ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Galerie der Forschung

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Die Galerie der Forschung bzw. Gallery of Research war zwischen 1998 und 2004 ein von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften betriebenes Projekt der Wissenschaftskommunikation, das in Form von Ausstellungen Forschung, Forschende und Forschungsergebnisse in der Wiener Innenstadt vorstellen sollte.

Konzeption

Einen Ort für die Vermittlung wissenschaftlicher Forschung forderte der damalige Präsident der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Werner Welzig erstmals im 150. Jubiläumsjahr der Akademie in seiner Ansprache zur feierlichen Sitzung der ÖAW am 8. Mai 1996 unter dem Titel „Galerie C“. In seiner Rede sprach er von der Gründung einer „Galerie der Wissenschaften oder Galerie der Forschung“.[1][2] Unterstützt vom damaligen Bundeskanzler Viktor Klima[3] wurde diese am 21. April 1998 vom Ministerrat genehmigt.[4]

Die erste Idee Welzigs fokussierte eine Dokumentation historischer Beiträge zur Forschung in Österreich durch einzelne Personen um die Forschungstradition in Österreich aufzuzeigen. Aufgrund der Gefahr mit einem solchen „Köpfe-Modell“[5] einen „Büstenhain“ zu schaffen, wurde diese Idee in der Konzeption allerdings verworfen. Die Galerie der Forschung / The Gallery of Research wurde schließlich mit dem Ziel gegründet „Erkenntnisse, Erfolge, Leistungen, Routinen, Fragestellungen, Visionen, aber auch Probleme, Fehler und Irrwege der Forscherinteressen und der Wissenschaftsgeschichte darzustellen, sie zu thematisieren und öffentlich zu diskutieren“, wie es im damaligen Leitfaden hieß.[6][7] Die Galerie der Forschung hatte programmatisch keine Sammlung für potentielle Exponate, sondern sollte für seine Vermittlungsarbeit neben der inhaltlichen und thematischen Konzeptionen eigens „innovative Repräsentationstechniken“ entwickeln.[8]

Finanziell sollte der laufende Betrieb vom Wissenschafts-, Wirtschafts- und Unterrichtsministerium sowie vom Bundeskanzleramt getragen werden.[4] Der vormalige Sektionschef im Bildungsministerium, ehemaliger Generalsekretär der Rektorenkonferenz und des Österreichischen Wissenschaftsfonds Raoul Kneucker übernahm die geschäftsführende Direktion.[9] Nach einer internationalen Ausschreibung wurde am 1. Oktober 2004 Albena Yaneva, die 2001 beim Wissenschaftshistoriker Bruno Latour promoviert wurde,[10][11][12] zur Direktorin der Institution bestellt.[13][4][14]

Das Eröffnungssymposium der Galerie fand zum Thema Science Communication statt (18.–20. September 2003).[15] Zu den Vortragenden zählten die Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston (Direktorin des Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin),[16] der deutsche Wissenschaftstheoretiker Jürgen Mittelstraß (Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie, Konstanz), die Wissenschaftshistorikerin Anke te Heesen (Berlin).[17]

Aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten wurde die Galerie der Forschung 2005 vom ÖAW-Präsidenten Herbert Mang (der in dieser Funktion auf Werner Welzig gefolgt war) beendet.[18] Das Gebäude wurde in Folge unter dem Namen Aula der Wissenschaften als Veranstaltungszentrum genutzt.[19]

Umbau 2002/2003

Für den Umbau des historischen Gebäudekomplexes „Alte Aula“ aus dem 17. Jahrhundert in der Wollzeile schrieb die ÖAW 1998 einen internationalen Architektenwettbewerb aus.[20] Der Umbau bzw. die Renovierung wurde vom Wirtschaftsministeriums und der ÖAW finanziert.[4] In einem Gutachterverfahren im Jahr 2000 gewann der Architekt Rudolf Prohazka[21] mit einem Entwurf, der später mit dem 3. Platz beim Österreichischen Bau-Preis 2006 ausgezeichnet wurde.[21]

Auf einer Nutzfläche von rund 3600 m² und auf vier Stockwerken[22] sollte die innerstädtische Geschäftsstraße (Wollzeile) mit den Gebäuden der ÖAW (Dr. Ignaz Seipel-Platz) verbunden werden. Im ursprünglichen Konzept war unter der Treppe zur Wollzeile ein Vortragssaal geplant, was aus budgetären Gründen aber nicht umgesetzt werden konnte. Prohazka entwarf deshalb eine mechanisch auf Schienen verschiebbare, 20m weit freitragend Wand im historischen Theatersaal („Jesuitentheater“) im zweiten Geschoß des Gebäudes, ohne das Deckenfresko zu berühren. Sie dient als Raumtrenner und Schallabsorber und ist mit technischem Equipment (Lautsprecher, Scheinwerfermodulen) ausgestattet.[21][23]

Austrian Science Communication Center

Am 18. Dezember 2024 wurde am Standort der Galerie der Forschung das Austrian Science Communication Center gegründet. Neben der ÖAW tragen auch die Universität Wien, die Technische Universität Wien und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung die Organisation. Noch im selben Jahr wurde Christopher Lindinger mit der Konzeption und Projektleitung betraut, der seit 2025 auch der Geschäftsführer und Direktor ist. Nach baulichen Adaptierungen durch das Büro Mohr-Niklas Architekten soll das Science Communication Center im Jahr 2027 eröffnen.[24]

Schon 2020 wurde von der Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler der Name Science Communication Center für eine Institution in Wien ins Spiel gebracht, die sich mit der „gegenwärtigen Technik und Forschung, mit Fragen etwa zu unserem Ökosystem“ beschäftigt.[25] Der Wechsel des Namens der projektierten Institution, „Science“ statt dem allgemeinen „Research“, reflektiert die inhaltliche Verschiebung des Vermittlungsprogramms auf naturwissenschaftliche, statt auch auf geisteswissenschaftliche Forschungen.

Literatur

Galerie der Forschung

  •  Werner Welzig: Galerie C — ein Aufruf. In: schafft:wissen. Lese-Buch [eine Ausstellung der Akademie der Wissenschaften, 18.9.–30.11.1997]. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2640-9, S. 263ff..; wieder in:  Werner Welzig: Galerie C [Rede bei der feierlichen Sitzung der ÖAW am 8.5.1996]. In: Werner Welzig Worte: 28 Reden und 30 Register. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2016, ISBN 978-3-7001-3551-7, S. 130–143.
  •  Leitlinien zur Galerie der Forschung. 2002[26]
  •  Roman Berka: „Oszillierende Wissenschaftskommunikation“. Dialog und Beteiligungsverfahren an der „Galerie der Forschung” in Wien. (Wien, Univ. für angewandte Kunst, Master Thesis, 2004. Begutachtende: Raoul Kneucker und Claudia Ehgartner., https://phaidra.bibliothek.uni-ak.ac.at/o:66874).
  •  Aus für den Traum der Galerie (Chronologie). In: Falter / heureka!. Nr. 1/07, 28. März 2007, S. 8 (https://www.falter.at/heureka/20070327/aus-fuer-den-traum-der-galerie).

Umbauten

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Werner Welzig: Galerie C — ein Aufruf. In: schafft:wissen. Lese-Buch [eine Ausstellung der Akademie der Wissenschaften, 18.9.–30.11.1997]. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997, ISBN 3-7001-2640-9, S. 263.
  2.  Aus für den Traum der Galerie (Chronologie). In: Falter / heureka!. 1/07, 28. März 2007, S. 8 (https://www.falter.at/heureka/20070327/aus-fuer-den-traum-der-galerie).
  3.  Stefan Löffler: Ein Konzept mehr oder weniger. In: Falter. 8. November 2000, S. 7.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 Parlamentarische Materialien / Anfrage von Abgeordneten Zinggl an den Bundeskanzler betreffend Galerie der Forschung, am 06.03.2006. Abgerufen am 29. August 2025.
  5. Gallerie-Leitlinie, Pkt. 5 (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive)
  6. Gallerie-Leitlinie (Version vom 24. Dezember 2003 im Internet Archive)
  7. Vgl. Gallerie-Leitlinie (Version vom 3. Dezember 2006 im Internet Archive)
  8. Gallerie-Leitlinie, Pkt. 3 (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive)
  9. Galerie der Forschung in Wien. In: Der Standard. 29. März 2003, abgerufen am 29. August 2025 (deutsch).
  10.  Albena Yaneva: L’affluence des objets: pragmatique comparée de l’art contemporain et de l’artisanat d’art’. PhD thesis, Ecole Nationale Supérieure des mines de Paris, Paris 2001.
  11.  Morgan Meyer: From ‚cold‘ science to ‚hot‘ research: the texture of controversy (= CSI WORKING PAPERS SERIES). 2009, S. 6 (https://www.csi.minesparis.psl.eu/working-papers/WP/WP_CSI_016.pdf).
  12. Programmdirektorin für "Galerie der Forschung" wird Albena Yaneva. In: Der Standard. 16. Juli 2004, abgerufen am 29. August 2025.
  13. "Galerie der Forschung" als Treffpunkt. Abgerufen am 29. August 2025 (österreichisches deutsch).
  14.  east: Galerie der Forschung: Kein Konferenzzentrum. In: Der Standard. 8. Oktober 2004 (https://www.derstandard.at/story/1817736/galerie-der-forschung-kein-konferenzzentrum).
  15. Gallerie, Symposium (Version vom 22. Dezember 2003 im Internet Archive)
  16. Lorraine Daston (Audio-Aufnahme des Vortrags): Audioaufnahme von Dastons Rede (Version vom 10. November 2005 im Internet Archive)
  17. Symposium-Programm (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive)
  18.  Christa Karas: „Aus“ für Welzigs Traum. In: Wiener Zeitung. 16. November 2005, S. 17.
  19.  APA: „Galerie der Forschung“ wird ein Eventzentrum. In: Der Standard. 12. Mai 2006, S. 33.
  20.  Walter Zschokke: Alte Aula / Galerie der Forschung. In: Die Presse (Spectrum). 30. April 2006 (https://www.nextroom.at/building.php?id=28920&inc=artikel&sid=24227).
  21. 21,0 21,1 21,2 Vgl. Rudolf Prohazka: „ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN / ALTE AULA - GALERIE DER FORSCHUNG” (Juli 2003), online: [1] (Version vom 29. August 2025 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt; sowie (15.10.2006): [2] (Version vom 25. April 2025 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt.
  22. Vgl. dazu die Gliederung und Zuordnung der Stockwerke in: Gallerie-Leitlinie, Pkt. 3 (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive).
  23. Vgl. Gallerie-Leitlinie, Pkt. 4 (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive)
  24. ÖAW / news (Version vom 19. Dezember 2024 im Internet Archive)
  25.  Veronica Kaup-Hasler, Thomas Trenkler: Kulturpolitische Großküche. Interview mit Veronica Kaup-Hasler. In: Kurier. 11. Jänner 2020, S. 27.
  26. Vgl. IMPRESSUM - CREDITS in: Gallerie-Leitlinie, Pkt. 10 (Version vom 13. Januar 2004 im Internet Archive)