Franz Josef Weiland

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Franz Josef Weiland (* 1. August 1910 in Triest, Österreich-Ungarn; † 6. August 1952 in Wien-Stammersdorf) war ein österreichischer römisch-katholischer Priester und Seelsorger und Mitglied des K.H.V. Babenberg.

Leben

Franz Josef Weiland wurde am 1. August 1910 in Triest geboren, das damals zur Habsburgermonarchie war. Er war der Sohn des bekannten niederösterreichischen Mundartdichters Josef Weiland. Nach dem Schulbesuch trat er in das Wiener Priesterseminar ein und empfing am 21. Juli 1935 im Stephansdom durch Kardinal Theodor Innitzer die Priesterweihe.[1]

Seine Primiz feierte er am 1. September 1935 in Stammersdorf.[2] Im Anschluss wurde er als Cooperator (Kaplan) an der Hauptpfarre Wiener Neustadt eingesetzt.[3] Dort war er auch Bandinhaber und Verbindungsseelsorger ernannt der katholischen Studentverbindung Babenberg in Wiener Neustadt.[4]

Als Kurat der Propsteipfarre Wiener Neustadt geriet Weiland während des NS-Regimes ins Visier der Gestapo. Am 18. Dezember 1939 wurde er verhaftet, da er abträgliche Äußerungen über den Überfall auf das Erzbischöfliche Palais in Wien im Oktober 1938 verbreitet sowie illegal in der Jugendseelsorge gearbeitet und Kontakte zu Verfolgten unterhalten haben soll. Bereits am 22. Dezember wurde er unter der Auflage aus der Schutzhaft entlassen, über diese keinerlei Auskunft zu geben.[5][6]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Weiland ab dem 1. September 1945 bis 20. April 1946 wieder als Kaplan in Stammersdorf tätig, wo auch seine Eltern wohnten.[7][8] Ein längerer Spitalsaufenthalt in Mistelbach brachte nur vorübergehend gesundheitliche Besserung.[2] Weiland meldete sich jedoch gesund und wurde Pfarrer von Paasdorf bei Mistelbach und am 4. Dezember 1949 offiziell als neuer Pfarrer in Theresienfeld durch Domprobst Leopold Uhl eingeführt.[9][10] Seine Eltern übersiedelten zu seiner Unterstützung mit ihm.[2]

Im März 1950 musste Weiland aufgrund erneuter gesundheitlicher Beschwerden in das Krankenhaus von Wiener Neustadt eingeliefert werden. Die fortschreitende Krankheit machte am 1. April 1952 seinen vorzeitigen Ruhestand erforderlich.[11][12] Er zog mit seinen Eltern zurück nach Stammersdorf, konnte sich jedoch gesundheitlich nicht mehr erholen. Er starb am 6. August 1952 im Haus seiner Eltern in Stammersdorf.[2] Zwei Tage später, am 8. August 1952, wurde Franz Josef Weiland auf dem Friedhof Stammersdorf-Ort im Priestergrab (A/1//80) beigesetzt.[13][2]

Bilder

Weblinks

Literatur

  •  Jakob Fried: Nationalsozialismus und katholische Kirche in Österreich. Wiener Dom-Verlag, Wien 1947, S. 98.
  •  Peter Krause, Herbert Reinelt, Helmut Schmitt: Farbe tragen, Farbe bekennen 1938-1945 Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Teil 2: Ergänzungsband, Biographien. ÖVfStG - Österreichischer Verein für Studentengeschichte, 2020, ISBN 9783903295186.

Einzelnachweise

  1. Priesterweihe in St. Stephan. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 22. Juli 1935, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Zum Tod eines großen Priesters. In: W(iene)r.-Neustädter Zeitung. Organ des Vereines zur Wahrung bürgerlicher und gewerblicher Interessen, 16. August 1952, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wnz
  3. Chronik der Erzdiözese.Wiener Diöcesanblatt / Wiener Diözesanblatt, Jahrgang 1935, S. 111 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrd
  4. Kath.-deutsche Studentenverbindung Babenberg im M.K.V.. In: W(iene)r.-Neustädter Zeitung. Organ des Vereines zur Wahrung bürgerlicher und gewerblicher Interessen, 20. März 1937, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wnz
  5.  Jakob Fried: Nationalsozialismus und katholische Kirche in Österreich. Dom-Verlag, Wien 1947, S. 98.
  6. Franz Josef Weiland. In: Gedenkort.at. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  7. Personalveränderungen. In: Wiener Diöcesanblatt / Wiener Diözesanblatt, Heft 9/1945, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrd
  8.  Franz Polly: Stammersdorf. Eigenverlag, Groß-Enzersdorf 1979, S. 88.
  9. Dekanat Wr.-Neustadt Land. In: W(iene)r.-Neustädter Zeitung. Organ des Vereines zur Wahrung bürgerlicher und gewerblicher Interessen, 3. Dezember 1949, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wnz
  10. Installierung des neuen Pfarrers von Theresienfeld. In: W(iene)r.-Neustädter Zeitung. Organ des Vereines zur Wahrung bürgerlicher und gewerblicher Interessen, 10. Dezember 1949, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wnz
  11. Theresienfeld. In: W(iene)r.-Neustädter Zeitung. Organ des Vereines zur Wahrung bürgerlicher und gewerblicher Interessen, 1. April 1950, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wnz
  12. Personalnachrichten. In: Wiener Diöcesanblatt / Wiener Diözesanblatt, Heft 5/1952, S. 10 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrd
  13. Todesfälle. In: Wiener Diöcesanblatt / Wiener Diözesanblatt, Heft 9/1952, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrd