Kremsmünsterfreihof (Wien)
Der Kremsmünsterfreihof, auch als Kremsmünsterfreihaus bezeichnet, ist ein in Nussdorf (heute Teil des 19. Wiener Gemeindebezirk gelegenes Gebäude. Es gilt als eines der ältesten Wohnhäuser von Nussdorf und steht unter Denkmalschutz.
Lage
Der Kremsmünsterfreihof befindet sich im 19. Wiener Gemeindebezirk auf Greinergasse 37-39.[1]
Das Bauwerk
Der ursprüngliche Gebäude wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Das heute erhaltene Gebäude, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert reichten, ist ein stattlicher Winzerhof mit einer Quaderung aus lokalen Steinen und einem Walmdach. Die breite Einfahrt wird von einem abgefasten Rundbogen gerahmt und von einem tiefen stichbogigen Gewände umfangen. Seitlich von ihr befindet sich ein zur Gasse ausgerichtete Laden mit Stichbogentür und Stichbogenfenster. Die breite Erdgeschosshalle mit Stichkappentonne wurde durch spätere Einbauten verändert. Die Deckengestaltung der gegen den Hof ausgerichtete Durchfahrt bildet ein Tonnen- und Kreuzgratgewölbe aus dem 16. Jahrhundert. DEr Hoftrakt hat sich aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhalten.[2]
Geschichte
Der spätere Kremsmünsterfreihof gehörte 1566 dem Freiherrn Wolf Renz von Roggendorf. 1688 verkaufte die Gräfin von Salaburg den Hof an die verwitwete Gräfin Bucquoy, die ihn 1692 dem Bürgerspital weiterverkaufte. Da dieses angeblich bereits 1569 im Besitz des Hofes gewesen sein soll, wäre vorstellbar, dass es sich bei diesem Kauf um einen Rückkauf gehandelt hat. Das Benediktinerstift Kremsmünster, nach dem der Hof bis heute benannt ist, erwarb ihn im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts. Am 22. März 1745 erhielt der Hof nach Zahlung einer Ablöse der Status eines Freihofs. Am 21. Jänner 1790 brach im Kremsmünsterfreihof ein Feuer aus, das auf die Nachbarhäuser übergriff und auch die alte Kapelle erfasste.[2]
Personen, die im Besitz des späteren Kremsmünsterfreihofes waren
Die Besitzverhältnisse der Liegenschaft sind nicht eindeutig gesichert. Im Besitz oder Lehensbesitz des Gebäudes befanden sich jedenfalls folgende Personen:[2]
- Freiherr Wolf Renz von Roggendorf, um 1566
- Das Wiener Bürgerspital, um 1569 beziehungsweise um 1692
- Eine Gräfin von Salaburg, vor 1688
- Eine Gräfin Bucquoy (spätere Gräfin Strattmann), zwischen 1688 und 1692
- Alexander Stachl, um 1720
- Anna Christina Stählin, um 1732 (unsicher)
- Das Benediktinerstift Kremsmünster das Objekt am 22. März 1745 wurde ihm (nach Zahlung einer Ablöse von 2.000 Gulden) der Status eines Freihofs zuerkannt. Aus dem Jahr 1740 ist ein detailliertes Inventar erhalten. Am 21. Jänner 1790 brach im Kremsmünsterfreihof ein Feuer aus, das auf die Nachbarhäuser übergriff und auch die alte Kapelle erfasste.
Sonstiges
- Aus dem Jahr 1740 soll sich ein detailliertes Inventar erhalten haben.[2]
Literatur
- Döblinger Heimatmuseum 11, 1967, S. 6
- Wolfgang Czerny et al. (Hrsg.): Dehio Wien. X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Anton Schroll, Wien, 1996. ISBN 3-7031-0693-X. S. 585
- Karl A. Erhard: Der Kremsmünsterfreihof in Nußdorf. In: Döblinger Heimatmuseum 46/47, 1976, S. 2ff.
Weblinks
Kremsmünsterfreihof (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Kremsmünsterfreihof im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien (mit Bild)
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Greinergasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 17. Oktober 2020
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Kremsmünsterfreihof im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien, abgerufen am 17. Oktober 2020
16.36439448.259132Koordinaten: 16° 21′ 52″ N, 48° 15′ 33″ O