Dominik Srienc
Dominik Srienc (* 1. Oktober 1984 in Bach/Potok in Kärnten)[1], der der slowenischen Minderheit in Kärnten angehört, ist zweisprachiger Autor, Literaturwissenschafter und Übersetzer.
Leben
Srienc, in Bach einem Ort der Gemeinde St. Stefan im Gailtal geboren, besuchte das slowenische Gymnasium in Klagenfurt/Celovec, wo er auch maturierte. Nach dieser studierte er an der Universität Wien er Germanistik und Slawistik. Während des Studiums absolvierte er Austauschaufenthalte in Santiago de Compostela und im tschechischen Olmütz. Er engagierte sich stark im Klub slowenischer Student*innen in Wien und leitete dort die Klubbibliothek. Sein Diplom schloss er mit einer Arbeit über Peter Handke ab.[2] Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre als Deutschlehrer in Kirgisistan und Armenien. Anschließend nahm er eine Stelle im Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien an. 2015 zog er nach Klagenfurt, wo er die Leitung des Drava Verlags übernehmen sollte, doch ihre Wege trennten sich nach kurzer Zeit wieder. Seit März 2016 arbeitet er am wissenschaftlichen Projekt Zweisprachige Literaturpraxis in Kärnten nach 1991. Darüber hinaus ist er seit August 2016 als Senior Researcher am Robert Musil Institut der Universität Klagenfurt tätig. Im Jahr 2022 promovierte Scrienc an der Universität Klagenfurt mit einer Dissertation zu Florjan Lipuš.[3]
Er schreibt zweisprachige Lyrik auf Slowenisch und Deutsch. Bereits während seines Studiums las er seine Gedichte gemeinsam mit Marija Nagrobnigg (Pseudonym von Maria Graff[4]) bei verschiedenen Aufführungen in Wien und Graz.
Im Jahr 2014 erschien sein erster Gedichtband Tu je konec – Hier ist Schluss [5]. Mit Georg Tkalc bildet er das literarisch-musikalische Duo Poetronic. Ihr erster Auftritt war im März 2016 beim Festival Kontaktna leča/Kontaktlinse in Klagenfurt.[6] Er schreibt nicht nur Lyrik, sondern übersetzt sie auch: 2014 erschien seine erste Übersetzung, nämlich der Gedichtband Molitev metulja / Gebet des Schmetterlings des slowenischen Autors Esad Babačić.[7]
Neben Lyrik verfasst er auch Prosa , Dramentexte und Hörspiele . Für das Jahreskonzert des Kärntner Landesjugendchores 2016 verfasste er den Liedtext für die mehrsprachige Komposition Luft – Air – Zrak .[8] Gemeinsam mit Elena Messner verfasste er das Drehbuch für das zweisprachige Theaterstück Jez – Der Damm , das am 3. Mai 2015 im Konzerthaus Klagenfurt uraufgeführt wurde.[9] Aus ihrer Zusammenarbeit entstand auch das Libretto für die mehrsprachige Oper SI, SI FA!, die im Frühjahr 2017 Premiere feierte.[10]
Auszeichnungen
- Kulturpreis des Landes Kärnten: Förderungspreis für Literatur, 2020[11]
- Preis der PosterServiceGmbh beim 15. Kärntner Lyrikpreis (2022)[12]
Einzelnachweise
- ↑ Peter Handke und der Bleistift. unter besonderer Berücksichtigung des Versuchs über die Müdigkeit. Diplomarbeit Univ. Wien. 2011, S. 127 (Volltext).
- ↑ Peter Handke und der Bleistift. unter besonderer Berücksichtigung des Versuchs über die Müdigkeit. Diplomarbeit Univ. Wien. 2011 (Volltext).
- ↑ Im "Wörterholz". Zum Gestus literarischen Schreibens bei Florjan Lipuš. Klagenfurt Mai 2022 (Bibliographischer Nachweis).
- ↑ Die slowenische Gegenwartslyrik in Österreich auf poesie galerie vom 9. Mai 2022 abgerufen am 17. September 2025
- ↑ ISBN 978-3-85435-739-1
- ↑ Kontaktna leča/Kontaktlinse 2016 Prireditev na Facebooku
- ↑ ISBN 978-3-902871-56-5
- ↑ Wind & Veter Jahreskonzert (Archiv) abgerufen am 17. September 2025
- ↑ O grozotah in svobodi danes Radio Agora, vom 4. Mai 2015
- ↑ sISIFA — Das Vorspiel | L'ANTEPRIME | Il Preludio | Predigra Unikum.ac.at.
- ↑ Elena Pilipets und Hannah Senfter werden am 19. Dezember ausgezeichnet vom 17. Dezember 2020 vom 17. September 2025
- ↑ Siegreicher Poet: „Das haut mich aus den Socken!“ bei STW vom 15. November 2022 abgerufen am 17. September 2025
Web
- Emanuel Polanšek Dominik Srienc v pogovoru: “Od literature živeti ne moreš, z njo pa”. (Archiv) Novice. Slovenski tednik za Koroško 12. Februar 2016.
- Janko Petrovec_ (Ne)obvezno v nedeljo. Dominik Srienc auf RTV SLO vom 10. April 2016 (slowenisch).
- Dominik Srienc auf slolit.at
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