Clemens Kriz
P. Clemens Kriz OSsT (* 1955 in Wien) ist ein österreichischer Ordenspriester, der den Trinitariern angehört. Er wurde im Jahre 1992 mit den Agenden des AIDS-Seelsorgers der Erzdiözese Wien betraut und betreut seit dem Jahr 2000 die Wallfahrtskirche Maria Grün im Wiener Prater.
Lebensweg
Der Bub kam in den Kindergarten bei den Schulschwestern in Wien-Leopoldstadt, als sein Vater schwer erkrankte. Die Mutter besuchte den Vater regelmäßig im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder musste. Der kleine Clemens wollte damals unbedingt eine Schulschwester werden. Später ermöglichte ihm sein Klavierlehrer das Orgelspiel bei den Serviten. Schon mit 17 Jahren verdichtete sich der Wunsch, in einen Orden einzutreten. Nachdem die Mutter Einspruch eingelegt hatte, besuchte der junge Mann eine Krankenpflegeschule. Mit 20 Jahren trat er den Barmherzigen Brüdern bei. Doch weiterhin bestand der Wunsch, Priester zu werden.
Auslöser für seine Berufung war ein Artikel in der Wiener Kirchenzeitung, in dem zu lesen war, Trinitarier helfen Drogenabhängigen. Die Trinitarier waren bei der Gründung ein Orden zum Freikauf von Sklaven, später dann zur Hilfe von Kranken. Clemens Kriz stellt die Gemeinsamkeiten zwischen den Barmherzigen Brüdern und den Trinitariern dar: "Beide Stifter heißen Johannes, beide Orden sind im zweiten Wiener Gemeindebezirk, und die Not der Zeit zu erkennen liegt uns beiden".[1] Er nahm den Ordensnamen Clemens an, abgeleitet vom Wiener Stadtpatron Klemens Maria Hofbauer, der wie er familiär tschechische Wurzeln hatte.
AIDS-Seelsorger
Seit seiner Bestellung im Jahr 1992 kooperierte P. Clemens eng mit den HIV-Stationen Annenheim (am Otto-Wagner-Spital) und 4-Süd (am AKH), mit der AIDS-Hilfe, dem AIDS-Dienst der Malteser, geleitet von Burgl Helbich-Poschacher, dem Lighthouse Wien, geleitet von Christian Michelides, dem medizinischen Hauskrankendienst HIV-mobil und Selbsthilfeorganisationen wie PULS-HIV. Im Selbsthilfeverein Menschen und AIDS bekleidete er die Funktion des Obmann-Stellvertreters. Er nahm auch regelmäßig am AIDS-Stammtisch teil.[2]
Maria Grün
Im Jahre 2000 wurde Pater Clemens die seelsorgerische Betreuung der Wallfahrtskirche Maria Grün übertragen. Maria Grün liegt im 2. Wiener Gemeindebezirk, der Leopoldstadt, im Prater. Es handelt sich um eine Filialkirche der Franz-von-Assisi-Kirche am Mexikoplatz, dem Sitz der Pfarre Donaustadt.
Im Kreuzweg von Maria Grün wurde ein Aids-Memorial errichtet, eine Gedenkstätte für die an den Folgen von HIV und AIDS Verstorbenen. Das Denkmal wurde im Rahmen der Feiern zum Aids Memorial Day am 2. Juni 2007 enthüllt und eingeweiht.
Pfarre Absdorf
Von Oktober 2017 bis August 2022 betreute Pater Clemens zusätzlich zu seinen Aufgaben in Wien die Pfarre Absdorf.[3]
Weblinks
Clemens Kriz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Ein Rebell im Auftrag Gottes, Erzdiözese Wien
- Ständig mit dem Tod konfrontiert, Interview mit der Zeitschrift Die Furche
- Auf Wallfahrt in den Prater!, ORF
- Pink Voice Beratungssendung mit Mag. Thomas Fröhlich und Pater Clemens Kriz
Einzelnachweise
- ↑ Erzdiözese Wien: Berufung: Auf verschlungenen Wegen zum Ziel, 12. Dezember 2014
- ↑ Eintrag zu AIDS-Stammtisch in: Austria-Forum, dem österreichischen Wissensnetz – online
- ↑ NÖN: Pater Clemens verlässt Absdorf, 12. September 2022