Benutzer:Ernst Heim/Maihof
Geschichte des Maihofs
1792 Erbaut als Amts- oder Laborantenhaus der k. k. Eisenschmelze am Bäumle. Eigentümer war der jeweilige Landesherr bzw. die österreichische Bergwerksverwaltung.
1822 Verkauf des Schmelzwerkes, aller Nebengebäude, darunter auch das Amts-und Laborantenhaus und aller Grundstücke an Chrisostomus Mayer aus Schwäbisch Gmünd
1827 Stilllegung des Eisenschmelzwerkes am Bäumle
1840 Abbildung des Besitzes vonChrisostomus Mayer auf einem seltenen Stich mit Stall und Amts- später Herrenhaus, den Gebäuden des späteren Maihofs
1841 Versteigerung des Amtshauses mit in der Folge wechselnden, unbekannten Besitzern; einer davon war Johannes Künz, Betreiber der „Taverne“ im „Staudenhäusel“. Die Taverne ist in dieser Zeit das renommierteste Gasthaus zwischen Bregenz und Lindau.
1844 Johannes Künz vergrößert seinen Betrieb und verlegt die Gastwirtschaft nach Umbau in das größere Amtshaus (Maihof): Gasthof „Engel“ mit Tanzsaal (1844-1852)
1850 Tod von Johannes Künz und erneute Versteigerung der Gebäude und Liegenschaften.
1852 Kauf des Amts-und Laborantenhauses am Bäumle samt Grundstücken durch Graf Belrupt-Tissac. Umbenennung des Anwesens in „Maihof“. Erweiterung und Umbau des Maihofs zum Landedelsitz.
1869 Verkauf des Maihofes an William Cottesworth
1877 Verkauf des Maihofes an Freiherr Friedrich von Pöllnitz-Frankenberg
1878 Graf Belrupt-Tissac macht sich um die Landwirtschaft und das Land sehr verdient und wird zum Landeshauptmann von Vorarlberg gewählt.
1900 Im Maihof kommt es zu Versteigerungen von beweglichen Gütern (aus dem Besitz der von Pöllnitz-Frankenberg) und schließlich auch zum Verkauf des ganzen Anwesens. Neuer Besitzer wird Johann Reutemann, Hotelier in Lindau.
1904 Übernahme des Maihofs durch den Schwiegersohn von Johann Reutemann, Georg Hauber, der inzwischen auch Besitzer des Hotel Reutemann in Lindau ist.
1910 Georg Hauber erweitert seinen Besitz durch Grundkäufe am Seeufer in Lochau und lässt nach den Plänen von Architekt Willi Braun das Kaiser-Strandhotel-Lochau erbauen. Weitere Wiesen und Äcker werden in Pacht genommen und sollen mit dem Maihof das Strandhotel mit Lebensmitteln versorgen.
1914 Im Sommer 1914 bricht der erste Weltkrieg aus, ein schwerer Schlag für das prachtvolle Hotel und Georg Hauber gerät in finanzielle Bedrängnis. Neuer Besitzer wird die Strand-und Kurhotel GmbH.
1920 Pläne des Architekten Willi Braun aus dem Jahre 1919/20 weisen auf einen Um- und Renovierungsbau des Maihof-Herrenhauses hin. Sie werden aber nur teilweise umgesetzt.
1922 Eine Anzeige, in der landwirtschaftliches Personal für den Maihof gesucht wird, erscheint im Vorarlberger Volksblatt vom 30.8.1922 und weist auf den Pächter des Maihofs Major a.D. Richard von Allweyer hin.
1925 Verkauf des Strandhotels samt Maihof an den Verband der Gemeindebeamten und -Angestellten Badens e. V. in Karlsruhe.
1934 Major Richard von Allweyer stirbt am 15.9.1934. Ihm folgt als Pächter August Müller, Schwager des Johann früh, Land-und Gastwirt an der Grenze Unterhochsteg (GH Austria). Müller war Oberknecht bei Allweyer.
1936 Stall und Wirtschaftsgebäude des Maihofs brennen im Herbst 1936 komplett ab. August Müller kann sein Vieh beim Schwager Johann Früh unterbringen.
1937 Neuer Pächter des Maihofs wird Karl Troy, der am 1.5.1937 mit Familie und Viehstand im Maihof einzieht mit der Auflage, dass Stall und Wirtschaftsgebäude neu zu errichten. Eigentümer und Verpächter des Maihofs ist nun die Strandhotel GmbH Lochau-Hörbranz.
1945 Am 8. Mai 1945 geht der zweite Weltkrieg zu Ende. Am 12. Mai wird Karl Troy wegen seiner Rolle als Kreisbauernführer in der NS-Zeit verhaftet und enteignet. Gleichzeitig verliert er auch seine Rechte als Pächter. Neuer Pächter und treuhänderischer Verwalter des Maihofs wird der Bauer Gustav Kaufmann aus Lochau.
1948 Elisabeth Troy wird Pächterin des Maihofs und die Familie Kaufmann verlässt den Maihof
1964 Grundstücksgemeinschaft Gut Maihof in Karlsruhe
1974 Schwere Unwetter und langanhaltender Regen führen zu Überschwemmungen in Hörbranz und überfluten am frühen Morgen des 18.7.1974 den Campingplatz Maihof. Dank frühzeitiger Warnung und Alarmierung durch Helene und Erich Troy jun. kamen die Gäste auf dem voll belegten Campingplatz mit dem Schrecken davon. Der Schaden war jedoch beträchtlich.
1975 Helene und Erich Troy sen. erwerben im Juli das Maihof-Stallgebäude samt einer Grundfläche von 1008 m²von den Eigentümern aus Karlsruhe – zum Dank für über 40 Jahre treue Pächterschaftzu günstigsten Konditionen.
1976 Die Investbau GmbH Bregenz erwirbt den Maihof von der Grundstücksgemeinschaft Gut Maihof in Karlsruhe
1978 Dr. Dr. Hubert Kinz wird mit seinen Söhnen Eigentümer des Maihofs
1981 Erich und Helene Troy verlassen als letzte Pächter den Maihof und ziehen nach Egg Fallenbach in den Bregenzerwald.
1992 Herrenhaus Maihof: Ende oder Neubeginn? Willi Rupp und andere setzen sich mit Leidenschaft für die Rettung und den Erhalt des Maihofs samt Park als historisches Kulturgut ein.
1994 Bergung der Schnapsbrennerei aus dem Maihofkeller
1994 Am 14.11.1994 wird das altehrwürdige aber verwahrloste Herrenhaus Maihof abgerissen. Frau Alice Breckling de Bene verfasst zum denkwürdigen Abbruch des Maihofs ein schönes Gedicht. [1] [2]
Geschichte von Hörbranz
Ganz im Süden der Gemeinde stand nahe dem Bodensee am Mühlbach neben vielen Mühlen, Sägen, Hammer- und Waffenschmieden auch die erste Papiermühle Vorarlbergs. An deren Standort wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein staatliches Eisenschmelzwerk errichtet, das bis ca. 1830 in Betrieb stand. Der Herrenhof „Maihof“ war einst das Amts- und Laborantenhaus des Schmelzwerkes, bevor er in adeligen Besitz kam. [3]
Hörbranz aktiv
- Nr 61 September 1987 Seite 37ff
- Nr 81 Juni 1992 Seite 39ff
Einzelnachweise
- ↑ Alfred Troy, St.Gilgen
- ↑ Foto Rudolf Zündel
- ↑ Quelle