Diskussion:Schwöschtorohus

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Schulschwestern in Wolfurt

Fast 100 Jahre lang hatten von 1778 bis 1872 im alten Schulhäuschen nur Männer unterrichtet. Für den Lehrberuf waren sie kaum ausgebildet. Die Schüler mußten in der Landwirtschaft und oft auch in der Fabrik schwer arbeiten. Da konnte auch die strenge Zucht mit dem Stock nur wenig zum Schulerfolg beitragen. Im Jahre 1867 brachte das «liberale» Reichsvolksschulgesetz Verbesserungen, vor allem eine gute Lehrerausbildung.

Um diese Zeit tobte ein häßlicher Kulturkampf zwischen den freidenkerischen «Liberalen» und den «Konservativen». In Vorarlberg bestimmten die katholischen «Casinos» die Politik. Von fortschrittlichen Lehrern geführt - in Wolfurt von Wendelin Rädler - , erkannten sie die Bedeutung der Schulbildung.

Schon 1872 wurde eine große neue Schule im Strohdorf gebaut. Dort wurde auch eine Wohnung für Barmherzige Schwestern von der Kettenbrücke eingerichtet. Als erste zogen 1874 Sr. Othmara und Sr. Gottfrieda ein. Lehrer Rädler übernahm 1876 die Schulleitung. Nun bestimmte ein neuer Geist den Unterricht.

Wendelin Rädler

Vor 80 Jahren ist er gestorben. An seinem Grab standen hohe Würdenträger, Landtags- und Reichsratsabgeordnete. Dann wurde er vergessen, bis die Raiffeisenbank ihrem Gründer 1985 anläßlich seines 150. Geburtstages eine Gedenktafel widmete. Seine lebenslange politische Arbeit wirkt aber noch heute im ganzen Land nach.