Gotthard Guggenmoos

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Gotthard Guggenmoos (* 5. Mai 1775[1] oder 1782[2][3] in Stetten in Schwaben; † 29. Jänner 1838 in Hallein) war Lehrer, Heilpädagoge und gilt als solcher als Gründer der ersten Schwachsinnigen-Anstalt der Welt.

Leben

Über die Jugend Guggenmoos ist kaum etwas bekannt. Im Jahr 1812 begann der Schwabe Guggenmoos in Salzburg, das damals zu Bayern gehörte, als Privatlehrer harthörige und schwerzüngige Kinder von Salinenbeamten aus Hallein zu unterrichten.

Als Salzburg im Jahr 1816 zu Österreich kam, lernte der Kreishauptmann Welsperg von Primör und Raitenau die Arbeit von Guggenmoos kennen. Welsperg unterstützte ihn in der Realisierung der gemeinsamen Idee, eine öffentliche Lehranstalt zu gründen.

Neben dem langwierigen Ringen um die Finanzierung des Projekte musste Googenmoos seine pädagogischen Fähigkeiten sowie seine von ihm entwickelte Lehrmethode nachweisen und mehrmals öffentlich vorführen.

Erst im Jahr 1829 wurde er nach Salzburg berufen, wo er im Haus Judengasse 63 (heute Fa. Steiner) beginnen konnte vier Schüler zu unterrichten.

Anlässlich des Geburtstages von Kaiser Franz I. am 12. Februar 1830 wurde die Schule eröffnet, wo seine Schüler bereits ansatzweise sprechen gelernt hatten.

Als 1831 Welsperg Salzburg verließ und ein ihm gut gesinnter Bürgermeister in Pension ging, war seine Schule bereits wieder in Gefahr, da die zuständigen Beamten keine deutlichen Fortschritte bei den Schülern erkennen konnten. In dieser Situation wandte er sich direkt an den Kaiser um Anerkennung und öffentliche Mittel für seine Lehranstalt für Taubstumme und Kretins, da der Betrieb mit privaten Geldern nicht mehr möglich sei.

Obwohl er auch die Lehrbefähigungsprüfung abgelegt hatte, hatten seine Ansuchen auch nach vielen Behördenwegen keinen Erfolg. Das führte schließlich im Jahr 1835 zur Auflösung der Anstalt.

Guggenmoos, der noch ein Ausgedinge erhielt, übersiedelte enttäuscht und krank nach Hallein, wo er 1838 im Alter von 63 Jahren starb.

Würdigung

Guggenmoosstraße in Hallein

In Hallein erinnert an Guggenmoos am Haus Oberer Markt 83 an ihn. Auch die Sonderschule in Hallein wurde bereits bei ihrer Gründung nach ihm benannt. Auch eine Straße in Hallein wurde als Gotthard-Guggenmoos-Straße benannt.

Nach Gotthard Guggenmoos ist seit 1936 auch in Salzburg die Guggenmoosstraße in den Stadtteilen Maxglan und Liefering benannt, die von der Kleßheimer Allee entlang der Glan zur Christian-Doppler-Klinik an der Ignaz-Harrer-Straße führt.[3]

Literatur

  • Karl Wagner: G. Guggenmoos und seine Lehranstalt in Hallein und Salzburg in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, S. 58-59, 1918-19.

Einzelnachweise

  1. Gotthard Guggenmoos: Zu seinem 100 Todestag am 29. Jänner. In: Salzburger Volksblatt, 29. Jänner 1938, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/svb
  2. Ernst Penninger: "Die Straßennamen der Stadt Hallein", Sonderdruck aus Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 110, Salzburg 1970
  3. 3,0 3,1 Franz Martin: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Willa Leitner-Martin und Andreas Martin. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006.

Weblinks

 Gotthard Guggenmoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons