Bitttagsmarterl (Sulz im Wienerwald)

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Neuer Standort des Bitttagmarterls

Das Bitttagsmarterl in der Stangau (Teil der Gemeinde Wienerwald) erinnert an nicht belegte Marienerscheinungen, die nach der Überlieferung an seinem Standort stattgefunden haben sollen. Belegt ist dagegen, dass es viele Jahre Station einer Bitt-Prozession war.

Lage und Nutzung

Das Bitttagsmarterl befindet sich auf der Wöglerstraße zwischen Sulz im Wienerwald und Stangau (beide heute Kastralgemeinden der Gemeinde Wienerwald). Es steht am Straßenrand der Kurve zur ehemaligen Brückenwaage an der Grenze zur Gemeinde Kaltenleutgeben.[1]

Der Bildstock

Das Bitttagsmarterl besteht heute aus einem Hinterglasbild, ein Werk von Elisabeth Klummer aus Grub (einer Kastralgemeinde der Gemeinde Wienerwald), mit einem inneren und einem äußeren Bildrahmen, das die Jungfrau Maria zeigt und an einem Baum befestigt ist.[1]

Geschichte

Das Bitttagsmarterl war viele Jahre Ziel einer Prozession, die stets im Frühjahr durchgeführt wurde, um gutes Wachstum, Erntewetter und Schutz vor Unheil zu erbieten. Sein Name geht darauf zurück, dass diese Prozession stets an den sogenannten Bitt-Tagen, das sind die Tage der Eisheiligen im Monat Mai, stattfand.[1]

Seine Anfänge gehen auf Johann Kerschbaum zurück. Dieser soll mehrmals Marienerscheinungen gehabt haben, wenn er von seinem Haus auf der mittleren Wöglerin in Richtung Sulz blickte. Daraufhin befestigte er an einem wilden Birnbaum ein Bild vom "Unbefleckten Herzen Mariäs". Dieser Birnbaum befand sich am Straßenrand in der Kurve zur ehemaligen Brückenwaage und an jener Stelle, wo Johann Kerschbaum glaubte, die Jungfrau Maria gesehen zu haben. Zum Wallfahrtsort wurde dieses Marienbild nach der Überlieferung durch eine Frau Sigl, die in Stangau ansässig war und an einer schweren Lungenkrankheit litt. Nachdem sie mehrmals vor dem Marienbild um Heilung gebetet hatte, gesundete sie schließlich, nachdem ihr dort angeblich auch die Jungfrau Maria erschienen war.[1]

Als der Birnbaum wegen der Straßensanierung gefällt wurde, wurde das ursprüngliche Marienbild, ein gerahmter Kunstdruck auf Karton, von der Familie Burgstaller in Verwahrung genommen. Diese überließ es 2006 dem Kulturverein Wienerwald, der die Bildrahmen restaurieren ließ. Das Bild, das sich damals bereits in einem sehr schlechten Zustand befand, wurde in der Kulturvereinschronik abgelegt. Stattdessen wurde nach dem Original ein Hinterglasbild angefertigt und in die alten Rahmen eingepasst. Dieses neue Bild wurde am 13. März 2007 an einem Baum gegenüber von seinem früheren Standort angebracht.[1]

Literatur

  • Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand .... Kirchen, Kapellen, Bildstöcke und Marterln in der Biosphärenpark-Gemeinde Wienerwald. Eigenverlag Kulturverein Wienerwald, 2008. ISBN 978-3-200-01306-3. S. 26

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Johanna Weigl - Erwin Wagenhofer (Hrsg.): Am Wegesrand ..., 2008, S. 26

Weblinks

48.1102327616.13377Koordinaten: 48° 6′ 37″ N, 16° 8′ 2″ O