Otto I. von Maidburg
Burggraf Otto (I.) von Maidburg (* im 14. Jahrhundert, um 1315; † 1357)[A 1], Graf von Hardegg, war ein im heutigen Bundesland Niederösterreich ansässiger Adliger. Gemeinsam mit seinen Brüdern herrschte er über die im heutigen Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg.
Herkunft
Burggraf Otto (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg, entstammte der Familie der Burggrafen von Magdeburg (Maidburg). Er war der Urgroßneffe des Grafen Berthold von Rabenswalde-Hardegg († 1312) und einer der Söhne des Burggrafen Berthold I. von Maidburg, Graf von Hardegg († 1328) aus dessen Ehe mit Agnes von Henneberg (1333).[1] Otto (I.) Maidburg-Hardegg war vermutlich verheiratet und dürfte der Vater von den folgenden Angehörigen seiner Familie gewesen sein:
- Burggraf Otto (II.) von Maidburg, genannt 1359 in einem Diplom von Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter") († 1365)[2]
- Burggraf Johann (II.) von Maidburg († 1394)
- Burggräfin Anna von Maidburg ∞ mit Graf Leopold von Hals; sie erhob Ansprüche auf Teile von Retz und Hardegg, welche ihr Verwandter, Burggraf Johann (III.) von Maidburg, Graf von Hardegg († 1427), der ihren Bruder Johann (II.) beerbte, um 1392 mit ca. 6.000 Pfund ablöste.[3]
Leben
Als sein Vater Berthold (I.) starb, wurde die im heutigen Niederösterreich gelegene Grafschaft Hardegg zwischen seinem Bruder, Burggraf Burkhard (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg, und Bertholds Söhnen geteilt. Da Burggraf Otto (I.) von Maidburg, Graf von Hardegg, und jüngeren Brüder zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig waren, dürfte ihre Mutter Agnes zunächst die Herrschaftsagenden für sie übernommen haben.[4] Zwar dürfte der ältere Bruder Heinrich zu diesem Zeitpunkt schon volljährig gewesen sein, doch war für ihn eine Klerikerkarriere vorgesehen.[4] Spätestens nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1333[A 2], vielleicht aber bereits früher, übernahmen Otto (I.) und seine jüngeren Brüder selbst die Herrschaft über ihren Anteil an der Grafschaft, wobei sich Otto (I.) zunächst alleine um die Agenden kümmerte.[5] Erst 1335 stellten er und seine Brüder ihre erste gemeinsame Urkunde aus, wobei sie jedoch nicht namentlich genannt sind und er die Urkunde als einziger von ihnen auch siegelte.[6] Otto (I.) starb 1357. Seine Söhne Otto (II.) und Johann (II.) dürften ihn beerbt haben..[2]
Literatur
- Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= Fontes Rerum Austriacarum. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung Fontes Iuris. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51 und S. 221
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S. 57. Argumente dafür, dass er ein Sohn von Otto (I.) von Maidburg war und auch Gegenargumente, finden sich bei Roman Zehetmayer auf S. 57f. in der Fußnote 161
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg, 2001, S.63
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 50
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 50f.
- ↑ vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51
Anmerkungen
- ↑ Ungefähres Geburts- und Sterbedatum Hinweisen bei Roman Zehetmayer. Vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 57
- ↑ Der Umstand, dass es in den Jahren nach dem Tod seines Vaters zu schweren Einfällen aus dem böhmischen Königreich kam und um 1331 für die Grafen von Hardegg und die Herren von Maissau als einzige überliefert ist, dass sie aktiven Widerstand leisteten, könnte ein Indiz dafür sein, dass die Machtübernahme von Otto (I.) vor 1333, dem Todesjahr seiner Mutter, erfolgt war. Vgl. Roman Zehetmayer: Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363, 2001, S. 51