ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Benno Blum

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Benno Blum (* 1910 in Bessarabien (Rumänien) unter dem Namen Nikolai Borrisow; † 2. April 1950 in Wien)[1] war ein Wiener Schwarzhändler und Anführer der nach ihm benannten Kriminellenbande in der Nachkriegszeit. Er war neben dem britischen Doppelagenten Kim Philby eins der Vorbilder für Harry Lime, den Antagonisten in Graham Greenes Kriminalroman „Der dritte Mann“.[2][3]

Leben

Über Blums Leben vor seiner Ankunft in Wien gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Gerüchteweise soll er schon während des Zweiten Weltkriegs als Schmuggler in Deutschland und auf dem Balkan aktiv gewesen sein. Seit 1947 lebte er in Wien, vermutlich kam er auch als Vertriebener oder Fremdarbeiter in die Stadt.[1] Mit Zigarettenschmuggel und guten Verbindungen zur russischen Militärverwaltung in der geteilten Stadt gelang Blum ein rasanter Aufstieg. Die amerikanischen und englischen Zigaretten wurden aus Tanger über Italien und schließlich Budapest nach Wien geschleust. Für die letzte Etappe durch die sowjetische Besatzungszone ging Blum einen Deal mit dem russischen Geheimdienst MGB (Ministerium für Staatssicherheit) ein: für das Zigarettenmonopol musste Blum seinen MGB-Kontaktmännern Josef Bielaw und Nikolai Orlow anti-sowjetische Spitzel liefern. Bis zu 30 Fälle solcher Kidnappings gingen auf das Konto Blums, sie wurden von seinen Leuten in Autos gezerrt, betäubt und dem MGB übergeben.

Im Jänner 1950 schlug eine Aktion der Blum-Bande in Steyr fehl, zahlreiche Mitglieder der Bande konnten verhaftet werden und die Namen der beiden MGB-Offiziere wurden bekannt. Die Sowjets nahmen Blum pro forma in Haft, im Februar gelang ihm mit zwei Komplizen die Flucht und er versteckte sich in Wien.[4]

Am Abend des 2. April hielt sich Blum in der Thalhaimergasse auf, vermutlich hatte ein Verwandter das Treffen mit seiner Geliebten verraten. Ein Kommando aus amerikanischen CIC (Counter Intelligence Corps) und Militärpolizisten wollte ihn im französischen Besatzungssektor in einer Aktion unter dem Codenamen „Countersnatch“ festnehmen[5], dabei kam es zu einer Schießerei. Benno Blum wurde mehrfach getroffen und starb kurz darauf im Krankenhaus. Drei Wochen zuvor hatte der Film „Der dritte Mann“ seine Premiere im Wiener Apollo-Kino gehabt, im grandiosen Finale in der Wiener Kanalisation starb hier Harry Lime, für den Benno Blum Vorlage war.[6]

Zur Benno-Blum-Bande gehörten u.a. Adolf Altmann, Herbert Eichhorn, Max Eisenkraft, Hermann Frankl, Karl Holländer, Philipp Mehler, Philipp Oberländer, Josef Wocilka und Karl Wolf.

Rezeption

Benno Blum und seine Bande werden in den beiden Wien-Romanen von John Irving “Setting Free the Bears” („Lasst die Bären los“) und “The 158 Pound Marriage” („Eine Mittelgewichts-Ehe“) mehrfach erwähnt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thomas Riegler: Den „dritten Mann“ gab es wirklich. In: Terrorismus & Geheimdienste: Historische Expertise von Thomas Riegler. 30. März 2020, abgerufen am 27. Dezember 2025 (de-de).
  2. Thomas Riegler: 70-Jahr-Jubiläum: „Der dritte Mann“ und die Wiener Unterwelt, DiePresse.com, 5. März 2020
  3.  Thomas Riegler: The Spy Story Behind The Third Man. In: Journal of Austrian-American History. 4, Nr. 1-2, 1. Dezember 2020, ISSN 2475-0905, (https://scholarlypublishingcollective.org/psup/austrian-american-history/article/4/1-2/1/273245/The-Spy-Story-Behind-The-Third-Man).
  4. Thomas Riegler: „Der dritte Mann“ und die Wiener Unterwelt. 5. März 2020, abgerufen am 29. Dezember 2025 (deutsch).
  5. Rafael Prehsler: 5 österreichische Kriminalfälle, die Geschichte schrieben. In: 1000things. 24. Mai 2021, abgerufen am 29. Dezember 2025 (de-de).
  6. Real-life screen villain dies, according to script, The Sun News-Pictorial (Melbourne), 6. April 1950, S. 4 (englisch)