Tirolerhofsiedlung

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Tirolerhofsiedlung (Siedlung)
Tirolerhofsiedlung (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.10361111111116.239444444444
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Mödling (MD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Mödling
Pol. Gemeinde Perchtoldsdorf
Ortschaft Perchtoldsdorf
Koordinaten 48° 6′ 13″ N, 16° 14′ 22″ O48.10361111111116.239444444444380Koordinaten: 48° 6′ 13″ N, 16° 14′ 22″ Of1
Höhe 380 m ü. A.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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Die Tirolerhofsiedlung ist ein Ortsteil von Perchtoldsdorf in Niederösterreich. Die Siedlung aus der Nachkriegszeit liegt außerhalb des Ortes an der Gemeindegrenze zu Gießhübl. Die Siedlung wurde erst 1954 errichtet und gehörte zu der gerade von w:Groß-Wien wieder frei gewordenen Gemeinde Kaltenleutgeben.

Vorgeschichte

Der Name rührt vom ursprünglichen Landgut Tirolerhof, der sich an dieser Stelle befand. Der Name stammt von dem in Lienz[1] 1834 in Lienz geborener Anton Haßlwanter, der als Mitglied des Reichsrates in Wien lebte und es 1877 so benannte. Er war einer der Besitzer des Landgutes. Im Jahr 1884 wurde Alfred Fürst Wrede der neue Besitzer des 50 Hektar Areals. Er betrieb Milchwirtschaft mit einer Verkaufsniederlassung im Knappenhof in der Wienergasse.[2]

Der Letztbesitzer war Gustav Thornton, der das Landgut aber aufgab.

Siedlungsgeschichte

Anfang der 1950er erschloss die Bausparkasse Wüstenrot das Gelände für eine Eigenheimsiedlung. Das Gebiet erstreckte sich zwischen der Herzogbergstraße und Tirolerhofallee. Es bot Platz für rund 20 Parzellen mit 1.000 m². Diese Parzellen stammten schon vom Landgut und sollten für eine Landarbeitersiedlung genutzt werden.

Diese ersten Einfamilienhäuser stammten von dem Wiener Architekten Theodor Schöll, der auch durch den Bau des Theresienbades in Wien bekannt wurde. Sie wurden in einem einheitlichen Stil in zwei Typen errichtet. Einige wurden auch als Doppelhäuser errichtet. Die Fenster wurden hauptsächlich mit Sicht auf Wien geplant. Der Bau der ersten Häuser begann im Jahr 1952 noch unter der sowjetischer Besatzung. Diese war auch in einer nahegelegenen Meierei einquartiert und soll auch unweit vom Tirolerhof Nachtübungen durchgeführt haben. Relikte wie Patronenhülsen fand man noch Jahre später. Die Bauausführung erfolgte von Perchtoldsdorfer Baumeistern.

Die Finanzierung der Eigenheime erfolgte über die Bausparkasse und Bundeswohn- und Siedlungsfonds aus Mitteln des Marshallplanes. Während die Stromversorgung durch die damalige Wiener Stadtwerke erfolgte, war die Wasserversorung nur über die Zisternen des ehemaligen Gutes möglich. Da keine Arbeitsplätze in der Nähe waren, mussten noch Fußmärsche nach Perchtoldsdorf (2,5 km) in Kauf genommen werden. Busse führen auch nur dreimal täglich.

Im Jahr 1954 wurden vorerst die Randgemeinden von Groß-Wien wieder selbständig. Da von der Siedlung das zuständige Kaltenleutgeben nur schwer erreichbar war, wurde das Gebiet auf Ansuchen beim Land Niederösterreich im Jahr 1956 der Gemeinde Perchtoldsdorf zugeschlagen.

Bis in die 1990er Jahre wurde die Siedlung noch stark zuerst Richtung Westen, später auch Südwesten erweitert. Im Jahr 2001 zählte man bei der Statistik Austria 334 Gebäude mit Hauptwohnsitzen.[3]

Literatur

  • DI Claus Herza: 50 Jahre Siedlung Tirolerhof 1954-2004, Perchtoldsdorfer Rundschau 12/2004 (Online)
  • Gregor Gatscher Riedl: Neue Grenzziehung in Perchtoldsdorf, Perchtoldsdorfer Rundschau 2-3/2012 (Online)

Einzelnachweise

  1. Anton Haßlwanter auf Geni.com abgerufen am 21. Oktober 2022
  2. Ein Stück Tirol in Perchtoldsdorf in den NÖN, Printausgabe Mödling 42/2022 S.38
  3. Ortsverzeichnis der Statistik Austria herausgegeben 2005 abgerufen am 15. März 2015