Benutzer:Ernst Heim/Die Mitte
FJ
Sternstunde Philosophie
Barbara Bleisch spricht mit der Schriftstellerin über die politische Grosswetterlage und fragt, vor welchen Herausforderungen die westlichen Demokratien angesichts des Erstarkens autokratischer Kräfte stehen und wie sie resilient zu machen sind.[1][2]
KU
Neutral und sachlich
Derzeit existiert keine klar erkennbare gesellschaftliche Mitte. Oft wird lediglich das Gegenteil der gängigen Positionen in den Mainstream-Medien als „Mitte“ dargestellt. Eine echte, ausgewogene Mitte – als Synthese unterschiedlicher Perspektiven – wird bislang nur erhofft. Vielleicht zeigt sie sich ganz unerwartet, durch Zufall.
Philosophisch und nachdenklich
Was wir heute als „Mitte“ bezeichnen, ist oft nur ein Reflex auf den medialen Mainstream – kein echter Ausgleich, sondern Gegenbewegung. Die wahre Mitte, eine Synthese aus Widersprüchen, bleibt eine Sehnsucht. Und vielleicht ist es gerade der Zufall, der sie eines Tages ans Licht bringt – ohne Vorwarnung.
Pointiert und zugespitzt
Es gibt keine Mitte – nur Gegenmeinung zur Meinung. Die echte Mitte? Noch nicht gefunden, nur erträumt. Und wie so oft im Leben: Wenn sie kommt, kommt sie überraschend.[3]
CB
Die wichtigste Frage
... bleibt jene nach dem Sinn – gerade im Zeitalter der KI
Die Sinnkrise des Westens ist eine Sinnkrise der Welt. Mauerfall / etwa gleichzeitig beginnender großer technologischer Fortschritt (PC, Handy, Internet, Smartphone, KI) > dies hat zu Hybris geführt, vor allem im Westen > Anspruchsdenken und Selbstüberschätzung > Dekadenz, Degeneration > Abhängigkeit (von Konsum > „Ersatzbefriedigung“ / Droge > Dosissteigerung - und vom Fortschritt > Kompensation - „Prothesen“ aller Art, die uns im Grunde nicht nur ermächtigen, sondern auch entmachten…)
Warum sollten Staat, Industrie, Experten etc. Interesse daran haben, dass Menschen unabhängig sind – eigenständig, dass sie selbst urteilen und entscheiden? Menschen, die Angst haben sind leichter manipulierbar; Polarisierung trägt auch dazu bei: man projiziert gegenseitig auf Feindbilder, bekämpft Sündenböcke – bemerkt nicht, dass man im Grunde im selben Boot sitzt…
Multiple Krisen: gigantische Staatsschulden, massive demografische Verschiebungen, Ökologie, künstliche Intelligenz – allgemeine Sinnkrise…
Daher: Frage nach dem Sinn wäre zentral. Dann auch Gesundheit (von Mensch und Natur); subjektive Zufriedenheit (> “Frieden“), möglichst harmonische Beziehungen (auf verschiedensten Ebenen) – jeder Zweck ohne Sinn ist letztlich Selbstzweck. (Der Schwanz beginnt dann, mit dem Dackel zu wackeln.) Funktionieren und Konsumieren als zentraler Lebensinhalt?
Neoliberalismus (Hedgefonds, Finanzwirtschaft…), Political Correctness („Wokeness“), Neokonservativismus sind schlechter Ersatz für klassisches Unternehmertum, traditionelle Sozialdemokratie, abendländischen Wertkonservativismus… (Ideologie wird immer mehr zum Selbstzweck.)
Der Erfolg des westlichen Modells basierte ganz stark auf Wettbewerb, Vielfalt „Checks and Balances“, „Falsifizierbarkeit“… > Meinungsvielfalt in öffentlichen Diskursen, Wettbewerb am Markt und in der Demokratie, Unschuldsvermutung und anwaltliche Vertretung vor Gericht, Falsifizierbarkeit von Hypothesen in der Wissenschaft... All dies droht zu erodieren. Dafür tragen wir aber auch Mitverantwortung: Bequemlichkeit, Mangel an Zivilcourage, Selbstgerechtigkeit, Egoismus ebnen den Weg in zusehends totalitärere, polarisierende, ideologisierte, das Individuum bevormundende oder zunehmend planwirtschaftlich-zentral gesteuerte Strukturen.
Eigentlich sollte in einer freien Welt alles erlaubt sein – mit möglichst wenigen Ausnahmen. Stattdessen droht leider ein Szenario, in dem - überspitzt formuliert - alles verboten ist; außer jenen Dingen, die erlaubt sind – und für die man oft auch noch Steuern zahlen muss… (Verbote sollten mehr Vorteile als Nachteile bieten – und zwar für die Bürger.)
Das eigenständige Denkvermögen geht leider immer mehr verloren. Bewusstsein für größere Zusammenhänge. Urteilsvermögen und Entscheidungsfähigkeit. Small is beautiful – weniger wäre oft mehr. Wenn wir von Nachhaltigkeit reden, sollten wir vielleicht einmal unseren manisch-maßlosen Lebensstil hinterfragen. (Sinn versus Selbstzweck?)
Und der Westen verliert immer mehr seine Führungsrolle, ohne dass jemand anderer in Sicht wäre, der diese Rolle einnehmen könnte. Kein neues Weltbild, keine neue Kultur. Eher immer nur noch mehr Konsum, raffiniertere Technologie? Eine Hochkultur müsste letztlich imstande sein, Interessen von Ökonomie, Gesundheit von Mensch und Natur, sinnstiftende Lebensverhältnisse und eine möglichst kreative Problem- und Konfliktlösung einigermaßen unter einen Hut zu bringen. Man kann sich nicht an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. (Stichwort: Selbstzweck)
Es mag banal klingen, aber die wichtigste Frage, bleibt wohl immer noch jene nach dem Sinn. Nicht ökonomisches Wachstum oder technologischer Fortschritt per se, sind die wirklich wichtigen Themen für das menschliche Leben, sondern eher Lebensfreude, Beziehungen, Gesundheit, subjektive Zufriedenheit, empfundene Sinnhaftigkeit.
Eine Politik, die weiter spaltet, Symptome statt Ursachen bekämpft, in vielen Bereichen (Schulden und Steuern; Bürokratie, Bevormundung und Überwachung; militärische Aufrüstung etc.) immer weiter in die Eskalation flüchtet, die Konsum und Umverteilung als die beiden heiligsten Kühe betrachtet, wird keinen Beitrag zur Lösung der Sinnkrise leisten…[4]
Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte
Die "Öffnung des naturwissenschaftlichen Denkens", dessen Voraussetzungen er in "Die Wahrheit liegt nicht in der Mitte" erläutert, führt ihn - als Mitbegründer des "konstruktiven Realismus" - hin zum scheinbar unlösbaren Widerspruch zwischen der nicht erkennbaren" Realität", in der wir alle leben, und der" Wirklichkeit", die wir uns fortdauernd selber schaffen.[5]
EH
Sprüche
In Gefahr und grosser Noth / Bringt der Mittel-Weg den Tod.[6][7]
Die Mitte
Die Mitte (französisch Le Centre, italienisch il Centro, rätoromanisch il Center) ist eine zentristische politische Partei in der Schweiz, die per 1. Januar 2021 durch den Zusammenschluss der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) und der Bürgerlich-Demokratischen Partei (BDP) entstand.[8]
gesunder Menschenverstand
Christoph Bösch, Gründer der Partei "Die Mitte", über Feindbilder in der Politik, Persönlichkeitswahlrecht und den Sinn und Zweck von Utopien.[9]
Konservatismus und Liberalismus
„Es waren immer die Konservativen, die dem Sozialismus Zugeständnisse gemacht haben und ihm zuvorkamen. Als Befürworter des ‘Weges der Mitte’, ohne eigenes Ziel, waren die Konservativen von dem Glauben geleitet, daß die Wahrheit zwischen den Extremen liegen muß – mit dem Ergebnis, daß sie ihre Position verschoben, so oft sich an einem der Flügel eine extreme Bewegung zeigte.“[10]
Einzelnachweise
- ↑ Juli Zeh, woran krankt die Demokratie?
- ↑ Agnostiker
- ↑ Unternehmer
- ↑ Publizist
- ↑ Herbert Pietschmann
- ↑ Friedrich von Logau
- ↑ Fährmann
- ↑ Die Mitte
- ↑ "Die Mitte ist der gesunde Menschenverstand"
- ↑ Die Verfassung der Freiheit