Anton von Perchau
Anton von Perchau (* im 14. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1515)[A 1], auch Anton Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau, die in Neumarkt in der Steiermark ansässig war. Er war ein Lehensmann der steirischen Adelsfamilie der Liechtensteiner und stand viele Jahre im Dienst des Stift Seckau. Mit ihm dürfte die Hauptlinie der Krug von Perchau in männlicher Linie erloschen sein.
Herkunft und Familie
Anton Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war einer der Söhne von Gottfried (IV.) Krug von Perchau († 1449).[1] Er war verheiratet und hatte mindestens eine Tochter, die in seinem ersten Testament ihres Vaters vom 22. Juni 1506 als die Khraynerin zu Knittelfeld genannt wird.[2]
Leben
Anton Krug von Perchau wurde am 22. November 1477 von seinem älteren Bruder Jörg Krug von Perchau († 1488) die Vollmacht über sein Erbe übertragen. 1479 verzichtete dieser dann zu Gunsten von Anton und seinem anderen Bruder Andreas (III.) († vor 1506) auf sein väterliches und sein mütterliches Erbe.[1] Anton Krug von Perchau überlebte seinen Bruder Jörg und dürfte auch seinen anderen Bruder Andreas überlebt haben. Nachdem er vermutlich bereits länger krank gewesen war, verfasste er am 22. Juni 1506 sein erstes Testament, aus dem hervorgeht, dass er mehr als 48 Jahre im Dienst des Augustiner Chorherrenstiftes Seckau gestanden hatte. In diesen Testament stiftete er die meisten seiner Lehen und freieigenen Güter dem St.-Sebastian-Altar in der Seckauer Stiftskirche. Dafür wollte er im Kreuzgang des Stiftes beigesetzt werden. Den silbernen Gürtel seiner Mutter vermachte er seiner namentlich nicht genannten Schwester, die Nonne im Dominikanerinnenkloster zu Graz geworden war. Außerdem gedachte er in diesem Testament seiner Tochter, die vermutlich in rangniedriger Kreise eingeheiratet hatte und bedachte seine Wirtschafterin mit einem Kaufrecht für zwei Keuschen bei Neuhofen (heute eine Kastralgemeinde der Gemeinde Seckau). Anton Krug von Perchau verfasste am 6. März 1515 ein weiteres Testament, das von seinem Lehensherrn Rudolf von Liechtenstein, den obersteirischen Rittern Friedrich von Pranckh, Georg von Teufenbach zu Maßweg (heute Teil der Gemeinde Spielberg) und Hans Raming zu Offenburg sowie an letzter Stelle von Andreas Pfanngauer gesiegelt wurde.[2]
Literatur
- Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 37f.
Einzelnachweise
Anmerkungen
- ↑ Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 37
- ↑ Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.