Augustin Tristram

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Augustin Tristram (* im 15. Jahrhundert; † 15. April 1463, Wien), auch Albrecht Augustin Tristram oder Augustin Oberheimer, war als Söldnerführer Mitte des 15. Jahrhunderts in die Auseinandersetzungen zwischen Kaiser Friedrich III. mit Erzherzog Albrecht VI. von Österreich um die Herrschaft über das Herzogtum Österreich (zwischen 1458 und 1463) nach dem Tod von König Ladislaus Postumus († 23. November 1457) verwickelt.

Herkunft

Über Augustin Tristram ist nur bekannt, dass er ein Angehöriger der Ritterfamilie Oberheimer war.[1]

Leben

Nach der Belagerung des Kaisers und seiner Familie in der Hofburg in Wien, wechselte Augustin Tristram von der Seite von Albrecht VI. auf die des Kaisers über, nachdem ihm der Erzherzog den Sold schuldig geblieben war.[2] Er war der Hauptmann jener kaiserlichen Truppe, die der Wiener Bürgermeister Wolfgang Holzer am 9. April 1463 in seine Stadt einließ. In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass Holzer die Absicht hatte, mit Hilfe dieser Truppe die Herrschaft von Erzherzog Albrecht VI. von Österreich über die Stadt Wien zu beenden und diese wieder unter die Herrschaft des Kaisers zu bringen.[3] Was auch immer beabsichtigt war, die Unternehmung ging jedenfalls schief.[4]

Augustin Tristram wurde zusammen mit Wolfgang Holzer, Oswald Reichholf, Sebastian Ziegelhauser, Hans Ödenacker, Hans Purkhauser und Georg Hollerbeck nach einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und auf dem Hohen Markt, wo damals die Schranne war, hingerichtet. Er wurde als erster getötet.[5] Im Gegensatz zu den anderen, die mit ihm hingerichtet wurden und dem Bürgertum angehörten, war Tristram als Adeliger zum Tod durch Enthauptung verurteilt worden[6].[A 1]

Literatur

  • Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 38). Böhlau, Köln u. a., 2015, ISBN 978-3-412-50139-6, s. Reg., S. 765 (digital)

Einzelnachweise

  1. vgl. zum Beispiel Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 610
  2. vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI., 2015, S. 591
  3. Nach Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI., 2015, S. 602, ist dieses Geschehnis durch zahlreiche Quellen gut belegt und von der Forschung auch mehrmals behandelt. Andererseits aber sind die einzelnen Beschreibungen dazu in den Details widersprüchlich bzw. werfen Fragen auf, die bisher nicht geklärt sind, sodass die Möglichkeit, dass vielleicht alles etwas anders war, nicht zur Gänze ausgeschlossen werden kann.
  4. vgl. Ferdinand Opll - Peter Csendes: Von den Anfängen bis zur ersten Wiener Türkenbelagerung (1529). (= Wien. Geschichte einer Stadt. 3 Bände, Bd. 1). Böhlau, Wien u. a., 2001, ISBN 3-205-99266-0, S. 165f.
  5. vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI., 2015, S. 609
  6. vgl. Hinrichtung am Schweinemarkt, eingesehen am 5. September 2017

Anmerkungen

  1. Oswald Reichholf, Sebastian Ziegelhauser, Hans Ödenacker, Hans Purkhauser und Georg Hollerbeck wurde der Tod durch Enthauptung nur als ein Gnadenakt zugestanden, den sie vom Erzherzog erbitten mussten. Bei Bürgermeister Wolfgang Holzer erfolgte die Vollstreckung des Todesurteils nach der ursprünglichen Hinrichtungsart. Vgl. Ferdinand Opll: Leben im mittelalterlichen Wien. Wien / Köln / Weimar: Böhlau, 1998, ISBN 3-205-98913-9, S. 148)