Burgruine Rehberg

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Die Burgruine Rehberg heute

Die Burgruine Rehberg, ursprünglich Rechberg, ist eine im Kremstal gelegene frühere Höhenburg.

Lage

Die Burgruine Rehberg ist Teil der Stadt Krems. Sie befindet sich am rechten Ufer der Krems auf einem hohen und schmalen Bergrücken, der nach Süden und Norden steil abfällt. Etwas unterhalb der Ruine steht die Kirche St. Johann.[1]

Das Bauwerk

Das älteste, heute noch erhaltene Mauerwerk der Ruine stammt aus dem 12. Jahrhundert.[2] Von der einstigen Hauptburg (erbaut vor 1141) sind Teile des einst mächtigen Quadermauerwerks und die Fundamente einer Durchfahrt und des Torturmes erhalten. Aus dem letzten Viertel des 16. Jahrhunderts stammt ein Kreuzgrat-Gewölbe auf Eckpilastern mit sternförmiger Stuckierung, das sich im Obergeschoss befindet.[3]

Historische Eckdaten

Blick auf die Burgruine Rechnberg, Aquarell von C. Lafite, 1852

Die Familie der Rechberger, später Rehberger, die mit der Entstehung der Burg in Verbindung gebracht wird, gilt als eine Linie der Lengenbacher. 1141 sind erstmals ein Hartwig von Rehberg ("Hartwig von Rechberch") und sein Bruder Otto als Angehörige eines Adelsgeschlechtes der bairischen Stammesherzogtums[A 1] genannt.[2] Ein Otto von Rechberg ("Otto von Rechperge") ist im Zusammenhang mit Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") 1169 in einer Urkunde des Stiftes Admont genannt.[1] Nach dem Tod von Otto (V.) von Rehberg gelangten und Burg und Herrschaft Rehberg an Herzog Friedrich (II.) von Österreich (Friedrich den Streitbaren).[2] Ein Chronikeintrag, wonach Burg Rehberg noch im 12. Jahrhundert in den Besitz des Domvogts Otto von Regensburg kam und noch vor 1195 als erledigtes landesfürstliches Lehen des Herzogtums Österreich an Herzog Leopold (VI.) von Österreich ("Leopold den Glorwürdigen") zurückfiel, steht dazu allerdings im Widerspruch.[1]

Eine Grafschaft Rehberg, angeblich reichsunmittelbar, die auf diese Burg bezogen wird, war im Besitz von "Ungarnkönigin" Agnes († 1364), einer Tochter von Herzog Albrecht (I.) von Österreich, besser bekannt als König Albrecht I. Als Witwe hielt sich diese Anfang des 14. Jahrhunderts mehrmals in dieser Grafschaft auf. Seit 1316 wurde ein Priester aufgrund einer Stiftung verpflichtet, täglich eine Messe in der Burgkapelle zu lesen.[2]

Im 14. Jahrhundert kam Burg Rechberg in den Besitz einer weiteren Adelsfamilie, die sich nach ihr benannte.[4] Zu dieser gehörten Gundacher von Rechberg (genannt um 1318) und Wilhelm von Rechberg. Dieser ist 1359 in einem Diplom von Kaiser Karl IV. unter den Adeligen von Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter") genannt. Der Herzog soll die Herrschaft Rechberg 1165 für seine Propstei von St. Stephan gestiftet haben.[2] Die geschichtliche Daten zur Burg Rehberg (damals Rechberg), die das Mittelalter betreffen, sind zum Teil widersprüchlich, was auf einen unstrittenen rechtlichen Status beziehungsweise unklare Besitzverhältnisse zurückzuführen ist. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Verwechslung der Burg Rehberg oder Rechberg mit anderen gleichnamigen Burgen oder Herrschaften.

Im 15. Jahrhundert wurde die Burg an verschiedene Familien verpfändet und dann von Kaiser Maximilian I. verkauft. In der Folge hatte die Burg unterschiedliche Besitzerinnen und Besitzer. Im Unterschied zu anderen Burgen blie sie während des Dreißigjährigen Krieg von den schwedischen Söldnern verfolgt, was damit begründet wird, dass ihr damaliger Besitzer Thonradl ein Protestant war.[2]

Im 17. Jahrhundert wurde Burg Rehberg umgebaut, nach 1800 wurde sie an die gleichnamige Siedlung (heute Teil der Stadt Krems) verkauft. Als Folge von Abbrucharbeiten begann sie um 1822 zu verfallen. Heute ist die Ruine im Besitz des Vereins zur Förderung der Erneuerung von Krems. 1991-1995 führte der Verein "Archäologisch-Soziale Initiative Niederösterreich" ("Asinoe") mit Unterstützung von Langzeitarbeitslosen archäologische Untersuchungen durch, wobei es auch zu einer bauhistorischen Bestandaufnahme und Sanierungsarbeiten im Auftrag des Bundesdenkmalamtes kam.[2]

Die Burgruine Rehberg in Sage und Legende

Die Frau von Rehberg

Es geht es um das verbreitete Motiv der treuen Frau, die ihren Ehemann bei der Burg- oder Stadtbelagerung rettet, indem sie ihn auf ihren Rücken mitnimmt, als ihr unter gewissen Auflagen freier Abzug gewährt wird. Hier ist es der schwedische Feldherr, welcher der Frau ihre mehrdeutige Bitte gewährt. Gerührt von ihrer Gattenliebe, verschont er daraufhin die Burg Rehberg und ihre Burgleute. Der Kontrast zwischen der Frau, die es wagt, vor den gefürchteten Feldherren hinzutreten, um freien Abzug für ihre Person zu erbitten, und der übrigen Burgbewohnerschaft, die sich versteckt, ist in dieser Version deutlich hervorgehoben.[5]

Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Rehberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 107
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 108
  3. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 109
  4. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 107f.
  5. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 110

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die das mittelalterliche Herzogtum geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
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