Agnes von Österreich (1206–1226)

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Herzogin Agnes im "Babenberger-Stammbaum" des Stiftes Klosterneuburg

Herzogin Agnes von Österreich (* im 13. Jahrhundert, um 1206; † 29. August 1226), auch Agnes von Sachsen oder Agnes von Babenberg, war eine Schwester des "letzten Babenbergers" und durch Heirat eine Herzogin von Sachsen.

Herkunft und Familie

Agnes war eine Angehörige jener Herrscherfamilie, die heute als die Familie der Babenberger bezeichnet wird. Sie war eine der beiden ältesten Töchter von Herzog Leopold (VI.) von Österreich ("Leopold dem Glorreichen") aus dessen Ehe mit Theodora Angela von Byzanz. Verheiratet wurde sie noch vor dem Tod ihres Vaters mit Herzog Albrecht (I.) von Sachsen (* um 1175; † um 1260), einem bedeutenden Reichsfürsten aus der Familie der Askanier. Der Herzog von Sachsen war seit Mitte des 14. Jahrhunderts einer der Kurfürsten und der Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches. Agnes hatte aus dieser Ehe einen Sohn und einige Töchter. Nach ihrem Tod schloss Herzog Albrecht eine weitere Ehe mit der Agnes von Thüringen, die zuvor mit seinem Schwager Heinrich "dem Grausamen", einem der jüngeren Bruder von Agnes, verheiratet gewesen war.

Leben

Agnes gilt als die älteste Tochter von Herzog Leopold (VI.) "dem Glorreichen". Nach einer zeitgenössischen Quelle soll ihre Hochzeit mit Herzog Albrecht von Sachsen überaus prächtig gewesen sein. Abgesehen von ihrer Eheschließung ist über Agnes von Österreich allerdings nichts Weiteres bekannt. Möglicherweise versuchte ihr Vater durch ihre Ehe und die Ehen ihrer Schwestern Konstanze († um 1243) und Gertrud († um 1241)[A 1] sowie die Ehe ihres Bruders Heinrich sich gegen den böhmischen König abzusichern. Denn so entstand ein Netz von Verwandtschaftsbeziehungen, mit welchen er den böhmischen König aufgestiegenen Herzog Přemysl Ottokar I. († 1230), mit dem er einige Konflikte hatte, gegebenenfalls in die Zange hätte nehmen können.[1]

Orte mit Bezug zu Agnes im heutigen Österreich

Niederösterreich

  • Klosterneuburg: Agnes von Babenberg ist auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, dargestellt.

Wien

  • Die Hochzeit von Agnes fand im Sommer 1222 in der Pfalz zu Wien (heute: Platz Am Hof) in Anwesenheit zahlreicher Fürsten statt.[2] Ulrich von Liechtenstein berichtet über diese Veranstaltung, dass mehr als 5.000 Ritter daran teilgenommen hätten.[3]

Agnes von Österreich in der zeitgenössischen Literatur

Über die Hochzeit von Agnes von Österreich mit Albrecht von Sachsen berichtet der Politiker und Minnesänger Ulrich (I.) von Liechtenstein († um 1275) in seinem Werk "Frauendienst".[4]

Weblinks

 Agnes of Babenberg, Duchess of Saxony – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. vgl. Georg Scheibelreiter: Die Babenberger. Reichsfürsten und Landesherren. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2010. ISBN 978-3-205-78573-6. S. 298f.
  2. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien: Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 24f.
  3. Susanna Neukam: Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6, S. 85
  4. vgl. Heinz Dopsch: Der Dichter Ulrich von Liechtenstein und die Herkunft seiner Familie. In: Herwig Ebner (Hrsg.): Festschrift für Friedrich Hausmann. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 115

Anmerkungen

  1. Da beide Schwestern allerdings erst nach dem Tod von Herzog Leopold heirateten, ist nicht eindeutig klar, inwieweit diese Ehen tatsächlich noch von diesem angebahnt worden waren oder erst von [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) "dem Streitbaren"). Während in der Geschichtsforschung für die Ehe von Konstanze davon ausgegangen wird, das sie tatsächlich noch auf Herzog Leopold zurückgeht, ist dies für Gertrud bisher nicht eindeutig geklärt.
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