ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Phillip C. Reiner
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Phillip C. Reiner (* 2. November 1981 in Salzburg) ist ein deutscher Architekt, Künstler und Forscher. Er ist bekannt für seine Arbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst, indem er Konzepte aus Natur und Forschung in künstlerische Gestaltung überträgt. Seine Expertise liegt in der Entwicklung innovativer Übersetzungen wissenschaftlicher Prinzipien in künstlerische Anwendungen durch computergestützte Methoden. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Leben und Werdegang
Phillip C. Reiner wurde 1981 in Salzburg geboren und wuchs in Süddeutschland auf. Er absolvierte sein Architekturstudium an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Wolf D. Prix, wo er auch seinen Magisterabschluss [1] erlangte. Zusätzlich studierte er zuvor an der TU Berlin und der Universität der Künste Berlin (UdK). Von 2010 bis 2022 arbeitete Reiner im Studio des dänisch-isländischen Künstlers Ólafur Elíasson, wo er die geometrischen Studien des isländischen Architekten Einar Thorsteinn weiterentwickelte und als Leiter des Advanced Geometries Department (AID) [2] regelmäßig Forschungsbeiträge zur Bridges Conference lieferte. Seine Forschungsarbeit konzentriert sich auf die systematische Entwicklung von geometrischen und optischen Systemen für künstlerische Anwendungen, wobei er mathematische Grundlagen für räumliche Strukturen entwickelt und diese in künstlerische Konzepte übersetzt. 2023 gründete er protoCtrl in Berlin, eine unabhängige Forschungsplattform an der Schnittstelle von Geometrie, Kunst und Technologie, die sich auf die Entwicklung parametrischer Systeme für künstlerische Anwendungen und die Integration digitaler und analoger Produktionsmethoden konzentriert.
Forschung und Beiträge
Reiners Forschungsarbeit verbindet systematisch mathematische Prinzipien, technologische Innovation und künstlerische Anwendung. Seine Methodik umfasst die Entwicklung mathematischer Grundlagen für räumliche Strukturen, die systematische Untersuchung komplexer Geometrien sowie die Integration von Algorithmen und parametrischen Systemen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Entwicklung präziser Methoden zur Umsetzung komplexer geometrischer Konzepte in großformatige Installationen.
Publikationen
- Entwicklung neuartiger Methoden zur Gradientengenerierung durch aperiodische Punktmengen (2022), basierend auf quasikristallinen Strukturen [3]
- Innovative Methoden zur dynamischen Farbtransformation mittels sphärischer Glasarrays (2021), die präzise optische Prinzipien für architektonische Installationen nutzbar machte [4]
- Entwicklung dynamischer Musterbildung in nicht-regulären Kachelungssystemen (2018), die neue Methoden zur Erzeugung kontrollierter Mustersequenzen durch Lichtinteraktion einführte [5]
Bridges Conference Beiträge
Die Bridges Conference, eine internationale Konferenz für mathematische Kunst, dokumentiert seine kontinuierliche Forschungsarbeit:
- Bridges 2024: “A-QuantaMill”[6]: Studie polyhedraler Symmetrien basierend auf Buckminster Fullers Quanta Module Konzept Synergetics (Fuller), und “Triakaleidocycloid”:[6] dreiachsige kaleidoskopische Struktur zur Erzeugung dynamischer Muster
- Bridges 2022: “Aperiodic Gradient”:[7] eine Studie zur Erzeugung kontinuierlicher Gradienten durch systematische Ausdünnung aperiodischer Punktmengen
- Bridges 2021: “Aperiodic Subgrouping”[8]: Untersuchung zur Bildung kohärenter Untergruppen in aperiodischen Strukturen durch algorithmische Klassifizierung
- Bridges 2020: “Kaleidosphere”[9]: Entwicklung einer sphärischen Struktur mit kaleidoskopischen Eigenschaften durch präzise geometrische Anordnung reflektierender Flächen
- Bridges 2017: “SuperCubeSphere”[10] und “InvertedSuperCubeSphere”:[10] Studien zur sphärischen Transformation kubischer Strukturen durch geometrische Verzerrung und Inversion
Künstlerische Zusammenarbeit
Projekte im Studio Ólafur Elíasson
Die Forschungsarbeit des Advanced Geometries Department (AID) bildete die technische und konzeptuelle Grundlage für verschiedene Projekte des Studios, gegliedert nach Forschungsschwerpunkten:
Geometrische Grundlagenforschung:
- Above Below Beneath Above (2014) - Installation basierend auf der Verschränkung elliptischer und polyhedraler Strukturen
- Less Ego Wall (2015) - Entwicklung aus den Studien zu Supercube-Strukturen
- How to Build a Sphere out of Cubes (2018) - Untersuchung zur sphärischen Transformation kubischer Geometrien [10] [11]
- Fjordenhus (2019) [12]
Dynamische Systeme und Optik:
- The Shape of Disappearing Time (2016) - Skulptur basierend auf Paul Schatz’ Oloid-Geometrie
- Weather Orb (2020) - Entwicklung basierend auf polyhedralen Compound-Strukturen
- Probability of Conscious Antigravitation (2023) - Implementation platonischer Compound-Körper
Optische Systeme und Farbtransformation:
- Green Light (2016) - Modulares System mit integrierten optischen Elementen * The Attention of Time (2022) - Anwendung der Forschung zu sphärischen Glasarrays für dynamische Farbdisplays
- Human Time is Movement (2019) - Implementation von Clelia-Kurven in eine begehbare Installation
Zusammenarbeit mit Thilo Frank
Seit 2011 entwickelt Reiner geometrische und räumliche Konzepte für Installationen von Thilo Frank:
Optische und Reflexionssysteme:
- Sonic (2019) – Großflächiges Periskop-System als architektonische Intervention [13]
- Ekko (2012) - Rauminstallation mit komplexen Reflexionsgeometrien
Licht- und Schattenstrukturen:
- Journey Of Circumference (2025) - Raumgreifende Installation von elf Skulpturen aus Stahlringen und Holzstreben
- You and I, Wandering on the Snake’s Tail (2016) - Präzise Holzstrukturen für räumliche Licht- und Schattenprojektion
- Circumpolar Lantern (2014) - Architektonische Licht- und Schattengeometrien
Räumliche Strukturen:
- Levitation (2014) - Komplexe räumliche Geometrien als begehbare Installation [14]
Zusammenarbeit mit Jeewi Lee
Field of Fragments (2024), Sexauer (Galerie), Berlin: Eine Installation, die auf der systematischen Fragmentierung geometrischer Grundformen basiert. Die Arbeit untersucht die Transformation regelmäßiger Strukturen durch kontrollierte Zerteilung und deren räumliche Neuordnung. [15] [16] [17] [18]
Ausstellungen
- 2025: Intersections: Math, Art, Truth, Humanity, Dandelion Sphere No.15 [19]
- 2024:
- Field of Fragments, Einzelausstellung mit Jeewi Lee, Sexauer (Galerie), Berlin
- Bridges Halifax 2024, Richmond, Virginia, USA: “A-QuantaMill” [6], “Triakaleidocycloid”[6] [20]
- 2022: Bridges Aalto, Helsinki und Espoo, Finnland: “Aperiodic Gradient” [7], “Sea Stellation” (mit Stefano Arrighi)[7] [21]
- 2021: Bridges Conference (Online): “Aperiodic Subgrouping” [8], “Dandelion Sphere” (mit Stefano Arrighi) [8] [22]
- 2020: Bridges Conference (Online): “Kaleidosphere” [23] [24]
- 2017: Bridges Waterloo, Ontario, Kanada: “SuperCubeSphere” [10], “InvertedSuperCubeSphere” [10] [25]
Weblinks
Audiobeiträge
- Deutschlandfunk: “Die Skulpturen der Künstlerin Jeewi Lee – Aus Sand gebaut” [26]
Videobeiträge
- Studio Olafur Eliasson, Berlin: "Live from SOE: Advanced geometry" [2]
Einzelnachweise
- ↑ Phillip C. Reiner: University of Applied Arts Vienna 1990–2011. Birkhäuser, 2016, ISBN 978-3-99043-440-6 (https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783035612189-022/html).
- ↑ 2,0 2,1 Live from SOE: Advanced geometry. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ Gradient Generation Through Aperiodic Point Set Culling. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ Dynamic Color Transformation in Spherical Glass Arrays: From Optical Principles to Artistic Implementation. Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Dynamic Pattern Generation in Non-Regular Tiling Systems: From Geometric Principles to Light-Responsive Implementations. Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 Phillip C. Reiner | Bridges 2024 Exhibition of Mathematical Art, Craft, and Design | Mathematical Art Galleries. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Phillip C. Reiner | 2022 Bridges Conference | Mathematical Art Galleries. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ 8,0 8,1 8,2 Phillip C. Reiner | 2021 Bridges Conference | Mathematical Art Galleries. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ Kaleidosphere • Artwork • Studio Olafur Eliasson. Abgerufen am 12. März 2025 (english).
- ↑ 10,0 10,1 10,2 10,3 10,4 Phillip C. Reiner | 2017 Bridges Conference Nominees' Gallery | Mathematical Art Galleries. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ How to build a sphere out of cubes. Abgerufen am 17. März 2025.
- ↑ Fjordenhus (2019). Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Sonic (2019) – Großflächiges Periskop-System als architektonische Intervention. Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Thilo Frank - Levitation. Verlag für Moderne Kunst Nürnberg, 2014, ISBN 978-3-86984-542-5.
- ↑ Jeewi Lee – Field of Fragments. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ Artist Jeewi Lee – Fields of Fragments Exhibition, Berlin. Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Jeewi Lee – Field of Fragments. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ KUNSTFORUM International. 302, 2025, S. 269-307 (Atelierbesuch bei Jeewi Lee).
- ↑ Phillip C. Reiner – Intersections. Abgerufen am 2. März 2025.
- ↑ Catalog for the 2024 Bridges Conference Exhibition of Art, Craft, and Design. Richmond, Virginia 2024, ISBN 978-1-938664-48-9.
- ↑ Bridges 2022 Art Exhibition Catalog. Aalto 2022, ISBN 978-1-938664-41-0.
- ↑ Bridges 2021 Art Exhibition Catalog. 2021, ISBN 978-1-938664-38-0.
- ↑ Phillip C. Reiner | 2020 Bridges Conference | Mathematical Art Galleries. Abgerufen am 12. März 2025.
- ↑ Bridges 2020 Art Exhibition Catalog. 2020, ISBN 978-1-938664-35-9.
- ↑ Bridges 2017 Art Exhibition Catalog. Waterloo 2017, ISBN 978-1-938664-22-9.
- ↑ Die Skulpturen der Künstlerin Jeewi Lee – Aus Sand gebaut. In: Dlf Doku. 10. Jänner 2025, abgerufen am 11. März 2025 (Podcast, deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Reiner, Phillip C. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Künstler und Forscher |
GEBURTSDATUM | 2. November 1981 |
GEBURTSORT | Salzburg |