Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Stifterfenster der Pfarrkirche von Eriskirch. Kunigunde ist eine der drei Damen im Glasfenster, das sich im Kirchenchor befindet.

Gräfin Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz, auch Gräfin Kunigunde (Kungunt, Kungudt, Küngot) von Werdenberg oder Gräfin Küngolten zu Montfort [1] (* um 1385; † zwischen 5. Februar 1438 und 26. November 1443) war eine der Töchter des letzten Grafen von Bludenz.

Herkunft und Familie

Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz entstammte dem schwäbischen Adel. Ihre Familie, ein Zweig der Grafen von Werdenberg und eine Nebenlinie der Grafen von Montfort, waren Nachfahren der Pfalzgrafen von Tübingen. Der Heiligenberger Zweig der Werdenberger geht auf Graf Hugo I. von Werdenberg-Heiligenberg († 1280) zurück. Dessen Enkel, Graf Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg († um 1365), war in eine Fehde mit Graf Rudolf (IV.) von Montfort-Feldkirch († um 1375) verwickelt, von der die Herzöge von Österreich profitierten.[2]

Kunigunde war vermutlich die älteste der fünf Töchter des Grafen Albrecht (III.) von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz aus seiner Ehe mit Gräfin Ursula von Schaunberg († nach 10. August 1412). Über ihre Mutter war sie eine Enkelin des Grafen Heinrich VII. von Schaunberg und eine Urenkelin von Graf Meinhard VI. von Görz(-Tirol).[3] Sie war eine Cousine des Grafen Friedrich VII. von Toggenburg († 1436), dessen Mutter Katharina von Werdenberg-Heiligenberg eine Schwester ihres Vaters war.[4]

Ehen und Nachkommen

Kunigunde von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz war seit ca. 1404 mit Graf Wilhelm V. von Montfort zu Tettnang verheiratet. aus ihrer Ehe hatte sie mindestens 7 Kinder[5]:

  • Graf Heinrich VI. von Montfort zu Tettnang, seit ca. 1434-1444 auch Graf von Montfort zu Werdenberg, um 1431 Statthalter der Landvogtei im Elsass
  • Graf Ulrich V. von Montfort zu Tettnang
  • Graf Hugo XIII. von Montfort zu (Tettnang-)(Langen-)Argen (* 1410; † 1491)
  • Graf Rudolf VII. von Montfort zu (Tettnang-)Rothenfels († 1449)
  • Graf Wilhelm VI. von Montfort zu Tettnang, nachgewiesen für 1431-1435
  • Gräfin Klara von Montfort zu Tettnang
in 1. Ehe ∞ mit Graf Albrecht IV. von Rechberg auf Staufeneck († 1439)
in 2. Ehe ∞ mit Konrad Schenk von Limburg auf Gaildorf († 1482)
  • Gräfin Kunigunde von Montfort zu Tettnang ∞ um 1432 mit Truchsess Eberhard I. von Waldburg († 1479), Graf von Sonnenberg und Friedberg-Scheer

Leben

Um 1404 ließ Graf Wilhelm ihren Vater vorübergehend gefangen nehmen, was die Herzöge von Österreich (Habsburger) als Vorwand für eine militärische Aktion gegen ihn nutzten.[6] 1432 begleitete Kunigunde ihren Ehemann auf der "Romreise" im Gefolge von König Sigismund zu dessen Kaiserkrönung.[7] Kunigunde führte später ein Allianzwappen, links das Montforter Wappen ihres Ehemanns, rechts als ihr Familienwappen die Heiligenberger Stiege. Ein Porträt von ihr findet sich in dem farbigen Glasfenster im Chor in der Pfarrkirche zu Eriskirch (entstanden um 1420).[8]

Erbschaften

  • Nach dem Tod ihres Vaters kam seine Grafschaft Bludenz an die Herzöge von Österreich, Kunigunde und ihre vier Schwestern Agnes, Frena, Katharina und Margaretha erhielten eine finanzielle Abfertigung.[9]
  • Nach dem Tod ihres Cousins, des letzten Grafen von Toggenburg im Jahr 1436, erbte sie zusammen mit ihren Schwestern Frena, Katharina und Margaretha bzw. deren Nachkommen Teile aus dessen Erbe.[10]

Literatur

  • Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz. In: Bludenzer Geschichtsblätter 2009, Heft 90+91, S. 28-70 Digitalisat

Weblinks

 Kunigunde of Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 37
  2. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, besonders S. 268
  3. vgl.Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411. Die Herrschaft Österreich. Fürst und Land im Spätmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 2001, S. 272
  4. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 28
  5. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 38f.
  6. vgl. Alois Niederstätter: Vorarlberg im Mittelalter (= ders.: Geschichte Vorarlbergs. Bd. 1). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2014, S. 89f.
  7. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 38
  8. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III., 2009, S. 41
  9. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. 2009, S. 40
  10. vgl. Karl Heinz Burmeister: Die fünf Töchter Graf Albrechts III. 2009, S. 28-30 (Hinweise)