lebte Katharina 1405-1408 wegen der Appenzellerkriege mit ihren Eltern und vermutlich zwei weiteren Schwestern im Exil auf Schloss Rothenfels im Allgäu.[9] Nach ihrer Heirat lebte sie vor allem in der heutigen Schweiz und in Italien. Als Witwe wurde sie mit ihren Kindern von Herzogtum Mailand unterstützt, im Friedensvertrag, der am 10. Dezember 1427 zwischen diesem, dem Herzogtum Savoyen, der Republik Venedig und der Stadt Florenz geschlossen wurde, werden ihre Söhne ausdrücklich als Verbündete von Mailand bezeichnet. Um sich beim Anfall des Toggenburger Erbes in den Jahren 1436/37 gegen die Ansprüche der Stadt Zürich zu behaupten, trat Katharina am 11. April 1437 in ein Landrecht mit Schwyz und Glarus. Die Führung der Verhandlungen überließ sie jedoch ihrem Sohn Heinrich, mit dem sie offensichtlich ein gutes Verhältnis hatte. Zusammen mit ihrem Schwager Graf Wilhelm V. von Montfort zu Tettnang erhielt sie 1437 Besitz im Prättigau, in Davos und in Schanfigg sowie Belfort aus die Vogtei über Churwalden und die Burg Strassberg aus dem Toggenburger Erbe. Um 1439 kamen diese Gebiete aber endgültig in den alleinigen Besitz von Graf Wilhelm. Graf Heinrich verpfändete außerdem mit Zustimmung seiner Mutter ihren Anteil an der Grafschaft Uznach an Schwyz und Glarus.[10]

Repräsentation

Katharinas Allianzsiegel zeigt das Wappen ihres Ehemanns und das ihr eigenes Heiligenberger Wappen.[11]

Erbschaften

  • Nach dem Tod ihres Vaters kam seine Grafschaft Bludenz an die Herzöge von Österreich, Katharina und ihre Schwestern Kunigunde, Agnes, Frena und Margaretha erhielten eine finanzielle Abfertigung.[12]
  • Nach dem Tod ihres Cousins, des letzten Grafen von Toggenburg im Jahr 1436, erbte sie zusmmen mit ihren Schwestern Frena, Kunigunde und Margaretha bzw. deren Nachkommen Teile aus dessen Erbe.[13]

Literatur

  • Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz. In: Bludenzer Geschichtsblätter 2009, Heft 90+91, S. 28-70 Digitalisat

Einzelnachweise

  1. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 47
  2. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, besonders S. 268
  3. vgl.Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 272
  4. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 28
  5. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 47f.
  6. vgl. Sax Johann von, Historisches Lexikon der Schweiz
  7. vgl. Castello di Mesocco, Burgenwelt Schweiz
  8. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 48f.
  9. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S, 45
  10. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S, 49f.
  11. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 51f.
  12. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. 2009, S. 40
  13. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. 2009, S. 28-30 (Hinweise)