August Schenker-Angerer

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August Schenker-Angerer (* 2. Juli 1866 in Wien, MariahilfKaisertum Österreich; † 14. November 1914 in Wien, DöblingÖsterreich-Ungarn) war Chef und Gesellschafter der Speditionsfirma Schenker & Co sowie Gesellschafter der Schifffahrtsreederei Austro-Americana.

Leben

Im Juli 1866, zur Zeit des Preußisch-Österreichischen Krieges, die mit der Niederlage Österreichs in der Schlacht bei Königgrätz endete, kam August Schenker-Angerer als August Jakob Maria Ferdinand Angerer in der Wiener Gumpendorfer Straße Nr. 9 zur Welt [1]. Sein Vater August Angerer – von Komorn in Oberungarn gebürtig – welcher mit seiner Mutter Hermine geb. Gerlach verheiratet war, übte den Beruf eines Kaufmannes aus und betrieb in Wien eine Kunsthandlung. Nach seiner Grundschulausbildung und Ablegung der Matura studierte er an der Universität Wien die Juristerei und promovierte anschließend zum Doktor der Rechtswissenschaften.

Im Anschluss arbeitete August Angerer als Kommis bei der k.k. privilegierten Österreichisch-ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft [2]. In dieser Funktion ehelichte er Ende April 1894 in der Wiener Votivkirche seine Ehefrau, die aus Mainz stammende und nach München in Bayern zuständige Braut Maria Gertrude Barbara Schulz[2], die ihm zwei Söhne Gottfried und August junior gebar. Danach wechselte August Angerer zur Speditionsfirma Schenker & Co., welche gemeinsam mit Herrn G. Tarabocchia in Triest die Schifffahrtsgesellschaft Austro-Americana gegründet hatte und die Dampferlinie Triest – New Orleans im September 1897 eröffnete [3].

Da sein aus der Schweiz stammender Arbeitgeber und Eigentümers des Unternehmens Gottfried Schenker unverheiratet geblieben war, wurde August Angerer von ihm im November 1896 adoptiert und trug ab diesem Zeitpunkt den Familiennamen Schenker-Angerer [2]. Der Zuname ging natürlich auch auf seine Söhne Gottfried und August jun. über. Im Mai 1897 erteilte Gottfried Schenker seinen nunmehrigen Adoptivsohn August Schenker-Angerer, die Kollektivprokura seiner Firma Schenker & Co [4]. Ein paar Jahre später wurde er 1901 offener Gesellschafter der Firma „Austro Americana Schifffahrts-Gesellschaft Schenker, Cosulich & Co" [5] Auch kam es bei der Versammlung der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien 1902 dazu, dass der nunmehrige Kais. Rat August Schenker-Angerer, nebst anderen, zum außerordentlichen Mitglied gewählt wurde [6].

Nachdem sein Adoptivvater Gottfried Schenker im November 1901 in Wien verstorben war [7], übersiedelte das Ehepaar August und Maria Schenker-Angerer 1904 in dessen repräsentative Döblinger Villa Schenker auf der Hohe Warte Nr. 52. Die Villa, welche als Landhaus vom Architekten Julius Mayreder für den Adoptivvater erbaut worden war, sollte später in den Jahren 1940–1945 als Wohnsitz für den nationalsozialistischen Reichsstatthalter Baldur von Schirach dienen [8].

August Schenker-Angerer verstarb in den Novembertagen 1914, im ersten Kriegsjahre des Ersten Weltkrieges im 49. Lebensjahr an einer septischen Influenza in seiner Villa auf der Hohen Warte Nr. 52 [9] [10].[11]. Er wurde am 16. November 1914 am Heiligenstädter Friedhof im Beisein seiner Familie sowie zahlreicher internationaler und nationaler Honoratioren zur letzten Ruhe bestattet [12].

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Wien, Mariahilf – Pfarre St. Josef ob der Laimgrube – Taufbuch 1866-1867 (fol.52)
  2. 2,0 2,1 2,2 Wien, Alsergrund – Votivkirche – Trauungsbuch 1892-1894 (fol.1892/21)
  3. Vokswirthschaftliches. In: Agramer Zeitung, 10. September 1895, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/apz
  4. Firmaprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 30. Mai 1897, S. 19 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  5. Firmaprotokollierungen. In: Wiener Zeitung, 5. Mai 1901, S. 26 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  6. Artikel. In: Mittheilungen der kaiserlich(-)königlichen Geographischen Gesellschaft / Mitt(h)eilungen der kaiserlichen und königlichen Geographischen Gesellschaft in Wien / Mitt(h)eilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft in Wien / Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Wien / Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft Wien in der Deutschen Geographischen Gesellschaft. Organ der Deutschen Geographischen Gesellschaft für den europäischen Südosten, Jahrgang 1902, S. 45 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/geo
  7. Wien, Alsergrund – Votivkirche – Sterbebuch 1901-1903 (fol.1901/15)
  8. Hohe Warte (Verkehrsfläche) im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  9. Wien, Döbling – Pfarre Heiligenstadt – Sterbebuch 1911-1923 (fol.93)
  10. † Dr. August Schenker-Angerer. In: Neue Freie Presse, 15. November 1914, S. 14 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  11. Traueranzeige. In: Extrapost / Extrapost. Montags-Zeitung / Extrapost. Illustrirte Montags-Zeitung / Extrapost. Unparteiische Montags-Zeitung / Wiener Montags-Journal. Vorm(als) Extrapost. Unparteiische Montags-Zeitung / Wiener Montags-Journal. Unparteiische Zeitung / Wiener Montags-Presse. Vormals „Wiener Montags-Journal“ / Wiener Montags-Presse. Montagblatt für und über das Ausland / Wiener Fremden-Presse. Montags-Ausgabe: „Wiener Montags-Presse“ / Fremden-Presse / Der Nachmittag (mit Theaterprogrammen). Tagesausgabe der Fremden-Presse, 16. November 1914, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wmj
  12. August Schenker Angerer in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
  13. Artikel in: Wiener Zeitung, 26. Februar 1901, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  14. Auszeichnung von Mitgliedern des Industrie-Rates. In: Neue Freie Presse, 7. April 1904, S. 27 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  15. Amtlicher Teil. In: Wiener Zeitung, 4. August 1907, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  16. Amtlicher Teil. In: Wiener Zeitung, 4. Juni 1909, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz