Geyer (Familie)
Die Familie von Geyer, später auch Geyer von Geyersberg oder Geyer von Geyersperg, waren eine fränkische Ritterfamilie, die sich im 16. Jahrhundert in der Wachau und im Dunkelsteinerwald niederließ, wo sie mehrere Besitzungen erwarben. Einer ihrer Familienzweige war katholisch und wurde im 17. Jahrhundert in den Grafenstand erhoben.
Die Familie
Die Familie Geyer, später Geyer von Geyersberg, war eine Ritterfamilie aus der Reichslandschaft Franken, die im letzte Drittel des 15. Jahrhunderts ins heutige Niederösterreich kam, wo sie in den Jahren danach eine ganze Reihe von Besitzungen erwarb und sich in mehrere Familienzweige aufteilte.[1] 1514 kaufte der Ritter Hans Geyer die Osterburg (heute Teil der Gemeinde Haunoldstein) im Dunkelsteinerwald als landesfürstliches Lehen, die einer ihrer Hauptsitze wurde.[2] Nach dem Erwerb eines landesfürstlichen Landgerichts verlegten sie dieses 1584 dorthin. Während der Reformation wurden die meisten Familienzweige der Geyer protestantisch. Sie musste nach der Schlacht am Weißen Berg (8. November 1620) das Habsburgerreich verlassen.[2] 1650 wurde der katholische Zweig der Familie in den Freiherrenstand erhoben und führte dann den Namen Geyer von Geyersberg auf Osterburg.[1]
Der Familie Geyer gehörte auch die Burg Wolfstein (heute Teil der Gemeinde Schönbühel-Aggsbach), zudem hatte sie Besitzungen in und um Gansbach (heute Teil der Gemeinde Dunkelsteinerwald). Für die Pfarrkirche in Haunoldstein, die dem Heiligen Michael geweiht war, ließen sie ein Kirchenschiff nach protestantischer Art erbauen. Weiteren Grundbesitz hatten sie bei Maria Langegg (heute Teil der Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald), wo sie noch 1786 eine erste Volksschule für mehrere Orte bauen ließen. Außerdem gelten sie als Begründer bzw. Erbauer der dort gelegenen Ansiedlung Geyersberg (heute ebenfalls Teil der Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald).[3]
Erinnerungen an die Familie Geyer im heutigen Niederösterreich
- Dunkelsteinerwald: In der Pfarrkirche Gansbach "Zum Heiligen Bartholomäus" findet sich ein Gedenkstein für den Ritter Hans Geyer von Osterburg zum Wolfstein und seine Ehefrau Gattin Regina Mühlwanger.
- Weiten: Im Presbyterium der Pfarrkirche Weiten "Zum Heiligen Stephanus" befindet sich ein Grabdenkmal mit dem Wappen der Geyer von Osterburg.
Literatur
- Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald. Mosaik einer Landschaft. Bibliothek d. Provinz, Weitra, 3., erw. u. korr. Aufl. 2010. ISBN 3852523729, S. 20
Weblinks
Geyer von Osterburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0, S. 144
- ↑ 2,0 2,1 Osterburg, Burgen-Austria.COM, abgerufen am 22. August 2025
- ↑ vgl. Anne Liese Cerveny - Wilhelm Cerveny: Der Dunkelsteinerwald, 2010, S. 20
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