Arn von Salzburg
Der Selige Arn(o) (* im 8. Jahrhundert, um / nach 740 im Isengau; † 821, vermutlich am 24. Jänner in Salzburg)[1], auch Arn von Salzburg, ist ein Heiliger der katholischen Kirche, der im Bundesland Salzburg seinerzeit sehr verehrt wurde. Er gilt als der erste Erzbischof des Bistums Salzburg.
Herkunft
Über die Herkunft des Seligen Arn ist nicht viel bekannt. Er gilt als bairischer Adliger.[2]
Leben
Erzogen wurde Arn zunächst im Kloster St. Zeno in Isen (heute Deutschland).[1] Am 25. Mai 758 wurde er der Freisinger Kirche "übertragen".[3] Dort machte er rasch Karriere.[4] 765 war er bereits ein ranghoher Diakon, später ist er Archidiakon belegt, eine Würde, die zu seiner Zeit denen verliehen wurde, die für das Amt eines Bischofs vorgesehen waren. 777 gehörte er zu jenen Geistlichen, die die herzoglichen Besitzübertragungen an das neu gegründete Kloster in Kremsmünster vorbereiteten. Vermutlich übersiedelte Arn nach 778 in das Amandusklosters in Elno, wo er die kirchlichen und politischen Verhältnisse des Frankenreiches näher kennen lernte und eine lebenslange Freundschaft mit dem Gelehrten Alkuin († 804) schloss, einem führenden Ratgeber des späteren Kaisers Karl des Großen († 814).[5] Seit 782 dürfte Arn Abt des Amandusklosters gewesen sein.[1]
Nach dem Tod des Heiligen Virgils († 27. November 784) wurde Arn sein Nachfolger als Bischof von Salzburg. Lange Zeit wurde in der Geschichtsforschung davon ausgegangen, dass er als Kandidat von Karl dem Grüßen in dieses Amt gelangte oder gar von diesem eingesetzt wurde. Da aber alle Belege dazu erst aus der Zeit nach 788 sind und somit nach dem Sturz des "Bayernherzogs" Tassilo (III.) durch diesen, gilt das inzwischen in der Geschichtsforschung nicht mehr als gesichert. Hinzu kommt, dass inzwischen viele Argumente in der Forschung entdeckt wurden, die für eine Einsetzung von Arn als Bischof von Salzburg durch Tassilo sprechen.[6]
Belege dafür, dass Arn tatsächlich aktiv am Sturz des Herzogs beteiligt war, gibt es keine.[7] Seine Position als Bischof von Salzburg konnte er aber auch nach dem Sturz des Herzogs unter Kaiser Karl dem Großen halten.[2] 798 wurde Salzburg zur Metropole des Herzogtums Baiern erhoben und Arn der erste Erzbischof des so geschaffenen Erzstiftes Salzburg, das sich über ein Gebiet erstreckte, das vom Chiemgau bis zur Theiß im heutigen Staat Ungarn und von der Donau bis zur Mündung der Drau im heutigen Staat Kroatien reichte. Es umfasste somit die meisten Teile der heutigen Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark, Burgenland und Kärnten.[1]
Verehrung als Heilige
Angeblich galt Arn bereits zu seinen Lebzeiten als Heiliger.[8] Obwohl er nie vom Heiligen Stuhl kanonisiert wurde, gilt er als Heiliger beziehungsweise Seliger. Sein Gedenktag ist der 24. Jänner, der auch als sein Sterbetag gilt.[1]
Erinnerungen an den Heiligen Arn beziehungsweise seine Verehrung in der Republik Österreich
Niederösterreich
Nach dem Seligen Arn sind die früheren Dörfer Hofarnsdorf, Bacharnsdorf, Mitterarnsdorf und Oberarnsdorf (heute alle Teile der Wachauer Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf) benannt, die im Mittelalter Stützpunkte des Hochstiftes und späteren Erzstiftes Salzburg im damaligen Herzogtum Österreich waren.
Salzburg
Arn soll sich in der heutigen Stadt Salzburg große Verdienste um das Stift Sankt Peter und dessen Schule erworben haben. In der älteren Literatur wurde deshalb angenommen, dass er diese gegründet hätte.[2]
Literatur
- Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen. Die Salzburger (Erz-)Bischöfe und die Reichspolitik. In: Lothar Kolmer - Christian Rohr (Hrsg.): Tassilo III. von Bayern. Großmacht und Ohnmacht im 8. Jahrhundert. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2005. ISBN 3-7917-1949-1. S. 67-88, besonders S. 83-88
- Josef Minichthaler: Heilige in Österreich. Verlag Tyrolia, Innsbruck / Wien / München, 1935, S. 31f.
Weblinks
- Arno von Salzburg, Heiligenlexikon.DE
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Arno von Salzburg, Heiligenlexikon.DE, abgerufen am 20. Dezember 2019
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 2,2 vgl. Josef Minichthaler: Heilige in Österreich, 1935, S. 31
- ↑ vgl. Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen, 2005, S. 81
- ↑ vgl. Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen, 2005, S. 81f.
- ↑ vgl. Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen, 2005, S. 82
- ↑ vgl. Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen, 2005, S. 82f. und S. 83f.
- ↑ Stephan Freund: Von Tassilo zu Karl dem Großen, 2005, S. 86f. und S. 87f.
- ↑ vgl. Josef Minichthaler: Heilige in Österreich, 1935, S. 32
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