Ferdinand von Wilczek

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Ferdinand von Wilczek (vollständiger deutscher Name Ferdinand Maria Joseph Wilhelm ;* 28. Mai 1893 in Dobroslavice; † 5. Juli 1977 in Seebarn im Bezirk Korneuburg) war ein österreichischer Graf mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft. Der Jurist war Verwalter der Güter der Familie Wilczek

Leben

Ferdinand wurde 1893 in Dobroslavice in Mähren, als drittes von vier Kindern von Johann von Wilczek (1861–1929) und Elisabeth Kinsky von Wchinitz und Tettau (1865–1941) geboren. Er war der Bruder von Johann Gregor (1884-1968), Karl (1888-1949) und Lucia (1895-1977).[1]

Als Offizier im Ersten Weltkrieg verbrachte er zwei Jahre in russischer Kriegsgefangenschaft. Zusammen mit seinem Freund Zdenko Radslav Kinsky wurde er von dessen Schwester Nora, die sich aktiv um die Gefangenen kümmerte, in das Gefangenenlager Astrachan überstellt.[2] Er heiratete sie am 8. Jänner 1921 in Wien, mit der er zwei Kinder hatte. Die erste Tochter war Georgina (1921-1989), die spätere Fürstin Gina von und zu Liechtenstein.[3] Bei der Geburt des zweiten Kindes starb Nora jedoch. Ferdinand begann im Jahr 1922 ein Jusstudium in Graz.[4]

Im Jahr 1943 wurde er liechtensteinischer Staatsbürger und verwaltete neben den Ländern seiner Dynastie die Besitzungen in Österreich, sowie im Sudetenland . 1945 zog er ins Schloss Vaduz, dem Wohnsitz der Familie seiner Tochter Georgina. Vom selben Jahr bis 1970 war er als Auslandsdelegierter des Liechtensteinischen Roten Kreuzes, dessen Gründung seine Tochter gegen Kriegsende initiierte, tätig.[5]

Die Tagebücher seiner Frau Nora aus ihrer Zeit als Krankenschwester in Russland, die er aufbewahrte, ließ er 1976 veröffentlichen.[2] Das von ihm erstellte heraldisch-genealogische Werk über die Familie Wilczek wurde erst posthum im Jahr 1983 veröffentlicht. Ein Exemplar erhielt sein Schwiegersohn anlässlich seines 45-jährigen Regierungsjubiläums vom Historischen Verein des Fürstentums Liechtenstein (HVFL)geschenkt.

Ferdinand von Wilczek starb 1977 auf Schloss Seebarn in der Gemeinde Harmannsdorf. Begraben wurde er an der Seite einer Frau in der Kapelle der Burg Kreuzenstein, die sich im Besitz der Familie befindet, in Leobendorf.[6]

Eine seiner Urenkeln ist Tatjana von Lattorff.

Einzelnachweise

  1. Johann von Wilczek, Reichsgraf auf worldhistory abgerufen am 7. April 2025
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 In gefahrvoller Hilfsmission in der Wiener Zeitung vom 26. März 2023 abgerufen am 7. April 2025
  3. Der varmählungstag seiner Durchlaucht im Liechtensteiner Tagblatt vom 9. März 1943 abgerufen am 7. April 2025
  4. Wilczek Ferdinand von, Graf, Dr. iur., österr. Offizier, Jurist auf Amt für Kultur in Liechtenstein abgerufen am 7. April 2025
  5. Liechtenstein, Georgine (Gina) von vom 31. Dezember 2011 abgerufen am 7. April 2025
  6. Kinsky von Wchinitz und Tettau abgerufen am 7. April 2025

Weblinks

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