Günther Fehlinger
Gunther Fehlinger-Jahn (* 23. August 1968 als Gunther Fehlinger in Linz) ist ein österreichischer Aktivist. Fehlinger-Jahn ist bekannt für sein Eintreten für die westliche Unterstützung der Ukraine sowie für die NATO- und EU-Erweiterung und harte Haltung gegenüber Feinden des „Westens“. Er gilt als einer der größten Kritiker der Neutralität Österreichs.
Leben
Fehlinger-Jahn, der Sohn eines früheren stellvertretenden Chefredakteur des Linzer Volksblattes[1], besuchte bis 1988 das Khevenhüller-Gymnasium und diente anschließend beim österreichischen Bundesheer. Er studierte er an der Wirtschaftsuniversität Wien und schloss sein Studium 1998 mit einem Master in International Business mit Schwerpunkt Management und Personalwesen ab. 1994 bis 1995 war er Bundesobmann der AktionsGemeinschaft.[2]
Aktivismus und Kontroversen
Er veröffentlicht einen Podcast zur Politik der Europäischen Union mit dem Titel „Pax Europeana“.[3] Er ist Präsident des österreichischen Komitees für die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine, des Kosovo, Bosniens und Österreichs und sitzt im Vorstand der Aktionsgruppe für regionale Wirtschaftsintegration des südlichen Balkans. Durch seine Tätigkeit in Vereinen mit NATO im Namen tritt er öffentlich teils als Pseudo-Vertreter für die militärische Allianz auf, was wiederholt zu Verwirrungen führte.
Fehlinger-Jahn fordert Serbien auf, die Unabhängigkeit des Kosovo anzuerkennen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen und das Hotel Moskau in Hotel Kiew umzubenennen. Er äußerte sich wiederholt positiv über die völkerrechtswidrige NATO-Bombardierung Belgrads und leugnete öffentlich, dass es bei Operationen zivile Opfer gegeben hätte. Weiters fordert er eine Zersplitterung in mehrere Staaten der "Feinde des Westens", allen voran Russland, China und Indien.
Im August 2023, nach Brasiliens Teilnahme am 15. BRICS-Gipfel, erklärte Fehlinger-Jahn in Reaktion auf X darauf, dass Präsident Lula, sollte er Brasilien in die gleiche Richtung wie Russland, China und den Iran führen und sich einer „feindlichen Achse des Völkermords“ anschließen, „die Zerschlagung Brasiliens fordern“ werde. Fehlinger-Jahn fügte eine Karte bei, die die Teilung Brasiliens in vier Staaten zeigte. Nachdem sein Tweet viral ging, wurde Fehlinger-Jahn in Kommentaren zur Zielscheibe Anschuldigungen, seinen Tweet einer offiziellen NATO-Position zuzuschreiben. Ein Video mit eben jenem Behauptungen hatte über 250.000 Aufrufe auf Facebook. Darauffolgend hieß es in einer offiziellen NATO-Erklärung, dass „alle Behauptungen, die NATO plane eine Invasion oder Teilung Brasiliens völliger Unsinn seien“.[4]
Fehlinger-Jahns anti-jugoslawische Äußerungen lösten in der serbischen Diaspora mehrfach Empörung aus, woraufhin seine Telefonnummer und Adresse in Wien veröffentlicht wurden. Fehlinger-Jahn behauptete mehrfach Drohnachrichten von „serbischen Extremisten“ erhalten zu haben.[5] Im August 2025 gab Fehlinger bekannt, dass er eine Stelle bei der Bank AMS Wien angetreten habe. Kurz darauf wurde er entlassen, nachdem er behauptet hatte, der serbische Twitter-Aktivist Sinisa Pepic habe sich bei der Bank über seine antiserbischen Positionen beschwert.
Nachdem Narendra Modi sich weigerte, die Ölimporte aus Russland zu kürzen, und im August 2025 an einer Militärparade der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Peking teilnahm, rief Fehlinger mit einer Karte, die ein zerstückeltes Indien zeigte, auf Twitter mit dem Hashtag „#ExIndia“ auf. Indische Medien griffen dies auf, sein Twitter-Account wurde in Folge im Land wegen Unterstützung von Extremisten, insbesondere wegen Khalistan, gesperrt.
Einzelnachweise
- ↑ Porträt: Der Don Quijote der flachen Steuer in der Presse vom 21. April 2008 abgerufen am 29. November 2025
- ↑ Wayback Machine. Archiviert vom Original am 6. März 2016, abgerufen am 7. September 2025.
- ↑ Gunther Fehlinger. In: Visegrad Insight. Abgerufen am 7. September 2025 (britisches englisch).
- ↑ Reuters Fact Check: Checagem de fatos-Economista que mencionou “desmantelar o Brasil” não representa a Otan. In: Reuters. 28. August 2023 (https://www.reuters.com/article/fact-check/portugues/checagem-de-fatos-economista-que-mencionou-desmantelar-o-brasil-no-representa-idUSL6N3A90GR/).
- ↑ Srbi pisali Austrijancu koji je u Beogradu raširio zastavu NATO-a. Abgerufen am 7. September 2025 (sr-cyrl).
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